Heimattreffen, Kirchweihfeste, kulturelle, brauchtumsgebundene, religiöse und gesellige Veranstaltungen – in jeder Ausgabe der „Banater Post“ informieren die ehrenamtlichen Mitarbeiter über die Aktivitäten in den Landesverbänden, Kreisverbänden und Heimatortsgemeinschaften. Wie die „Banater Post“ interessanter und besser zu gestalten ist, um den Wünschen aller Mitglieder und Leser gerecht zu werden, war zentrales Thema des zweiten Presseseminars, das vom Landesverband Bayern der Landsmannschaft der Banater Schwaben am 15. November 2014 in Regensburg veranstaltet wurde. Anhand vieler praxisnaher Beispiele haben die Referenten den Teilnehmern ihr journalistisches Können näher gebracht und das richtige Handwerkszeug vermittelt, um beispielsweise einen Bericht ansprechend zu gestalten und Themen zu finden, die die breite Leserschaft der „Banater Post“ ansprechen.
Johann Steiner (ehemals „Bonner Generalanzeiger“, davor „Neuer Weg“) stellte in seinem Beitrag die Grundformen des Journalismus, Nachricht und Bericht, vor. Es handelt sich um informierende, tatsachenbetonte Darstellungsformen, die frei von Wertungen zu sein haben. Steiner erläuterte die inhaltlich-formalen Merkmale der beiden Textarten, die die sogenannten sieben W-Fragen zu beantworten haben: Wer hat wann, wo, was, wie und warum gemacht, und woher weiß ich das? An konkreten Beispielen verdeutlichte er, dass dem Textaufbau eine wesentliche Funktion zukommt. Dieser müsse dem Prinzip folgen „Das Wesentliche zuerst“. Am Anfang stehen demnach die wesentlichen Informationen, es folgen Erläuterungen der näheren Umstände und abschließend Einzelheiten, die getrost von der Redaktion gekürzt werden können, ohne den inhaltlichen Aussagewert des Beitrags zu schmälern.
Katharina Kilzer (Mitarbeiterin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“) gab Hinweise für das Verfassen eines Porträts und präsentierte verschiedene Varianten dieses journalistischen Genres: Personenporträt, Städteporträt, Unternehmensporträt usw. Durch eine einfühlsame Beschreibung und nicht nur bloße Aneinanderreihung von Daten und Fakten kann das zu beschreibende Objekt ansprechend vorgestellt werden. Das Porträt sei „ein selbstgewisses Urteil über die Person oder den Ort“, eine Darstellungsform „mit objektiver Note, aber durchaus subjektiven Einlagen“, so die Referentin. Sie wies auch darauf hin, dass nicht nur bekannte Persönlichkeiten journalistisch porträtiert werden können, sondern auch andere Menschen mit einer interessanten Lebensgeschichte oder einer besonderen Leistung.
Was wie in die „Banater Post“ kommt und wie eine Zeitungsseite gestaltet wird, zeigte Walter Tonţa auf. Zunächst verwies der verantwortliche Redakteur der Zeitung auf die im Sommer 2013 erfolgte grundlegende Neugestaltung unseres Verbandsorgans und die sich daraus ergebenden neuen Möglichkeiten, zeigte aber auch die Grenzen auf, die der Redaktion gesetzt sind. Durch die Einsendungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter werde einerseits ein breites Themenspektrum abgedeckt, andererseits sei die Überarbeitung der Artikel vor allem aus dem Verbandsbereich erforderlich, um diese in eine druckreife Fassung und eine vertretbare Länge zu bringen. Der Referent bat die ehrenamtlichen Mitarbeiter der „Banater Post“, die von ihm erstellte Handreichung als Leitfaden zu verwenden.
„Banater Themen suchen, finden und adäquat präsentieren“ lautete der Beitrag von Marius Koity („Ost-thüringer Zeitung“, davor „Neue Banater Zeitung“). Der Journalist lieferte eine ganze Palette an Ideen für neue Themenserien, die die „Banater Post“ bereichern könnten. Neben der Vorstellung von Firmen und kleinen Handwerksbetrieben mit Banater Bezug, sämtlicher Banater Straßen in Deutschland oder der Banat-Gruppen auf Facebook schlug er vor, beispielsweise ehemalige Prominente aus dem Banat aufzusuchen und über ihr heutiges Leben zu berichten. Viele Anregungen, bei deren Umsetzung auch auf die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiter gezählt wird.
Luise Frank (BUND Naturschutz in Bayern, davor „Mittelbayerische Zeitung“) vermittelte praktische Tipps für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der landsmannschaftlichen Gliederungen und öffnete das Spektrum mit einem Blick auf die Zusammenarbeit mit Redaktionen von Lokalzeitungen. Auch dieses Medium sollte für Berichte über wichtige Ereignisse im regionalen Raum ins Auge gefasst werden. Neben Tageszeitungen sollten auch Wochenzeitungen und Gratismagazine, aber auch lokale Radio- und Fernsehsender sowie Internetplattformen in Betracht gezogen werden, betonte die Referentin. Das Wichtigste sei, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben und sich im Vorfeld über die Vorgaben der jeweiligen Redaktion zu informieren, um die Chancen der Veröffentlichung zu erhöhen.
Abschließend erläuterte Michael Vastag (freiberuflicher Bildjournalist, davor „Neuer Weg“) durch die Präsentation einer Vielzahl von Fotografien, wie auch mit einfachen Mitteln interessante, aussagefähige Bilder erzeugt werden können. Neben der Auflösung und der Größe sind Aspekte wie Dynamik, Komposition und Aussage des Bildes ausschlaggebend. Fotografieren könne man lernen. Gute Fotos hätten nicht viel mit einer teuren Ausrüstung zu tun, eher mit einem geübten Auge, dem richtigen Blick für das Motiv und dem Gespür für den entscheidenden Augenblick, so der Referent. Die gezeigten Beispiele verdeutlichten, worauf es bei einem guten Foto ankommt.
Die Teilnehmer des Seminars, das im Regensburger Salzstadel, direkt neben der historischen Steinernen Brücke stattfand, erfuhren von Karin Reinert und dem Regensburger Kreisvorsitzenden Anton Enderle über die Bezüge zwischen Regensburg und der Geschichte der Banater Schwaben, worauf auch eine 1992 am Donauufer enthüllte Gedenktafel sowie eine zu diesem Anlass herausgegebene Festschrift hinweist. Bevor die Teilnehmer die Heimreise mit vielen neuen Informationen und Erkenntnissen antraten, trafen sie sich noch zu einem Gruppenfoto vor der Gedenktafel.