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Walter Tonţa leitet nun unser Kultur- und Dokumentationszentrum in Ulm

Blick in die Räumlichkeiten des Kultur- und Dokumentationszentrums Ulm – die neue Wirkungsstätte von Walter Tonţa. Foto: Walter Tonţa

Betreuer: Walter Tonţa Öffnungszeiten: Mittwoch 10.00 – 15.00 Uhr Freitag 13.00 – 17.00 Uhr und nach Vereinbarung Anmeldung und Anfragen unter: Tel. 0731 / 602 67 47 E-Mail kulturzentrum@banater-schwaben.de Mobil 0162 / 90 82 886

„Banater Post, Walter Tonţa“ – elf Jahre lang, von Juni 2012 bis Juni 2023, konnten die Mitarbeiter unserer Verbandszeitung, Kreis- und HOG-Vorsitzende sowie viele Mitglieder unserer Landsmannschaft diese Ansage hören, wenn sie die 089 2355 7315 wählten. Den Menschen hinter der Stimme kannten anfangs zwar seine Landsleute aus Hatzfeld und historisch interessierte Menschen, aber nicht die breite Masse unserer Mitglieder. Denn Walter Tonţa hält sich nicht gerne in der ersten Reihe auf und er ist kein Mann der lauten Töne. Trotzdem oder gerade deswegen hat seine Stimme Gewicht und wenn es um Fakten geht, ist sein Urteil unbestechlich. 2012 wurde er Nachfolger von Walter Wolf in der Funktion des Verantwortlichen Redakteurs der Banater Post, mit dem Wechsel wurde auch der Umbau der Zeitung vollzogen. Der Redakteur hatte nun auch das Layout der Zeitung zu gestalten, die Druckvorstufe, die früher zwischen Redaktion und Druckerei geschaltet war, konnte entfallen. Für unseren Verband bedeutete das erhebliche Einsparungen.

Walter Tonţa wurde am 22. März 1959 in Hatzfeld geboren. Sein Vater, ein Buchhalter, stammte aus Valcani, seine Mutter, eine geborene Krutsch, ebenfalls Buchhalterin, war eine Hatzfelderin. Hier besuchte und absolvierte er die Schule, studierte in Klausenburg erfolgreich Geschichte und Philosophie. Seine Abschlussarbeit schrieb er über die politischen Aktivitäten der Banater Deutschen im ersten Jahrzehnt der Zwischenkriegszeit. Beruflich startete er als Lehrer für Geschichte an der deutschen Abteilung des Lyzeums in Hatzfeld. Die politische Wende in Rumänien bedeutete auch die Wende im Leben der Familie Tonţa, die im Mai 1991 nach Deutschland aussiedelte. Walter Tonţa studierte an der Fachakademie in Krumbach Sozialpädagogik und wirkte danach 17 Jahre lang am Internat des katholischen Gymnasiums in Buxheim. Neben seiner beruflichen Arbeit widmete er sich vornehmlich der Geschichte seines Heimatortes. Er veröffentlichte gründlich recherchierte Portraits von bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten aus Hatzfeld, die auch Eingang in rumänische Veröffentlichungen fanden. Hervorragend ist seine Studie über die Adelsfamilie Csekonics, die 2008 auf einer CD erschienen ist. Seine nächste berufliche Station führte ihn zur Banater Post nach München, zur Zeitung, die von seinem Landsmann, dem Juristen Peter Maurus 1956 gegründet worden ist. Walter Tonţa hat sich schnell eingearbeitet. Seine profunden historischen Kenntnisse und seine Mitarbeit im Vorstand des Kreisverbandes Ulm/Neu-Ulm, im Vorstand der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld (1997-2013), als Redakteur des Hatzfelder Heimatblattes (1998-2012), als Kulturreferent des Landesvorstandes Baden-Württemberg, wo er von 2003-2016 den Tagungsband der Kulturtagung mitredigierte, erleichterten ihm den Start. Ebenso seine persönliche Neigung zur gewissenhaften Archivarbeit und der Dokumentation unserer landsmannschaftlichen Arbeit. Letzteres blieb bisher leider ein Desiderat der Forschung. Als verantwortlicher Redakteur der Banater Post hat Walter Tonţa großen Wert auf eine sorgfältig redigierte Zeitung gelegt. Bis in die späten Abendstunden saß er an seinem Bildschirm oder über Typoskripten und Manuskripten, baute um, reflektierte, präzisierte. Schnell erkannte er, wo abgeschrieben worden war, das Internet vergisst nichts. Immer wieder musste er manchen Lesern erklären, warum nichts aus oder über ihren Heimatort erschienen ist. Es lag nicht an ihm. Neben der Redaktionsarbeit widmete er sich weiterhin historischen Themen, vornehmlich jener seiner engeren Heimat. Nie versäumt er es jedoch, diese in die allgemeine Geschichte des Banats, Ungarns, Rumäniens oder Deutschlands einzubetten. Der Teil steht für das Ganze. Zuletzt trat er auch als Mitherausgeber des Bandes „Kinder Russlanddeportierter erinnern sich“ auf, der bereits in zweiter Auflage und in einer rumänischen Ausgabe erschienen ist.

Seit dem 21. Juni ist Walter Tonţa im Ruhestand, aber nicht ganz. Der verständnisvolle, stets zuverlässige und immer hilfsbereite Kollege hat seinen Schreibtisch in München mit dem Archiv und der Bibliothek im Kultur- und Dokumentationszentrum unserer Landsmannschaft in Ulm getauscht. Dort wird er nun, dem stressreichen redaktionellen  Alltagsgeschäft entschwunden, seine Kenntnisse und Fähigkeiten weiterhin für unsere Landsmannschaft einsetzen. Die Landsmannschaft mit den Kolleginnen und Kollegen in der Bundesgeschäftsstelle, dem Bundesvorstand als Herausgeber der Banater Post, stellvertretend für alle landsmannschaftlichen Vorstände danken dem ehemaligen Verantwortlichen Redakteur der Banater Post und freuen sich auf weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem Betreuer unseres Kultur- und Dokumentationszentrums in Ulm.

Dort ist Walter Tonţa in der Regel mittwochs und freitags unter den Telefonnummern 0731 / 602 67 47 oder 0162 / 90 82 886 und unter der Mailadresse kulturzentrum@banater-schwaben.de erreichbar. (Details und Öffnungszeiten: siehe auf dieser Seite).

Unter der Telefonnummer 089/ 23 55 7315 bzw. 089/ 2355 7316, E-Mail: redaktion@banater-schwaben.de meldet sich die neue Redaktion. Jeweils halbtags die Verantwortliche Redakteurin Stefanie Dolvig-Curac und die Redakteurin Halrun Reinholz, unter dem Anschluss 089/23 55 7314 bzw. E-Mail anzeigen@banater-schwaben.de die Anzeigen- und Bildredakteurin Karin Bohnenschuh. Unterstützen Sie alle mit interessanten Beiträgen aus Ihrer und unserer Gemeinschaft.