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Keine Zukunft ohne Herkunft

Beim diesjährigen Heimattreffen wurden Hans Kassner und Mathias Loris mit dem Ehrenbrief der HOG und Luzian Geier mit der silbernen Ehrennadel geehrt.

Während der heiligen Messe mit Pfarrer Markus Krastl und den Jahrmarkter Musikanten wurde die neue Kirchenfahne geweiht.

Engagierte Jahrmarkter Landsleute stellen sich in den Dienst für die Gemeinschaft: der Vorstand der HOG Jahrmarkt. Fotos: HOG

Anfangs waren die Jahrmarkter Treffen klein und überschaubar, die Zahl der teilnehmenden Landsleute bescheiden. Aus Verbundenheit und Liebe zur Heimat wurde 1972 beschlossen, hier in Deutschland zum Pfingstfest das bedeutendste und größte Fest der Jahrmarkter, die „Kerweih“ zu feiern. Das alte Brauchtum wurde wieder belebt und die bunten Faltenröcke, der geschmückte Rosmarinstrauß und der Kerweihhut der Jungen hielten Einzug bei den Jahrmarkter Begegnungen in Reutlingen. Hier war über mehrere Jahre Treffpunkt von über tausend Landsleuten mit Trachten und Unterhaltung.

Der Zuspruch ebbte aber nach über zwei Jahrzehnten deutlich ab. Zunächst konnten nach dem Wechsel des Austragungsortes nach Rastatt-Plittersdorf bis 1999 auch hier noch viele Landsleute begrüßt werden, denn das Fest war noch immer ein beliebter Treffpunkt der Jahrmarkter. 2003 musste man schon die Singener Tanzgruppe zur Unterstützung einladen, später dann die „Schwabenkinder“, die unter der Jahrmarkter Schirmherrschaft tanzten. Bei den letzten fünf Malen begnügten wir uns mit Trachtenpuppen.

Ab 2011 ist es dem Vorstand gelungen, unsere Jahrmarkter Musikanten gemeinsam für unser Pfingstreffen zu engagieren. Diesmal spielte die Blasmusik nun schon zum fünften Mal zum Tanz auf. Den beiden Dirigenten sei an dieser Stelle herzlich für das Zusammenführen der Musikanten gedankt! Sie begleiteten auch den festlichen Pfingstgottesdienst, für den wir zwar keine Trachtenträger, dafür aber unsere eigene Musik und unseren eigenen Pfarrer Markus Krastl und den Ministranten Sebastian Dosch aufbieten konnten. Ein schönes Gefühl, das dankbar stimmt. Erfreulicherweise kamen diesmal wieder viele junge Leute zum Fest und tanzten ausgelassen wie einst in Jahrmarkt. Dass dann als Höhepunkt ein besonderer Dank der Musikanten folgte, haben wir schon öfter erlebt. Diesmal war es der junge Musiker Lucas Kaszner an der Trompete, der mit „Il silenzio“ großen Jubel und Applaus erntete. Unsere Jahrmarkter Musikanten sind mittlerweile zum Motor des Treffens geworden. Dafür sind wir dankbar und wünschen uns, dass es auch weiterhin so bleibt bleibt. Eigentlich spielen die Musikanten ehrenamtlich, aber diesmal wollten „es Schandorsch Kathi von der Miehl und ihr Ehemann Hans aus der Karlsgass“, eine Spende in den Teller legen. Dem Beispiel folgten viele begeisterte Tänzer.

Das Motto: Keine Zukunft ohne Herkunft

Auf Wunsch vieler Landsleute hat die HOG Jahrmarkt nun auch eine Vereinsfahne. Mathias Possler und Ami Tannenberger haben sie beim Treffen zum Pfingstgottesdienst vorgeführt, hier wurde sie auch geweiht. Wenn im nächsten Jahr in Ulm die bunten Fahnen aufmarschieren, kann Jahrmarkt endlich auch dabei sein.

Ein so großes Fest braucht viel Vorbereitung und engagierte Helfer. Katharina Kilzer hatte schon im Jahr zuvor den Saal bestellt. Susanne Barth und Elisabeth Klein mit Elisabeth Nix haben die Halle mit Rosmarinsträuchern mit bunten Bändern geschmückt. Diese wurden schon davor in Osthofen von Elisabeth Nix, Annemarie Loris und Annemarie Nix vorgefertigt. Bei Familie Franz und Susanne Barth wurden im Hobbyraum und auf der Terrasse bei Dobosch-Torte, Salzkipfel und Kaffee fleißig Bänder gebunden. Auch der Altar auf der Bühne wurde schon am Freitag mit Blumen aus Freiburg geschmückt. Am Samstag waren viele Helfer im Einsatz: Hans Nix, Franz Barth und Hans Zink beim Empfang, Manfred Rosner am Büchertisch. Zu unserem Fest gehört seit Jahren ein reichhaltiges Kuchenbuffet, das diesmal besonders vielseitig war. Elisabeth Nix, Susanne Barth und Elisabeth Klein betreuen es schon seit zwei Jahrzehnten, diesmal unterstützt von Annemarie Nix und Anneliese Wendling. Allen ein herzliches Dankeschön.

Zum Jubiläum hatte der Vorstand sich was Besonderes einfallen lassen: Mit Archivmaterial und großer Unterstützung von Jahrmarkter Landsleuten wurden elf Collagen zum Thema „Handwerk und Berufe“ erstellt, die das Gemeinschaftsleben in Jahrmarkt lebendig werden ließen. Die Teilnehmer an dem Treffen erhielten zudem jeweils eine kleine Broschüre über Jahrmarkt und einen Kugelschreiber zur Erinnerung.

Mit großer Spannung wurden die Vorstandswahlen erwartet, die Nikolaus Wagner leitete. Um die Vorsitzende zu entlasten, wurde eine Doppelspitze vorgeschlagen, wie es sie bereits einmal gab. Luzian Geier, der bisherige erste Stellvertreter, wurde nun auch Vorsitzender.

Bei der Gelegenheit erinnerte man sich auch daran, dass der langjährige Vorsitzende Hans Frombach heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Erste stellvertretende Vorsitzende wurde die bisherige Schriftführerin Ingrid Dosch, Kassenwart blieb Manfred Rosner. Susanne Hedrich wurde neues Vorstandsmitglied und Schriftführerin, neu in den Vorstand wurde auch Ignatz Bauer gewählt. Weiter im Vorstand sind Katharina Kilzer und Johann Nix. Als Beiräte fungieren Katharina Kilzer-Kneip und Mathias Possler, als Kassenprüfer Franz Barth.

Als gewesene und wieder gewählte Vorsitzende ist es mir und dem gesamten Vorstand wichtig, für alle Landsleute da zu sein, unsere Interessen zu vertreten und unseren Ort vor dem Vergessen zu bewahren. Es geht um unsere Wurzeln, die unsere Gemeinschaft tragen und halten. Unsere Homepage hält viele Daten und Informationen fest und auch mit unseren Veröffentlichungen haben wir einiges für kommende Generationen aufgeschrieben. Mitarbeiter sind uns immer willkommen, jeder kann gerne etwas beisteuern.

Mein besonderer Dank gilt dem gesamten Vorstand. Nur gemeinsam sind wir erfolgreich. Darum wünsche ich mir, dass wir nun gestärkt und verjüngt noch besser unsere Aufgaben für die Zukunft bewältigen.