zur Druckansicht

Engagiert für ein geeintes Europa

Der Bayerische Ministerpräsident, Dr. Markus Söder (Mitte), nach der Verleihung der Ehrendoktorwürde der West-Universität Temeswar. Am Festakt nahmen Vertreter aus Politik und Wissenschaft teil. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben war vertreten durch den Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber und den bayerischen Landesvorsitzenden Harald Schlapansky. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Im Rahmen eines Festakts, der am 13. Juli in der Bayerischen Staatskanzlei in München stattfand, wurde dem Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder die Ehrendoktorwürde der West-Universität Temeswar (UVT) verliehen.
In seiner Ansprache betonte Prof. Dr. Marilen-Gabriel Pirtea, Rektor der West-Universität, die Besonderheit der multikulturellen Stadt Temeswar, in welcher ein harmonisches Zusammenleben selbstverständlich sei. Grundlage dafür sei die lange Geschichte der Förderung der wahren gesellschaftlichen Werte, die Unterstützung sozialer Ansätze und die Beteiligung der Bildungseinrichtungen an der Ausbildung von verantwortungsbewussten und die Vielfacht achtenden jungen Menschen. Diese Aufgabe nimmt die Universität sehr ernst. Mit ihren 11 Fakultäten versteht sie sich als „wichtiger Pfeiler des westlichen Teils des Landes.“ Durch die Aufnahme von Dr. Markus Söder in die „akademische Gemeinschaft Temeswars“ ehre man eine Persönlichkeit, die „aktiv zur Stärkung der europäischen Werte und zur nachhaltigen Entwicklung Europas beiträgt“. Sie sei die „Grundlage für den Bau neuer Brücken zwischen Temeswar und München, zwischen der westlichen Region Rumäniens und dem Bundesland Bayern, zwischen Rumänien und Deutschland.“
Die Laudatio auf Markus Söder hielt der Dekan der Fakultät für Politikwissenschaften, Philosophie und Kommunikationswissenschaften Prof. Dr. Alexandru Jădăneanţ. Er würdigte Söder als außergewöhnliche Führungspersönlichkeit und authentischen Politiker, dessen Entschlossenheit, Engagement und Vision „wesentlich zur Entwicklung und zum Wohlstand des Bundeslandes, das er als Ministerpräsident führt, beigetragen hat.“ Der Laudator betonte Söders reiche politische Erfahrung, mit der er das größte deutsche Bundesland Bayern erfolgreich in eine sichere wirtschaftliche Zukunft führe, ohne dabei die gewachsenen Traditionen außer Acht zu lassen. Dabei sei er stets bestrebt, „dem Leben der Menschen, denen er dient, einen Mehrwert zu verleihen.“ Garant für Innovation sei für ihn immer auch die Förderung der Jugend und ihrer beruflichen Perspektiven. Nach dem Vorbild Bayerns und der Bundesrepublik sei in Temeswar die duale Ausbildung eingeführt worden, die sich bewährt habe und in einem Aufwärtstrend befinde. In diesem Zusammenhang betonte er, dass der Austausch mit der deutschen Kultur in Temeswar eine lange Tradition habe und dass das Lenau-Lyzeum mit deutscher Unterrichtssprache auch heute noch eine der besten Schulen der Stadt ist. Markus Söder werde als „wahrer Freund Rumäniens“ gewürdigt, aber vor allem als „homo europeus“, der gerade im Angesicht von Krisenmomenten wie dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stets die gemeinsamen Werte und die Einheit Europas im Blick und sich in diesem Sinn auch für die Integration Rumäniens in den Schengen-Raum ausgesprochen habe.
Markus Söder zeigte sich dankbar für die Auszeichnung der Temeswarer West-Universität und würdigte die Stadt als „Paradebeispiel für die bayerisch-rumänische Freundschaft“, die ihm sehr am Herzen liege. Die diesjährige Kulturhauptstadt Europas sei ein herausragendes kulturelles Zentrum und auf vielfältige Weise mit Bayern verbunden. Er erinnerte daran, dass es dank der Mitwirkung der ehemaligen Bayerischen Landtagspräsidentin Barbara Stamm bereits 1990 zur Gründung des Hilfswerks der Banater Schwaben gekommen sei, das bis heute „wegweisende soziale Projekte“ unterstützt wie das Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus in Temeswar. Die bayerisch-rumänische Regierungskomission sorge seit fast einem Vierteljahrhundert für bilaterale Beziehungen auf allen Ebenen. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei dem wissenschaftlichen Austausch. So gäbe es aktuell rund 90 Partnerschaften zwischen bayerischen und rumänischen Hochschulen, rund 900 Studierende mit rumänischer Staatsangehörigkeit studierten im letzten Wintersemester in Bayern. Die Ehrendoktorwürde der Temeswarer Univesität bezeichnete Söder als „ganz besondere Auszeichnung“. Für ihn sei Temeswar „Rumäniens Tor nach Europa“, eine Stadt, die er über die enge Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft der Banater Schwaben als historisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Banats kennengelernt habe. Die Ehrendoktorwürde der Universität Temeswar wird Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen verliehen. Zu ihnen gehörten bislang unter anderen der Präsident der Europäischen Kommission José Emmanuel Barroso, der ehemalige Außen- und Kulturminister Rumäniens Andrei Pleșu, der Physiker und Nobelpreisträger Stefan Hell, der Philosoph Peter Sloterdijk, der Nobelpreisträger Orhan Pamuk, der Schriftsteller Claudio Magris, die Schriftstellerin Ana Blandiana, der Schauspieler Florin Piersic, der Dirigent Cristian Măcelaru und auch der ehemalige Aussiedlerbeauftragte im Bundestag und derzeitige BdV-Vorsitzende Bernd Fabritius. Letzterer war ebenso wie die rumänische Bildungsministerin Ligia Deca und gemeinsam mit Vertretern der Landsmannschaft der Banater Schwaben und des Verbandes der Siebenbürger Sachsen beim Festakt in der Staatskanzlei anwesend. Peter-Dietmar Leber beglückwünschte Markus Söder im Namen des Bundesvorstandes und des Landesvorstandes Bayern der Banater Schwaben und zeigte sich hoch erfreut darüber, „welche Bedeutung dem Wirken der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen in Bayern und Deutschland beigemessen wird.“