Zum 66. Mal wurden im Februar 2024 die Grammy Awards in Los Angeles verliehen. Bei diesem wichtigsten US-amerikanischen Musikpreis werden Musiker, Produzenten, Liedautoren und andere Musikschaffende mit einem Grammy (einer Trophäe in Form eines Grammophons in goldglänzendem Design) ausgezeichnet. In diesem Jahr haben rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy über die Preisträger der Grammophone in 94 Kategorien entschieden.
Die HOG Kleinbetschkerek registrierte mit sehr großer Bewunderung und außerordentlichem Stolz, dass auch die 1982 in Temeswar geborene Frederika Krier zu den diesjährigen Preisträgern zählt. Ihr Vater stammt aus Kleinbetschkerek, wo ihr Großvater Johann Krier (Krier-Lehrer) von 1958 bis 1982 die deutschen Grundschulkinder unterrichtete und die schwäbische Kulturarbeit der Gemeinde unterstützte. Im Alter von vier Jahren kam sie mit ihren Eltern Heiner und Leontina und ihrer Schwester Vivianne ins oberfränkische Forchheim, wo die Grundlagen ihrer Musikausbildung gelegt wurden.
Mit sieben Jahren erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht an der Musikschule Forchheim, wo ihr Talent erkannt und gefördert wurde. Als Schülerin des Herder-Gymnasiums Forchheim entschied sie sich für den Musik-Leistungskurs, spielte im kleinen und großen Orchester, begeisterte mit ihren solistischen Einlagen und war Gastsolistin der Big Band. Während ihrer Schulzeit erhielt Frederika Krier Violinunterricht am Erlanger Musikinstitut bei Sylvia Reichardt.
Frederika Krier konnte mit ihrer Geige in der Popmusik, dem Bayern-Rock und im Jazz brillieren. Auf dem Forchheimer Annafest trat sie mit der Band „Die Original Krottentaler“ auf. Dabei wurden weltbekannte Melodien aus Rock und Pop mit bayerischen Texten neu interpretiert. Sie war später Mitglied mehrerer Bands unterschiedlichster Stilrichtungen und wirkte in Musical-, Theater- und Filmproduktionen mit.
Prägend für ihre Laufbahn war ein Workshop mit dem Münchner Jazzgeiger Jörg Widmoser, wo sie als 18-Jährige den Jazz für sich entdeckte und danach bei Widmoser weiter Unterricht nahm. Nach einem Jahr des Studiums der Ethnomusikologie in Bamberg bestand Frederika Krier die Aufnahmeprüfung an der Universität der Künste in Berlin und studierte dort erfolgreich im Fach Jazz. Danach gründete sie ihr eigenes „Frederika Krier Quartett“ und tourte mit der dänischen Sängerin Gitte Haenning und deren Orchester durch Europa.
Immer wieder gelangte sie auch nach New York mit seiner berühmten Jazz-Szene. 2010 erfüllte sie sich einen Traum und zog nach New York, wo sie auch heute lebt. Sie komponiert selbst und ist Bandleaderin bei „Molecular-Vibrations“. Zu ihren veröffentlichten CDs zählen: „Devoted“ mit dem „Frederika Krier Quartett“ oder „Laghima“ mit Frederika Krier & Gian Luigi Diana. Eine digitale Album-Veröffentlichung ist „Out of Frame“ mit Kus & Rika (im Duo mit dem französischen Beatboxer und Schauspieler Marc Ruchmann).
Mit großem Erfolg trat sie mit ihrem „Frederika Krier Quartett“ auf dem 15. Gărâna Jazz Festival im Juli 2011 in Wolfsberg in Rumänien auf. Der Auftritt wurde mehrmals im Rumänischen Fernsehen übertragen. Auch auf YouTube sind Aufnahmen abrufbar.
Seit vier Jahren ist Frederika Krier Mitglied des „Scorchio Quartetts“, mit dem sie nun zusammen mit der Sängerin Carla Patullo und dem Chor Tonality für das Album „So She Howls“ in der Kategorie „Best New Age, Ambient or Chant Album“ mit dem Grammy Award ausgezeichnet wurde. In der Nacht vom 4. zum 5. Februar fieberten ihre Familie und die zahlreichen Forchheimer Fans bis in die Morgenstunden mit und freuten sich über diese besondere Auszeichnung.
Frederika besucht ihre Familie in Forchheim regelmäßig und trifft sich dabei auch mit Musikkollegen aus früheren Tagen. In der YouTube-Aufzeichnung „Claus dem Wohnzimmer“ des Chicolores-Keyborders Claus Friedrich ist sie als Stargast aus New York mit ihrer Geige zu sehen und zu hören. Der letzte Auftritt vom 25. Februar kann aufgerufen werden.
Die HOG Kleinbetschkerek wünscht Frederika Krier weiterhin großartige Erfolge, Gesundheit und alles Gute für ihre Zukunft.
Grammy-Gewinnerin mit Wurzeln aus Kleinbetschkerek: Erfolg für Jazz-Geigerin Frederika Krier
Verbandsleben Erstellt von Annemarie Obernhuber, Johann Bappert