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Zum 100. Geburtstag von Katharina Petri: Rückblick auf Höhen und Tiefen

Katharina Petri feierte ihren 100. Geburtstag. Foto: Ernst Dreher

Am 23. Dezember 1923 erblickte Katharina Bender in Großsanktnikolaus das Licht der Welt. Sie war das erstgeborene Kind der Bauernfamilie Katharina und Peter Bender. Noch heute erinnert sie sich gerne an die  „gute alte“ Zeit – die Feierlichkeiten innerhalb der Familie, die Kirchweih und die sorgenlose Zeit während ihrer Jugend. Sie ist ein froher, zufriedener und genügsamer Mensch geblieben, trotz der schweren, entbehrungsreichen Nachkriegsjahre.  
Wie so viele andere wurde sie zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Peter zur Zwangsarbeit nach Russland deportiert. Es waren Jahre der Hungersnot, der Entbehrungen und der Schwerstarbeit unter unmenschlichen Bedingungen. Nach einem Arbeitsunfall wurde sie im Oktober 1948 aus der Zwangsarbeit nach Hause entlassen.
Zuhause in Großsanktnikolaus konnten die Heimkehrer aufgrund der Enteignung im heimischen Umfeld keine Arbeit finden, so reiste siedafür bis in die Moldau.
Am 14. April 1956 ging sie die Ehe mit Martin Petri ein. Im Februar 1958 und im November 1959 wurden die beiden Töchter Maria und Ilse geboren. Beide haben ihre Mutter während all der Jahre als eine sehr fleißige, humorvolle Frau und liebevolle Mutter erlebt. Leider verstarb Martin Petri bereits im November 1980 im Alter von nur 57 Jahren. Er wurde bis zu seinem Tod von seiner Frau mit Hingabe und Fürsorge gepflegt.
Katharina Petri konnte 1986 zusammen mit Ilse und deren Familie nach Deutschland auswandern, sie   lebt seither in Großaitingen bei Augsburg. Ihr Leben lang hat sie leidenschaftlich gerne gekocht und gebacken und mit großer Freude ihre ganze Familie versorgt. Die 100-Jährige kann nun die Vergangenheit Revue passieren lassen und auf ein sehr bewegtes Leben mit vielen Höhen, aber auch Tiefen zurückblicken. Zu den Höhen gehören ihre zwei Töchter, die vier Enkelkinder und fünf Urenkel. Bei der Feier des 100. Geburtstags konnten die Gäste in glückliche Augen blicken. Seitens des Vorstands der HOG Großsanktnikolaus gratulierte Adeltraud Dreher mit einem Blumenstrauß. Der Bundesvorsitzende Peter-Dietmar Leber gratulierte ebenfalls und dankte in einem Brief für 30 Jahre Mitgliedschaft in der Landsmannschaft. „Ich kann es ja noch immer nicht glauben, dass ich tatsächlich 100 geworden bin“, war der Kommentar der Jubilarin zu dem unglaublichen Alter.