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Thomas Strobl: Blick auf ein ereignisreiches Jahr

Innenminister Thomas Strobl, OB Gunther Czisch und Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber mit den Vertretern der Donauschwaben aus Entre Rios, Rainer Leh, und Deutschland, Stefan Ihas. Foto: Milde

Wie reich und vielfältig die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ist, beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Als Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler stehe ich dafür ein, sie auch in Zukunft zu sichern, zu bewahren und zu erforschen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident, Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen und Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl im Rückblick auf das Jahr 2023.
Ein besonderer Höhepunkt des vergangenen Jahres war die Reise von Thomas Strobl ins westliche Rumänien im Juni. Gemeinsam mit einer Delegation der Stadt Ulm nahm er an den Heimattagen der Banater Deutschen teil. In Temeswar, zugleich europäische Kulturhauptstadt im Jahr 2023, erlebte Minister Thomas Strobl, wie präsent die Kultur und die Traditionen der deutschen Minderheit in Rumänien bis heute sind. Vor allem die zahlreichen persönlichen Gespräche und den Austausch schätzte er: „Anderen Menschen aufgeschlossen und interessiert zu begegnen, ist doch letztendlich das, was unser Leben bereichert“, fasste er die Eindrücke zusammen.
Ein direkter Austausch mit Thomas Strobl fand für Vertreter des BdV und der landsmannschaftlichen Organisationen im Januar statt. Die Landsmannschaften schilderten die Lage der deutschen Minderheiten in den osteuropäischen Ländern
Das gute Miteinander des Innenministeriums mit dem BdV-Landesverband und den Landsmannschaften zeigte sich auch bei der gemeinsamen Ausgestaltung der Feier zum Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni 2023 in Bad Cannstatt. Erstmals nahmen auch Ukrainerinnen und Ukrainer teil, die in Baden-Württemberg Aufnahme gefunden haben. Die Parallelen zwischen den leidvollen Erfahrungen von Flucht und Vertreibung nach dem  Zweiten Weltkrieg und den schrecklichen Auswirkungen des Angriffskriegs auf die Ukraine wurden in allen Ansprachen thematisiert.
„Das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg hat im zurückliegenden Jahr eine vielfältige Kultur- und Bildungsarbeit geleistet.”, erklärte der Minister. “Auch 2023 hat es sich  an den Jüdischen Kulturwochen in Stuttgart beteiligt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten sind wir umso mehr dazu aufgerufen, uns gegen jegliche Form von Antisemitismus einzusetzen.“ Das Haus der Heimat brachte sich auch bei der Ausschreibung und Verleihung des Donauschwäbischen Kulturpreises.
Das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen kann ebenso wie das Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa in Freiburg auf ein sehr produktives Jahr zurückblicken. Die dort tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brachten ihre Forschungsergebnisse sowohl in die universitäre Lehre als auch in zahlreiche Publikationen und Vorträge ein.
Der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler sieht in der gelungenen Übergabe der Leitung des DZM in Ulm einen wichtigen Schritt für eine erfolgreiche Fortsetzung der Museumsarbeit. Im März verabschiedete sich der bisherige Direktor Christian Glass in den Ruhestand und legte die Leitung in die Hände seines Nachfolgers Tamás Szalay. Dieserbringe “beste Voraussetzungen” mit, um das Donauschwäbische Zentralmuseum in die Zukunft zu führen.
„Ohne die Versöhnung mit unseren osteuropäischen Nachbarn wäre die deutsche Wiedervereinigung und die Osterweiterung der Europäischen Union nicht möglich gewesen. Unsere guten Beziehungen zu den Nachbarn im Osten gilt es  zu pflegen, zu festigen und bestehende Kooperationen und Netzwerke auszubauen. Die Landsmannschaften und der BdV leisten hierfür sowohl in Baden-Württemberg als auch durch ihre Kontakte nach Osteuropa einen sehr wertvollen Beitrag. Gerade in Zeiten, in denen wieder Krieg in Europa herrscht, brauchen wir Brückenbauer für Frieden und Freiheit“, so das Fazit des Landesbeauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl.     (PM)