Anlässlich des 60. Jahrestages der Baragan-Deportation legte die Landsmannschaft der Banater Schwaben am Denkmal „Wider das Vergessen“ in Landshut einen Kranz für die in der Deportation verstorbenen Landsleute nieder. Hierzu erklärte Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber: „Sechs Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, sechs Jahre nach der entschädigungslosen Enteignung und Entrechtung der Deutschen und nur kurze Zeit nach der Heimkehr der Rumäniendeutschen aus der Russlanddeportation oder aus der Kriegsgefangenschaft wurden mehr als 40 000 Menschen – Banater Schwaben, Rumänen, Serben, Bulgaren – Opfer einer weiteren menschenverachtenden Zwangsmaßnahme der damaligen kommunistischen Regierung. Wie Figuren auf dem Schachbrett wurden Menschen aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit, aufgrund ihres gesellschaftlichen Status’ oder ihrer sozialen Herkunft verschoben, aus ihrer angestammten Heimat in den Baragan deportiert. Auf freiem Feld schutzlos ausgesetzt, mussten sie unter unvorstellbaren Bedingungen fünf Jahre in der Verbannung darben, ehe sie wieder in ihre Heimat zurückkehren durften.
Es war eine der ersten und dringlichsten Aufgaben der 1950 in Deutschland gegründeten Landsmannschaft der Banater Schwaben, die Weltöffentlichkeit auf dieses schwere Unrecht aufmerksam zu machen. Ein Vertreter der damals sehr kleinen Landsmannschaft wurde nach Genf und nach Bern geschickt, wo er die wichtigsten internationalen Hilfsorganisationen auf dieses Unrecht mitten in Europa aufmerksam machte. Der Deutsche Bundestag beschäftigte sich ausgiebig mit dem Thema und beauftragte die Bundesregierung, helfend einzuwirken und auch der Bayerische Landtag verurteilte 1951 die Deportation – die Bemühungen sollten jedoch vergebens sein.
Vor zehn Jahren hat die Landsmannschaft der Banater Schwaben gemeinsam mit dem Haus des Deutschen Ostens München anlässlich des 50. Jahrestages der Deportation eine bundesweite Gedenkveranstaltung in München organisiert. Mit dieser Veranstaltung wurde das tragische Schicksal der Deportierten öffentlich anerkannt. Nach fünfzig Jahren hatten viele ehemalige Deportierte auch die Gelegenheit, sich in der einst erzwungenen Gemeinschaft wieder zu treffen. Es war aber auch eine Veranstaltung, bei der wir in einer hl. Messe für die Rückkehr aus der Deportation gedankt und all jener gedacht haben, denen dies nicht vergönnt war. Der damalige rumänische Staatspräsident Ion Iliescu hatte anlässlich dieser Veranstaltung in einer Grußbotschaft an das kommunistische Unrecht erinnert und sein Mitgefühl für die Opfer zum Ausdruck gebracht. Sechzig Jahre nach den dramatischen Ereignissen im Banat mahnen und fordern auch wir die politisch Verantwortlichen weltweit dazu auf, Deportationen als Mittel der Politik zu ächten. Jeder Mensch hat ein Recht auf Heimat, und dieses Recht muss geschützt bleiben. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben begrüßt die Tatsache, dass das demokratische Rumänien dieses Unrecht anerkannt und für seine Staatsbürger auch eine materielle Entschädigungsregelung gefunden hat. Sie befürwortet den politischen Willen der rumänischen Regierung und der Mitglieder des rumänischen Parlaments, für alle ehemaligen Deportierten einen finanziellen Ausgleich zu finden, als wahrhaft europäische Einstellung.