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Blasmusik und Gesang aus dem Banat

Die ORIGINAL BURGENLANDKAPELLE unter der Leitung von Richard Beißer, der ein Klarinettensolo interpretiert Foto: Joseph Ed. Krämer

Die ORIGINAL BANATER SCHWABENKAPELLE unter der Leitung von Horst Stromer mit ihren Gesangsolisten. Foto: Joseph Ed. Krämer

Unter dem Motto „Blasmusik und Gesang aus dem Banaterland“ veranstaltete die Landsmannschaft der Banater Schwaben am 17. November 2012 in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Donauschwäbische Blasmusik im Kornhaus in Ulm ein Konzert im Rahmen des Jubiläumsjahres „300 Jahre Aufbruch von Ulm entlang der Donau“. Moderiert wurde das Konzert von Anton Bleiziffer, wissenschaftlicher Beirat des Freundeskreises, der wie immer gekonnt durch den Abend führte. In gewohnter Art und Weise vermittelte er grundlegende Informationen zur donauschwäbischen Blasmusik und stellte die beiden mitwirkenden Kapellen sowie die einzelnen Titel vor (siehe auch Banater Post vom 5. November 2012, Seite 3). Darüber hinaus lockerte er das Programm mit passenden Anekdoten und Zitaten auf.

Im Namen des Bundesvorstandes der Landsmannschaft begrüßte Harald Schlapansky die Ehrengäste des Konzertes: die Stadträte Helga Malischewski (FWG) und Bernd Scheiterlein (FDP), den Vorsitzenden des Vereins Ulmer Paradekonzerte, Gerhard Bühler, und den Vorsitzenden des BdV-Kreisverbandes Ulm/Alb-Donau-Kreis, Joachim Wendt. Er überbrachte auch die Grußworte des Oberbürgermeisters der Stadt Ulm, Ivo Gönner, der verhindert war. An die 400 Zuhörer waren an diesem Abend ins Kornhaus gekommen, um den Klängen unserer Blasmusik zu lauschen. Darunter befanden sich nicht nur Banater Schwaben und Donauschwaben, sondern auch viele einheimische Gäste, die Gefallen an guter Blasmusik finden. Die hohe Besucherzahl ist ein Zeichen dafür, dass unsere Blasmusik immer noch eine große Anhängerschar hat und auch einheimische Liebhaber dieser Musik begeistert, obwohl in den öffentlichen Rundfunk- und Fernsehsendern kaum etwas davon zu hören ist. Man kann wohl zu Recht sagen, dass die Zuhörer an diesem Abend Sternstunden der donauschwäbischen Blasmusik erlebt haben.

Als erstes spielte die Original Banater Schwabenkapelle unter der Leitung von Horst Stromer auf. Nach dem Eröffnungsmarsch „Musikanten grüßen“ brachte sie die Titel „Aus alten Zeiten“, „Wo die Kastanien blüh’n“ und die „Ida-Polka“ von Rudolf Reisner zu Gehör. Es folgten der „Donauwellen-Walzer“ von Ion Iosif Ivanovici, „Tenoristenfreuden“ von Robert Payer, „Egerländer Perlen“ von Hans Kaszner, „Tränen der Liebe“, „Der Strohwitwer“, „Das Sternchen“, „Rote Rosen“, „Diamanten-Polka“ und „Blaue Augen“ von Sepp Schmalz, der „Donauschwaben-Walzer“ von Josef Augustin und „Für unsere Freunde“ von Robert Payer. Bei vielen Titeln klatschte das Publikum begeistert mit, und beim „Donauschwaben-Walzer“ folgte es der Aufforderung zum Mitsingen. Am Ende des ersten Konzertteils überreichte der Vorsitzende des Freundeskreises Donauschwäbische Blasmusik, Stephan-H. Pollmann, der Kapelle, die bereits mit dem Ehrenzeichen in Bronze des Vereins ausgezeichnet wurde, eine Urkunde als Dank für die Unterstützung des Vereins und für ihr Bemühen, unsere Blasmusik als wertvolles donauschwäbisches Kulturgut zu erhalten und zu verbreiten.

Nach der Pause trat die Original Burgenlandkapelle unter der Leitung von Richard Beißer auf. Da die Sängerin Andrea Bühler erkrankt war, wurden die meisten Titel, bis auf wenige Ausnahmen, instrumental dargeboten. Zu Gehör kamen folgende aus der Feder von Robert Payer stammende Stücke: „Jubiläumsklänge“, „Lasst euch grüßen“, „Musikantentreue“, „In fröhlicher Runde“, „Auf der Dorfstraße“, „Hans und Franz“ (Solo für Tenorhorn und Bariton) sowie die „Herz-As-Polka“, die „Wohin-Polka“, „Kleine Anuschka“, „Wenn der Wein blüht“ und „In der Weinschenke“. Weitere Titel waren „Ein halbes Jahrhundert“ und „Heidrun erzählt“ von Franz Watz, „Wir Musikanten“, „Böhmischer Sommer“, „B wie böhmisch“ und „Auf der Vogelwiese“. Besondere Schmankerl waren wohl die „Löffelpolka“ (Solo Peter Wilhelm) und der „Klarinetten-Muckl“ (Solo Richard Beißer). Diese beiden Stücke kamen beim Publikum sehr gut an. Als Zugabe boten die Burgenländer die Polka „Die Kapelle hat gewonnen“ und den wunderschönen Titel „Ruhige Nacht“. Am Ende des Konzertes überreichte Stephan-H. Pollmann auch der Original Burgenlandkapelle eine Urkunde für ihre zweite Teilnahme an einem Konzert des Freundeskreises.

Anton Bleiziffer machte das Publikum während des Konzertes auch auf die neue kulturhistorische CD des Freundeskreises mit dem Titel „Traditionelle Banater Blasmusik aus dem Schellackzeitalter“ aufmerksam, auf der fünf Kapellen zu hören sind. Die Aufnahmen stammen aus der Zeit 1912–1930, als unsere Blasmusik in Amerika ihren Höhepunkt erlebte. Sie kann zum Preis von 12,50 Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden beim Donauschwaben Musikverlag, Margarete Hummel, Christian-Völter-Str. 31 in 72555 Metzingen telefonisch unter 07123 / 61935 (nach 18 Uhr) oder per E-Mail unter donauschwaben@gmx.net.