zur Druckansicht

Hatzfelder HOG mit neuem Vorstand

Dr. Manfred Muth überreicht Josef Koch die Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden der HOG Hatzfeld.

Die Hatzfelder setzen auf Kontinuität und Erneuerung: der neu gewählte HOG-Vorstand.

Auch die Kinder hatten ihren Spaß beim Hatzfelder Treffen in Großkötz. Fotos: HOG Hatzfeld

Josef Koch zum Ehrenvorsitzenden ernannt - Nicht alle Jahre wieder, sondern alle zwei Jahre treffen sich die Hatzfelder zu Pfingsten, diesmal am 19. Mai, nun schon zum fünften Mal in der Mehrzweckhalle Großkötz (Landkreis Günzburg). Auch wenn die Gemeinde nur knapp über 3000 Einwohner zählt, gibt sie sich weltoffen. Schon bei der Einfahrt auf den Parkplatz steht groß „Welcome in Kötz“. Warum in Englisch und nicht auf Deutsch, fragt man sich. Doch des Rätsels Lösung findet man in der Vorhalle selbst. In diesem Jahr findet hier das 30. Internationale Kötzer Country-Music-Festival statt, so das Plakat. Weltoffen gestaltete sich auch das Treffen der Hatzfelder. Nicht nur in der Ansprache von Diakon Ferdinand Birzele, der mit seinem Sohn die hl. Messe zelebrierte und Kötz mit Jerusalem verglich, in das vor 2000 Jahren zu Pfingsten die Anhänger Christi strömten. An diesem Pfingstsonntag strömten nämlich die Hatz-felder in die dortige Gemeindehalle. Gekommen waren nahezu 600 Personen: Hatzfelder, Wahlhatzfelder, Partner von Hatzfeldern, groß und klein, jung und alt.

Eröffnet wurde der Heimattag vom HOG-Vorsitzenden Josef Koch, der alle Anwesenden willkommen hieß. Daran anschließend folgte die hl. Messe, musikalisch begleitet von Mitgliedern des ehemaligen Hatzfelder Kirchenchores unter der Leitung von Hedi Krutsch, geborene Tomin. Gesungen wurden Lieder der Schubert-Messe; die Lesung aus dem Evangelium trug Dr. Franz Quint vor und die Fürbitten Renate Koch. Diakon Birzele wies in seiner Predigt auf die ökumenische Seite dieses Treffens hin: so sei die Messe katholisch, sie werde aber auch mit einem Lied von Martin Luther bereichert und die in einer der Ausstellungen gezeigten Strohbilder entstammten der orthodoxen Tradition. Neben den fünf Strohbildern, deren Erlös der Renovierung der Hatzfelder katholischen Kirche zufließt, waren noch vier weitere Ausstellungen zu sehen. Und zwar jene des Internationalen Zentrums für Kommunismusforschung Bukarest mit dem Titel „Schwarze Pfingsten“, die sich der Baragan-Deportation widmete. Dann eine mit dem Thema „Die Ulmer Schachtel. Vom Transportmittel zum Symbol der Freundschaft“, erstellt von der Kulturreferentin für Südosteuropa am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm, eine weitere des St.-Gerhards-Werkes Stuttgart zur Eingliederung der Flüchtlinge und Aussiedler, konzipiert von Hans Vastag, und etwa 25 Ölbilder des Hatzfelder Malers und Lehrers Franz König. Eine kleine Fotoausstellung über den Jahrgang 1956 vervollständigte den Reigen der visuellen Präsentation unseres Kulturerbes.

In den Räumen der angeschlossenen Gaststätte fand ab 11 Uhr die Hauptversammlung der HOG Hatzfeld mit Neuwahlen des Vorstandes statt. Der Vorsitzende Josef Koch stellte in seinem Rechenschaftsbericht die Tätigkeit der HOG in der Zeitspanne Juni 2011 bis Mai 2013 vor. Dass die Hatzfelder HOG mit 514 Beziehern der Banater Post (Stand 1. März 2013) nicht nur zu den größten, sondern auch zu den aktivsten Heimatortsgemeinschaften innerhalb der Landsmannschaft der Banater Schwaben zählt, wurde beim Aufzählen der vielen Aktionen und Veranstaltungen der beiden letzten Jahre deutlich. Die HOG habe ein breites Wirkungsfeld und engagiere sich sowohl in der alten als auch in der neuen Heimat, so Koch. Unter anderem erwähnte er die Beteiligung der HOG an dem Projekt „Donauschwäbische Grüße zum baden-württembergischen Geburtstag“, die Herausgabe eines Gedichtbandes von Peter Jung und des Heimatblattes, dessen 20. Ausgabe kurz vor dem Treffen erschienen war, die Heimattage in Großkötz, die traditionellen Veranstaltungen der Ortsgruppe Passau-Schärding (Kirchweihfest und Frühjahrstreffen) sowie die Klassen- und Jahrgangstreffen im Rahmen des Heimattages. In diesem Jahr trafen sich die Jahrgänge 1953/54 und 1956. In der alten Heimat beteiligt sich die HOG an den jährlich stattfindenden Hatzfelder Tagen, bei denen sie schon seit vielen Jahren eigene Akzente vor allem auf kultureller und kirchlicher Ebene setzt. Koch hob die Bedeutung der Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern bei der Verwirklichung der Aufgaben und Ziele der Heimatortsgemeinschaft hervor.

