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„Ich bin immer da, wo es brennt.“

Helmine Buchsbaum mit dem Nürnberger Kreisvorsitzenden Lucian Mot (links) und dem Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber Foto: privat

Anlässlich der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Nürnberg überreichte der als Ehrengast anwesende Bundesvorsitzende Peter-Dietmar Leber den silbernen Verdienstorden der Landsmannschaft an Helmine Buchsbaum, langjährige Vorsitzende und aktuell stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, für ihre vielfältigen Verdienste um die Gemeinschaft der Banater Schwaben an der Schnittstelle zu Stadt und Gesellschaft.
Die aus Fibisch stammende und in Überland aufgewachsene Helmine Buchsbaum ging nach ihrer Schulzeit in Temeswar ans Hermannstädter Pädagogische Lyzeum, um Lehrerin zu werden. Den Beruf übte sie in den schwierigen 1980er Jahren mit großem Engagement an der Temeswarer „kleinen“ Lenauschule aus. 1991 kam sie in die Bundesrepublik Deutschland und fand in Nürnberg eine neue Heimat. Nach der Anerkennung ihrer Berufsausbildung kam sie ins Kollegium der Schule in der Nürnberger Südstadt, wo sie bis heute tätig ist.
Schnell fand sie Anschluss zum Kreisverband Nürnberg, wo sie 1993 eine Kindertanzgruppe gründete. Auch im Vorstand zeigte sie Präsenz, kümmerte sich um vieles und zeigte, dass man in vielen Situationen pragmatisch handeln muss. „Ich bin immer da, wo es brennt.“, sagt sie von sich. Ihren Beruf und das Leben in Nürnberg konnte sie mit ihrer Herkunft als selbstbewusste Banater Schwäbin immer ohne Berührungsängste verbinden. Seit 2002 ist sie Stadträtin in Nürnberg - der Stadt, die über viele Jahre Erst-Aufnahmeort der Aussiedler war. Aufklärung über deren Situation war nötig, um die Unterstützung durch die Kommune und die Politik zu erwirken. Helmine Buchsbaum hat immer für die Sache der Banater Schwaben geworben. Es ist sicherlich auch ihr Verdienst, dass im Kreisverband Nürnberg der bayerische Ministerpräsident, der Oberbürgermeister und mehrere Stadträte zahlende Mitglieder unserer Landsmannschaft sind, wie Peter Dietmar Leber in seiner Laudatio bemerkte.
Banater Brauchtum, Mundart und Kultur waren Helmine Buchsbaum stets ein Anliegen. In Temeswar trat sie dem Schubertchor bei, der nach seiner Auflösung in Rumänien in Deutschland neu zusammenfand. Seit 1994 ist sie auch hier wieder dabei, auch in der kleineren „Singgruppe“ und oft auch mit organisatorischen Aufgaben betraut. Die Freude am Singen wirkte sich auch auf die Gründung der Gruppe „Sunnereen“ aus, die in der „schwowischen Mottersproch“ bei zahlreichen landsmannschaftlichen Veranstaltungen Akzente gesetzt hat.
Über viele Jahre war Helmine Buchsbaum im Landesvorstand Bayern der Landsmannschaft der Banater Schwaben aktiv. Peter Leber, der dort 15 Jahre mit ihr zusammenarbeiten durfte, erinnerte in seiner Laudatio an ihren Standardspruch um das leidige Thema der Terminfindung: „Ich kann immer.“ Das Signal, das davon ausging, hieß: Ich nehme mein Amt ernst, ich stehe zu meinen Aufgaben. Dafür wurde ich gewählt.
Mit dem Verdienstorden, so der Bundesvorsitzende, will die Landsmannschaft „Danke“ sagen, für das, was „selbstverständlich geleistet wird, aber doch nicht selbstverständlich ist.“ Herzlichen Glückwunsch und weiter so!