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Grußwort des Oberbürgermeisters Martin Ansbacher – Den Banater Schwaben verbunden

1974, also vor genau 50 Jahren, fand erstmals ein Heimattag der Banater Schwaben hier in Ulm statt. Seitdem ist unsere schöne Stadt immer wieder zu Pfingsten das Ziel vieler Menschen, die sich der Gemeinschaft der Banater Schwaben verbunden fühlen. Nur zweimal musste in der ganzen Zeit der zweijährige Turnus unterbrochen werden – eine Marginalie, wenn man auf diese große Kontinuität der Heimattage blickt! Ich freue mich daher außerordentlich, wenn ich Sie erstmals als Ulmer Oberbürgermeister begrüßen und wie alte Freunde bei uns willkommen heißen darf.

Die Verbindung der Banater Schwaben zur Stadt Ulm (und umgekehrt!) ist eine besondere: Von hier nahmen die historischen Schwabenzüge ihren Ausgang. Diese geschichtliche Verbindung ist uns Anliegen und Verpflichtung zugleich: Bereits 1998 haben die Stadt Ulm und das Land Baden-Württemberg daher Patenschaften für die Landsmannschaft übernommen und damit ein deutliches Signal gesetzt. Auch das Donauschwäbische Zentralmuseum, das Donaubüro Ulm/Neu-Ulm und das Internationale Donaufest sind Zeichen unserer Verbundenheit.

Ein deutliches und eindrucksvolles Zeichen setzt auch die Landsmannschaft, wenn wieder Tausende dem Aufruf „An Pfingsten in Ulm“ folgen. Auch in diesem Jahr steht das Treffen unter einem gemeinsamen Motto: „Landsmannschaft Banater Schwaben – Mitwirken bewahrt Gemeinschaft", als Einladung an alle, die sich dieser Gemeinschaft und ihrer Kultur verbunden fühlen, sich dort einzubringen und das kulturelle Erbe weiterzutragen. Das Motto will nicht ausgrenzen, sondern einbinden, es will Brücken bauen, nicht neue Gräben ziehen oder alte vertiefen.

Die Geschichte der Banater Schwaben ist Teil unserer wechselvollen europäischen Geschichte und unserer Identität als Europäer. Zu ihr gehören auch die schmerzhaften Brüche und Verwerfungen, die es auf unserem Kontinent immer wieder gegeben hat und die allzu oft das Ergebnis falsch verstandener revanchistischer Nationalismen waren. Vor allem aber ist die Geschichte Europas – wie auch die Geschichte der Banater Schwaben – eine Geschichte von Aufbrüchen, vom Mut, Neues zu wagen und sich Niederlagen nicht zu ergeben. Das Wissen um die eigene Geschichte ist wichtig. Umso mehr, wenn es auch ein Bewusstsein schafft für gegenseitigen Respekt und Achtung vor den historischen Erfahrungen anderer.

In diesem Sinne wünsche ich auch dem diesjährigen Heimattag einen guten Verlauf. Wir freuen uns auf Sie!