Zum Schluss verkündete Josef Koch, dass er sich nach zwanzig Jahren HOG-Vorsitz nicht mehr zur Wahl stelle. Obwohl diese ehrenamtliche Tätigkeit viel Zeit und Kraft kostete, habe er sich immer gerne für seine Landsleute und sein Heimatstädtchen eingesetzt. Er dankte allen Vorstandsmitgliedern und Landsleuten, die die Arbeit der HOG in all den Jahren mitgetragen und dadurch ermöglicht haben, einen erfolgreichen Weg zu beschreiten. Vom neuen Vorstand wünsche er sich, diesen Weg weiterzugehen. Die Anwesenden brachten ihren Dank und ihre Anerkennung zum Ausdruck, indem sie Josef Koch zum Ehrenvorsitzenden der HOG Hatzfeld ernannten. Die Ernennungsurkunde wurde ihm von Dr. Manfred Muth überreicht.

Nach den Berichten des Kassenwarts Josef Remte und der Kassenprüfer Peter Koch und Hans Neidenbach wurde dem Vorstand die Entlastung erteilt. Die Neuwahlen fanden unter der Leitung von Hans Krutsch statt. Als neuer Vorsitzender wurde Dr. Manfred Muth gewählt, seine Stellvertreter sind Dr. Franz Quint und Hans Berger. Als Kassenwart wurde Josef Remte bestätigt wie auch Katharina Spick als Schriftführerin. Zu Beisitzern mit speziellen Aufgabenbereichen wurden gewählt: Elisabeth Quint (Heimatortskartei), Hans Vastag (Pressereferent und Redaktion des Heimatblattes), Walter Tonţa (Betreuer des HOG-Archivs), Gerlinde Aicher (Jugendreferentin), Pfarrer Robert Dürbach (Glaube und Kirche), Martin Muth (Medien), Hans Petri (Gebiet Passau), Martin Mühlroth (Gebiet Mainz) und Hans Mayer (Gebiet München). Zu Kassenprüfern wurden Sybille Spick und Horst Neidenbach gewählt.

Im Anschluss daran wurde im Festsaal die Zusammensetzung des neuen Vorstands verkündet. Josef Koch überreichte den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Peter Koch, Hans Neidenbach und Klaus Fraunhoffer je eine Ehrenurkunde als Dank für ihre langjährige und erfolgreiche Abeit. Sodann verlas der neue HOG-Vorsitzende Dr. Manfred Muth ein an Josef Koch  gerichtetes Dankesschreiben des Bundesvorsitzenden, in dem es unter anderem heißt: „Du, lieber Sepp, hast nach langjährigem Einsatz für Deine Heimatortsgemeinschaft und unsere Landsmannschaft entschieden, die Geschicke dieser Gemeinschaft in die Hände der nächsten Generation zu legen. Du hast dies auch deshalb getan, damit die nächste Generation dieser Heimatortsgemeinschaft die landsmannschaftliche Arbeit als eigene Sache an- und wahrnehmen kann. Wenn sie das tut, so hast Du, genau wie Deine Vorgänger, eine gute Saat gelegt. Dafür herzlichen Dank!“ Dann würdigte Dr. Muth die herausragenden Leistungen des langjährigen Vorsitzenden und versprach, diese erfolgreiche Arbeit gemeinsam mit dem neuen Vorstand fortzusetzen. Als Zeichen des Dankes überreichte er ihm ein Präsent und seiner Ehefrau Renate einen Blumenstrauß.

Erwähnt werden sollten hier noch zwei Landsleute, auf deren Unterstützung die HOG schon seit Jahren bauen kann: Norbert Schütz (Senden) hilft beim Auf- und Abbau in der Halle, während Horst Neidenbach (Günzburg) einen Abholdienst für Landsleute anbietet, die mit der Bahn anreisen. Am späten Nachmittag ging das Treffen seinem Ende zu, wohlwissend, dass es in zwei Jahren ein Wiedersehen geben wird.