Große Tradition der Schwabenbälle wird in München fortgeführt - Es gebe viele Faschingsbälle in den Kreisverbänden unserer Landsmannschaft, es gebe jedoch nur einen Großen Schwabenball, und das sei jener in München. Dieser stehe in der langen Tradition der glanzvollen Schwabenbälle der Zwischenkriegszeit in Temeswar und Arad, und diese Tradition werde hier in München fortgesetzt, betonte Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber in seinem Grußwort beim diesjährigen Schwabenball des Kreisverbandes München. Der Münchner Schwabenball kann auf eine mittlerweile fast vierzigjährige Tradition zurückblicken. Zieht man auch die ab 1967 vom Kreisverband München der Landsmannschaft der Banater Schwaben zusammen mit dem Kreisverband der Landsmannschaft der Deutschen aus Jugoslawien veranstalteten Donauschwabenbälle in Betracht, sind es fast fünf Jahrzehnte. Der erste Faschingsball der Banater Schwaben aus München und Umgebung fand 1976 statt; seit 1980 trägt dieser die Bezeichnung „Großer Schwabenball“. Die 1980 gegründete Jugend- und Trachtengruppe des Kreisverbandes München absolvierte ihren ersten offiziellen Auftritt beim Schwabenball 1981 und ist seither maßgeblich an der Gestaltung des Schwabenballs beteiligt. Genau-genommen war der diesjährige Ball der 38. in der Reihe der Großen Schwabenbälle. Auch wenn diese nicht mehr die Teilnehmerzahlen der achtziger und neunziger Jahre erreichen, verdienen sie nach wie vor ihre Bezeichnung. Denn der Münchner Schwabenball bleibt die größte landsmannschaftliche Veranstaltung in der Faschingszeit und genießt überregionale Bekanntheit. Er übt nach wie vor eine große Anziehungskraft aus und lockt immer wieder Hunderte von Landsleuten von nah und fern in die bayerische Landeshauptstadt, so auch am 26. Januar dieses Jahres.
Mit Spannung erwartete der volle Saal der Gaststätte Heide-Volm im Münchner Vorort Planegg die Eröffnung des Schwabenballs. Unter den Klängen der Original Banater Dorfmusikanten (Leitung Helmut Baumgärtner) zogen die Trachtenpaare zusammen mit der Fahnenabordnung des Kreisverbandes München ein. Es war ein stattlicher, farbenprächtiger Trachtenzug, in dem die Mitglieder der Kinder-, Jugend- und Erwachsenentrachtengruppe des Kreisverbandes München und jene der Banater Trachtengruppe Würzburg / Wetschehausen mitmarschierten. Der Kreisvorsitzende Bernhard Fackelmann hieß alle Gäste und besonders die Trachtenträger willkommen. Angesichts der sehr regen Banater Trachtengruppe München, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Kultur- und Traditionspflege einbindet, müsse sich der Kreisverband, der im vergangenen Jahr sein sechzigjähriges Bestehen gefeiert hat, keine Zukunftssorgen machen, sagte Fackelmann. Was man brauche, sei das Bekenntnis unserer Landsleute zur Landsmannschaft und deren Zusammenhalt, denn nur dadurch ließen sich Traditionen fortführen. Als Ehrengäste begrüßte er seitens des Bundesvorstands der Landsmannschaft den Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber, die stellvertretenden Bundesvorsitzenden Johann Metzger und Jürgen Griebel, den Sprecher der Banater Heimatortsgemeinschaften, Josef Koch, und den Vorsitzenden der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen, Harald Schlapansky, außerdem den Landtagsabgeordneten Andreas Lorenz, die Münchner Stadträtin Dr. Manuela Olhausen, Vizekonsul Michael Fernbach vom Rumänischen Generalkonsulat München, den Vorsitzenden des Gerhardsforums, Dr. Franz Metz, die Mitglieder des Landesvorstands Bayern, Johann Noll und Günter Kaupa, die Kreisvorsitzenden Dieter Jeck (Kempten), Hans Szeghedi (Landshut) und Sebastian Trapp (Fürstenfeldbruck) sowie die anwesenden HOG-Vorsitzenden.
Bundesvorsitzender Leber lobte das Engagement des Kreisverbandes München, dem es gelungen sei, allen Schwierigkeiten zum Trotz die Tradition des Schwabenballs aufrecht zu erhalten. Wenn man sich den diesjährigen Schwabenball vor Augen führe, könne man feststellen, dass nach wie vor noch sehr viel möglich sei. Man müsse nur zusammenstehen und anpacken. „Sie zeigen, wie es geht. Machen Sie weiter so!“, ermunterte Leber die Aktiven des Kreisverbandes. Anerkennende Worte für dessen Tätigkeit fand auch der Landtagsabgeordnete Andreas Lorenz. Die Banater Schwaben stellten eine starke Kraft in München dar, was unter anderem auch an den vielen Trachtenträgern mit Vertretern aller Generationen abzulesen sei, sagte der CSU-Politiker.
Den Höhepunkt des Abends bildeten die Volkstanzaufführungen der Banater Tanz- und Trachtengruppe München. Deren Leiter Harald Schlapansky zeigte sich über die Anwesenheit der Gäste aus Würzburg erfreut, die er herzlich willkommen hieß. Günter Kaupa, dem Leiter der Gruppe, überreichte er als Präsent ein Fass Münchner Bier, während sich die Würzburger mit einem guten Tropfen Frankenwein erkenntlich zeigten. Harald Schlapansky stellte zunächst die Kindergruppe des Kreisverbandes vor, die den bunten Reigen der Volkstänze eröffnete. Die vor fünf Jahren gegründete Gruppe (Tanzleiter Siegfried Schreier) zeigte die „Donauschwäbische Tanzfolge“. Für die vier Tänze aus verschiedenen Siedlungsgebieten der Donauschwaben („Drei liadrige Strümpf“ aus dem Sathmarer Gebiet, „Rediwa“ aus der Schwäbischen Türkei, „Graziana“ aus der Batschka und „Dreidam“ aus dem Banat) gab es viel Beifall. Die Jugendtanzgruppe (Leitung Harald Schlapansky), durch den „Aufstieg“ von drei Jungen und drei Mädchen aus der Kindertanzgruppe vergrößert, präsentierte neben dem „Faschingsländler“ die Polka „Mein Banaterland“. Das von dem aus Glogowatz stammenden Musiker Josef Schmalz komponierte Stück wurde von Peter Schweininger, Tanzleiter aus dem ungarischen Szár/Saar, choreographiert und von diesem beim letzten DBJT-Brauchtumsseminar einstudiert. Auch die Jugendlichen meisterten ihren Auftritt mit Bravour, der ebenso viel Beifall erntete wie jener der Erwachsenentanzgruppe (Leitung Stefan Ruttner). „Frühlingsblüten“ nannte sich ihr Tanz. Den krönenden Abschluss bildeten die DBJT-Gemeinschaftstänze „Kathiländler“ und „Veilchenblaue Augen“, die von der Münchner und Würzburger Gruppe gemeinsam vorgeführt wurden. Und zuallerletzt gab es noch für alle Trachtenträger einen Ehrenwalzer.
Nach dem Auszug der Trachtenpaare kamen alle tanzfreudigen Besucher auf ihre Kosten. Zu den beliebten Walzer- und Polkaklängen der Blaskapelle wurde das Tanzbein ebenso flott geschwungen wie zu den beschwingten Rhythmen der Formation Trend ... die Band. Ihr Repertoire – eine bunte Mischung aus nationalen und internationalen Songs, Schlagern, Pop und Rock – sorgte für ausgelassene Party-Stimmung.