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Kurz Berichtet • Kurz Berichtet

Auf Initiative der Zeitung Ziua de vest wurde am 4. Dezember 2012 der fast neunzigjährige Tiberiu Guban, Sohn des Gründers der gleichnamigen Chemischen Werke und der Schuhfabrik Guban, zum Ehrenbürger von Temeswar ernannt. Guban wurde 1923 geboren und hatte sich nach dem Chemiestudium der Herstellung von Kunstleder gewidmet. Seinem Können und Erfindungsgeist – er ist Inhaber von 25 Patenten – ist es zu verdanken, dass in Temeswar das erste Kunstleder in Rumänien hergestellt worden ist. Blasius Guban, der Vater des neuen Ehrenbürgers, hatte mit der Schuhfabrik Guban ein Markenprodukt geschaffen, das sowohl von König Michael I. als auch von Schauspielerinnen wie Sophia Loren und Gina Lollobrigida geschätzt wurde. Der Unternehmer und Kommunist aus der Zeit der Illegalität verdankte seinen Beziehungen zu Gheorghe Gheorghiu-Dej, mit dem er vor 1944 gemeinsam inhaftiert war, dass seine Firma nach der Macht-ergreifung nicht gleicht enteignet wurde. Er „schenkte“ sie 1952 dem Staat, durfte aber Direktor auf Lebenszeit bleiben. Nach der nächsten politischen Wende 1989 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft (1995) umgewandelt; die Mehrheit der Aktien erwarb die Belegschaft. Wegen der Nutzung des Markennamens Guban führte der Sohn des Firmengründers einen andauernden Rechtsstreit mit der Leitung der Firma.

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Das Reschitzaer Schwimmzentrum trägt seit kurzem den Namen des berühmten Schwimmlehrers Hans Schuster. Wie die Banater Zeitung berichtete, wurde ein entsprechender Beschluss des Stadtrates von Reschitza umgesetzt. Hans Schuster (1929–2011) hat in Reschitza eines der bedeutendsten Schwimmleistungszentren Rumäniens aufgebaut und hier 45 Jahre lang ununterbrochen als Trainer gewirkt. Seine Schützlinge errangen mehr als 300 Landesmeistertitel bei den Erwachsenen und mehr als 1000 Titel bei den Junioren. Selbst bei Europa- und Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen erzielten die von ihm trainierten Sportler aus Reschitza immer wieder Medaillen. Vor dem nun in Stadtkomplex für Sport und Gesundheit – Ioan Schuster umbenannten Zentrum soll auch eine Büste des Reschitzaer Ehrenbürgers (2006) aufgestellt werden. Hans Schuster starb 2011 in Temeswar und wurde auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Reschitza bestattet. 

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Bei den Parlamentswahlen in Rumänien konnte für den Verband der Bulgaren im Banat Niculae Mircovici wieder ein Mandat in der Abgeordnetenkammer erringen. Mircovici wurde 1950 in Keglewichhausen geboren und war von 1972 bis 1989 sowie von 1990 bis 2004 Berufsoffizier. 2004 wurde er als General pensioniert und kandidierte als Vertreter der bulgarischen Minderheit für einen Sitz in der Abgeordnetenkammer. Seitdem hat er dieses Mandat inne. Während der revolutionären Ereignisse im Dezember 1989 soll Mircovici der erste Offizier in Temeswar gewesen sein, der den direkten Kontakt zu den Revolutionären gesucht und die ganze Zeit über aufrechterhalten hat. Die bulgarische Minderheit in Rumänien zählt ca. 12 000 Personen; seinen Sitz hat der Verband in Temeswar.

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In diesem Jahr soll mit dem Bau eines 37 km langen Radweges entlang der Bega von Temeswar bis nach Serbien begonnen werden. Das 2,3 Millionen Euro teure Projekt soll innerhalb von 18 Monaten abgewickelt werden. Partner sind der Temescher Kreisrat und das Bürgermeisteramt Großbetschkerek/Zrenjanin. Die Kosten würden zu 85 Prozent aus EU-Mitteln gedeckt, es fehlten jedoch noch der Partnerschaftsvertrag mit Serbien und die Umweltgenehmigung, schreibt Opinia Timisoarei.  

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Etwa eine Milliarde Euro, davon 80 Prozent aus EU-Fördermitteln, beabsichtigt die rumänische Regierung in diesem Jahr in den Bau von Autobahnen und in die Sanierung von Nationalstraßen zu investieren. Auf der Prioritätenliste stehen unter anderem auch die Autobahnabschnitte Lugosch–Deva und Nadlak–Arad.