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Spaichingen und Darowa: Partnerschaft feierlich besiegelt

Nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen Spaichingen und Darowa stellten sich Sorin Tilihoi, Bürgermeister von Darowa, Werner Reisbeck, Bürgermeister-Stellvertreter von Spaichingen, und die anwesenden Damen und Herren Gemeinderäte beider Orte zum Foto. Foto: Manfred Brugger

Endlich kommt zusammen, was zusammengehört
Bei der Gründung einer Städte-Partnerschaft stellt man sich immer die Frage, was diese bringen soll. Hauptgrund für eine solche sind meistens die Verbindungen zwischen den beiden Ortschaften aus der Vergangenheit, die dazu führen, über eine Partnerschaft nachzudenken. Nach langer Zeit war es auch zwischen Darowa und Spaichingen soweit. Beide Ortschaften verbindet eine längere Geschichte. Im Laufe der letzten 40 Jahre haben hier, laut Rathaus Spaichingen, fast 700 Übersiedler aus Darowa eine neue Heimat gefunden. Sie haben sich hier vorbildlich integriert, sich im kulturellen, sportlichen wie auch politischen Leben engagiert. Nicht zuletzt sind sie mit ihrer aktiven Heimatortsgemeinschaft aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Der stellvertretende Bürgermeister Werner Reisbeck sprach aus eigener Erfahrung: „Mir ist die Geschichte des Banates gut bekannt, da meine Frau aus dem Banat kommt. Zwar aus Hatzfeld und nicht aus Darowa, aber durch sie und ihre Familie erlebe und erfahre ich, wie die Sitten und Bräuche weiter gelebt werden. Diese Verbundenheit mit der alten Heimat ist beispielhaft.“ Er erinnerte daran, dass bereits 1992, das heißt vor 30 Jahren, auf Anregung der HOG, der erste Antrag auf eine Partnerschaft vom damaligen Bürgermeister Nicolae Suciu gestellt wurde. Leider wurde dieser Antrag vom damaligen Gemeinderat mit Blick auf die bestehende Partnerschaft mit Sallanches und die sich damals anbahnende mit Regis-Breitingen hinten angestellt und nicht weiter verfolgt.
Nichtsdestotrotz fand in den kommenden Jahren ein reger Austausch zwischen beiden Ortschaften statt. Höhepunkt war das Jahr 2016, als man gemeinsam in Darowa das Gründungsjahr der Gemeinde 1786, also 230 Jahre Darowa feierte. Das war auch Anlass, wieder über eine Partnerschaft nachzudenken und sich auch konkreter darüber auszutauschen. Mit der Bürgermeisterwahl im Jahr 2020 bekam Spaichingen einen neuen Bürgermeister in Person von Markus Hugger, was sich sehr positiv auf die Beziehung zu Darowa erweisen sollte. 
Ein Jahr nach Amtsantritt äußerte er den Wunsch, das Banat und Darowa zu besuchen, um sich selbst ein Bild davon zu machen, wo die Banater zu Hause waren und was sie zurückgelassen haben. Im Jahre 2021 konnte der Besuch dann tatsächlich stattfinden, der auch sehr positiv verlief. Es gab Empfänge in den Rathäusern in Lugosch und in Temeswar sowie im Altenheim in Temeswar. Beim Treffen in Darowa mit Bürgermeister Sorin Tilihoi wurden intensive Gespräche geführt, was beide Ortschaften verbindet und ob eine Partnerschaft gewünscht wird. Man kam schließlich überein, diese so bald wie möglich umzusetzen. Ein Jahr später folgte der Gegenbesuch von Bürgermeister Sorin Tilihoi mit Gattin in Spaichingen, wo die Städtepartnerschaft umgesetzt wurde. 
Am 8. September 2023 wurde sie in Spaichingen mit der Unterschrift der Urkunde und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt offiziell besiegelt. An dieser Stelle vielen Dank an die Bürgermeister Markus Hugger und Sorin Tilihoi wie auch die Gemeinderäte von Darowa und Stadträte aus Spaichingen für die wohlwollende Unterstützung dieser Partnerschaft. 
Die Ausstattung der Feuerwehr ist das erste große gemeinsames Projekt, das bereits umgesetzt wird. Es sollen noch viele folgen, denn Spaichingen möchte Darowa etwas zurückgeben für das, was die Darowaer all die Jahrzehnte in Spaichingen eingebracht haben. 
Es sollen Kontakte zu Vereinen hergestellt werden, auch über einen Schüleraustausch wurde nachgedacht.
Der Darowaer Bürgermeister Sorin Tilihoi, der von seiner Frau, seinem Stellvertreter Gheorghe Usciuc mit Ehefrau sowie den Gemeinderäten Ion Bejera und Viorel Cherciu begleitet wurde, bedankte sich für den herzlichen Empfang. Er bedauerte die krankheitsbedingte Abwesenheit von Bürgermeister Markus Hugger und wünschte ihm gute Genesung. Der Darowaer Bürgermeister äußerte sein Bedauern darüber, dass im heutigen Darowa keine Deutschen mehr leben, aber man sei bestrebt, die Sitten und Bräuche der ehemaligen Bewohner zu übernehmen und zu pflegen. In der Partnerschaft sehe er die Chance, den kulturellen Austausch wie auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen zu vertiefen und weiter auszubauen und in den kommenden Generationen dazu neue Formen zu finden.
Auch die HOG Darowa hofft für die Zukunft auf eine gute und erfolgreiche Partnerschaft.