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Joachim Kardinal Meisner nimmt die Weihe vor

Das Gerüst auf den Türmen wartet, dass der Putz und somit die Fassade ihre neue/alte wohlbekannte gelbe Farbe bekommt. Die Kreuze, die Turmhelme und die Verputzungsarbeiten sind bereits fertig.

Der berühmte Treppenaufgang zur Wallfahrtsbasilika wird von Grund auf erneuert, behält aber seine alte, bekannte Form.

Domkapitular Andreas Reinholz besichtigt einen der alten Klosterräume, der vor der Finissage steht.

Die alten Turmkreuze konnten nicht mehr gerettet werden. Neue Kreuze wurden originalgetreu in Arad angefertigt und am 14. September 2014 aufgezogen und montiert.

Segnung nach den Renovierungsarbeiten in Maria Radna findet am 2. August statt. Die Arbeiten in Maria Radna kommen gut voran. Das großangelegte EU-Projekt schreitet nun in die Endphase, und die bisher durchgeführten Sanierungs- und Renovierungsarbeiten lassen bereits das neue Gesicht des Wallfahrtsortes erahnen. Die Arbeiten an einigen Teilen des Klosters, aber vor allem an der Basilika, sind in vollem Gange oder befinden sich bereits vor dem Abschluss. Die beiden Türme, die einer Konsolidierung bedurften, sind noch bis zu den Helmen eingerüstet, denn nach Ostern werden die Fassaden ihren wohlbekannten gelben Anstrich erhalten.

In den letzten Wochen war des Öfteren im Hinblick auf die am 2. August anstehende Segnung der Renovierungsarbeiten von einem Papstbesuch in Maria Radna die Rede. Auch wenn man sich so ein Ereignis von Herzen wünscht, ist die Anwesenheit des Heiligen Vaters in Radna eine viel zu komplizierte diplomatische, politische und konfessionelle Angelegenheit, die eine lange Vorplanung voraussetzt. Das Bistum Temeswar erreichte aber, dass Papst Franziskus durch den Kölner emeritierten Erzbischof Dr. Joachim Kardinal Meisner in Maria Radna vertreten wird. Der hohe Kleriker wird das Pontifikalamt präsidieren und die Segnung vornehmen.

Da am 2. August Wallfahrer und Pilger aus allen katholischen Nationen des Banats (Deutsche, Ungarn, Rumänen, Kroaten, Bulgaren, Slowaken, Tschechen und Italiener) erwartet werden, wird die Messe mehrsprachig gefeiert. Die Predigten werden von drei Erzbischöfen gehalten: auf Deutsch von Dr. Robert Zollitsch, emeritierter Erzbischof von Freiburg, auf Ungarisch von Dr. Bábel Balázs, Metropolitanerzbischof von Kalocsa und auf Rumänisch von Dr. Ioan Robu, Metropolitanerzbischof von Bukarest. Der Apostolische Nuntius aus Bukarest, alle römisch-katholischen und griechisch-katholischen Bischöfe aus Rumänien sowie die Oberhirten der Schwesterdiözesen Szeged-Csanád und Zrenjanin sind zu den Weihefeierlichkeiten eingeladen. Erwartet werden noch weitere katholische Würdenträger aus Serbien, Ungarn, Deutschland, Österreich, Kroatien und Italien sowie Vertreter anderer Konfessionen. Man hofft zudem auf die Teilnahme des rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis und mehrerer rumänischer Minister.

Da das Pontifikalamt und die Segnung im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen werden, wird man sich auf diese zwei Elemente fokussieren, sodass es heuer ausnahmsweise kein klassisches Wallfahrtsprogramm geben wird. Kleinere organisierte Gruppen können jedoch den Kreuzweg oder den Rosenkranz zusammen beten. Die heilige Messe wird auch vor der Basilika bzw. der Lourdes-Grotte auf großen Leinwänden übertragen. Die musikalische Umrahmung des Pontifikalamtes koordinieren Dr. Walter Kindl (Temeswar) und Dr. Franz Metz (München).

Im Rahmen des Sanierungsprojekts wird auch der Platz vor der Basilika modernisiert, sodass dieser bei größeren Wallfahrten, Feierlichkeiten und Messen genutzt werden kann. Neu gestaltet werden auch der Innenhof des Klosters sowie der englische Garten neben dem Kloster. Die Wasser- und Elektrizitätsversorgung des gesamten Komplexes wurde komplett erneuert, zudem erhält dieser eine neue Kanalisation. Die Heizanlage ist bereits eingebaut. Die Basilika bekommt eine neue, schöne Außenbeleuchtung. Erneuert werden auch der Treppenaufgang zur Basilika sowie der Eingang zum Kloster. Ein Parkplatz und ein spezieller Aufzug für Rollstuhlfahrer sind ebenfalls im Bau. Auch der Aufzug für die Klosterbesucher ist schon da.

Im Klostergebäude werden zurzeit neue Türen montiert und in den Gängen neue Steinfliesen gelegt. Hier sollen Ausstellungsräume, eine Bibliothek, ein Museum sowie Konferenzräume entstehen. Die Pfarrei wird auch weiterhin hier ihren Sitz haben und einige Unterkünfte anbieten können. Im touristischen Infozentrum, auf der linken Seite des Platzes, sind die Arbeiten voll im Gange. Man fokussiert sich zurzeit auf die Innenarbeiten. Hier werden 100 Sitzplätze für Touristen geschaffen, und es wird ein Raum für Videovorstellungen zu Maria Radna und dessen Umgebung eingerichtet.
Der Nordwest-Trakt des Klosters wird auf drei Etagen ein Wallfahrtsmuseum beherbergen. Bischof Martin Roos kümmert sich persönlich, unter Hinzuziehung von Spezialisten (Museologen, Architekten und Restauratoren) aus Rumänien und Ungarn, um die Einrichtung dieses Museums, das mittels zahlreicher Exponate die lange und wechselvolle Geschichte der Wallfahrtsstätte darstellen wird.

Maria Radna als Wallfahrtsort der Banater Schwaben, aber auch aller anderer katholischer Gläubigen aus dem Banat, soll auch weiterhin seinen symbolhaften Charakter beibehalten. Radna ist ein Ort vieler Tränen, aber auch vieler erhörten Gebete. Etliche Priester verdanken ihre Berufung der Gottesmutter von Radna. Lasst uns in Wort und Tat dieses Herzstück unseres Glaubens erhalten und noch mehr bekannt machen, damit auch kommende Generationen – genau wie wir und jene vor uns – hier einen wichtigen Stütz- und Bezugspunkt finden mögen.