Am 6. November 2020 wurde der Verein „Kulturwerk Banater Schwaben“ gegründet. Coronabedingt fand die Gründungsversammlung online statt. Deshalb wurde der Kreis der Eingeladenen auf die Vorsitzenden der Kreisverbände der Landsmannschaft in Bayern sowie der Mitglieder des Landes- und des Bundesvorstandes begrenzt. Der neue Verein mit Sitz in München wird vom Freistaat Bayern institutionell gefördert und ist Träger eines Kulturzentrums der Banater Schwaben in Bayern.
Die institutionelle Förderung durch die Bayerische Staatsregierung ist ein deutliches Zeichen der Wertschätzung der in Bayern lebenden Heimatvertriebenen und Aussiedler und ihrer Bemühungen, ihre Identität und Kultur zu erhalten und an künftige Generationen weiterzugeben. In der Koalitionsvereinbarung zwischen CSU und Freien Wählern für die Legislaturperiode 2018-2023 wird die Arbeit der Vertriebenen- und Aussiedlerverbände besonders hervorgehoben: „Heimatvertriebene und Aussiedler bereichern unser Land mit ihrem kulturellen Erbe und verdienen unseren besonderen Respekt. Neben der Realisierung des
Sudetendeutschen Museums in München gründen wir in Nürnberg ein Kulturzentrum für die Deutschen aus Russland und prüfen ein weiteres für die Donauschwaben und Siebenbürger Sachsen.“
Die Prüfung dieser Koalitionsvereinbarung bezüglich der Gründung eines Kulturzentrums der Banater Schwaben in Bayern ist positiv verlaufen. Das zuständige Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales hat das vom Landesverband Bayern der Landsmannschaft der Banater Schwaben 2019 vorgelegte Konzept für das Kulturwerk Banater Schwaben befürwortet, wonach die Vereinsgründung vollzogen werden konnte.
Zweck des Vereins ist es, entsprechend § 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) Geschichte, Kultur und Brauchtum der Banater Schwaben zu dokumentieren, zu pflegen, zu vermitteln und fortzuentwickeln sowie in die gesamtdeutsche Kultur in Bayern einzubringen. Er fördert insbesondere die kulturell-gesellschaftliche Eingliederung von Spätaussiedlern. Seine Ziele will der Verein durch Vorträge, Seminare und kulturelle Veranstaltungen sowie die Herausgabe von Publikationen erreichen. Gezielte Veranstaltungen sollen die Jugendlichen bestärken, sich mit dem Kulturerbe der Banater Schwaben zu beschäftigen. Der Verein, der ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke verfolgt, entfaltet seine Aktivitäten bayernweit und im grenzüberschreitenden Austausch.
Nach der Verabschiedung der Satzung des Kulturwerks der Banater Schwaben wählten die Teilnehmer der Gründungsversammlung den Vorstand des neuen Vereins. Dieser besteht aus dem Vorsitzenden Bernhard Fackelmann (KV München), der stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Hella Gerber (KV Augsburg), der Schriftführerin Ramona Sobotta (KV Augsburg), dem Kassenwart Jakob Lenhardt (KV Fürstenfeldbruck/ Starnberg/Dachau) und folgenden Beisitzern: Nikolaus Dornstauder (KV Augsburg), Heidi Müller (KV München), Regine Marmann (KV Nürnberg) und Patrick Polling (Bundesvorsitzender der DBJT). Kraft Amtes gehören dem Vorstand als Beisitzer der Bundesvorsitzende Peter-Dietmar Leber und der Vorsitzende des Landesverbandes Bayern Harald Schlapansky an. Zu Kassenprüfern wurden Ewald Buschinger (KV Ingolstadt) und Anita Maurer (Sprecherin der Heimatortsgemeinschaften im Bundesvorstand) gewählt.
Der Vorstand des Vereins hat einen Notar beauftragt, die Eintragung im Vereinsregister vorzunehmen. Diese wird in Kürze erfolgen. Das Kulturwerk Banater Schwaben ist gemäß genehmigtem Konzept mit zwei Stellen dotiert, die über eine öffentliche Ausschreibung besetzt werden. Die Ausschreibung erfolgt in dieser Ausgabe der „Banater Post“ (siehe Seite 3).
Der Vorstand des Kulturwerks Banater Schwaben dankt dem Freistaat Bayern für die großzügige institutionelle Förderung des Vereins, insbesondere dem Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder, der seit Jahrzehnten Mitglied unserer Landsmannschaft ist. Unser Dank gilt auch dem Bundesvorsitzenden unserer Landsmannschaft Peter-Dietmar Leber, der dieses Projekt auf den Weg gebracht und betreut hat, sowie dem Landesvorsitzenden Harald Schlapansky für seinen Einsatz zur Verwirklichung des Projekts.
Die Gründung des Kulturwerks bietet den Banater Schwaben in Bayern die Möglichkeit, sich noch intensiver für Kulturpflege und deren Sicherung für die Zukunft einzusetzen.