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„Heimat ist für mich …“

Trachtenpaare, Fahnenträger, Blaskapelle, Ehrengäste und HOG-Vorstand – sie alle trugen zu diesem besonderen Kultur- und Heimattreffen der HOG Sanktanna bei. Foto: HOG Sanktanna

Dankbarkeit, Begeisterung, Staunen, Freude … Der Lobes Worte waren noch nie so viele dagewesen… „So ein Treffen hat es bisher noch nie gegeben“ – ein Zitat, das die Aussage vieler widerspiegelt.
Schon einige Wochen vor dem Kultur-und Heimattreffen startete die Aktion „Heimat“. Es wurden persönliche Definitionen für die Heimat gesucht und gebeten den Satz zu vervollständigen: „Heimat ist für mich…“. Viele dieser Antworten gab es am Eingang des Veranstaltungssaales zu lesen, sie animierten die Besucher, sich noch an der Aktion zu beteiligen. Damit startete das 21. Kultur- und Heimattreffen der HOG Sanktanna am 20. Mai 2023 in Nürtingen.
Der Saal füllte sich sehr schnell bis auf den allerletzten Platz. Rosmarinsträußchen auf den Tischen und auf der Bühne eine grosse Leinwand mit der Projektion eines bunten Kirchweihstrausses, gleich zwei „Heimat“-Symbole, die jeder versteht, trafen die Herzen unserer Landsleute. Ein deutlich jüngeres Publikum als bei den Treffen zuvor zeigte, dass das Interesse nach wie vor vorhanden ist, dass wir unsere Gemeinschaft und Kultur pflegen und zusammenhalten. Es hat sich gezeigt, dass es möglich ist, mit einem frischen und modernen Konzept die Leute abzuholen, mitzunehmen und zu begeistern.
Traditionsgemäß startete das Kultur- und Heimattreffen mit dem feierlichen Einzug der Trachtenpaare, Fahnenträger, den Ehrengästen und dem Vorstand in die Stadthalle. Der Gottesdienst wurde von Msgr. Andreas Straub, Pfarrer Josef Hell und Karl Zirmer zelebriert. Der ganze Tag stand unter dem Motto „Willkommen sein! Heimat“ und wurde in der Predigt, während des Gottesdienstes und im Kulturprogramm immer wieder aufgegriffen, erläutert und spannende und vielfältige Assoziationen hergestellt. 
Msgr. Straub assoziierte HOG mit H=Heimat, O=Ort der Geborgenheit, G=Gemeinschaft, drei starke und bedeutungsvolle Begriffe, die sich in der Heimatortsgemeinschaft Sanktanna vereinen. Auch Pfarrer Karl Zirmer nahm in seiner Predigt Bezug dazu und verdeutlichte, was uns Christen Heimat sein kann. Die Liedauswahl und die musikalische Begleitung während des Gottesdienstes war vielfältig – mit Katharina Schmidt an der Orgel im Zusammenwirken mit der Band Topklang, dem beeindruckenden Gesang und der Sanktannaer Blaskapelle unter der Leitung von Josef Wunderlich. Die Blaskapelle spielte beim Ahnengedenken den Trauermarsch „Ewig Nacht“ und weitere ausgewählte Stücke. 
Vor dem Schluss-Segen trug Timo Raab den Kirchweihspruch vor und die Priester segneten den Rosmarinstrauß. Die Kollekte der Hl. Messe wird für die Friedhofpflege in Sankt­anna verwendet. Herzlichen Dank dafür allen Landsleuten. 
Nach dem feierlichen Gottesdienst folgten die traditionellen drei Tänze der Trachtenpaare mit dem Vortänzerpaar Celine Wetzel und Timo Raab und dem bunt geschmückten Rosmarinstrauß. Anschliessend gab es viel Gelegenheit zu Begegnung und Austausch mit Freunden und Bekannten.
So viele Besucherinnen und Besucher wie schon lange nicht mehr nahmen an dem Kultur- und Heimattreffen teil. Herzlich begrüßten die Vorsitzenden die Ehrengäste aus Sanktanna (RO), beide Bürgermeister mit Ehegattinen, Daniel Tomuţa und Vizebürgermeister Dinorel Musca, sowie die Trachtenpaare unter der Leitung von Melita Palcu-Socaiu und Regine Weisenburger. Besonders freute die HOG, dass in diesem Jahr Richard Jäger, der Landesvorsitzende Baden-Württemberg, der Einladung gefolgt ist.
Mit dem Grußwort der Vorsitzenden der HOG Sanktanna, Katharina Schmidt und Theresia Reiter, startete gegen 15 Uhr das abwechslungsreiche Kulturprogramm mit Heimatklängen der Blaskapelle, Gedichten von Banater Schriftstellern, Heimat- und Volksliedern und verschiedenen Tanzvorführungen. Die Trachtengruppe des Kreisverbandes Esslingen unter der Leitung von Renate Krispin begeisterte mit typisch schwäbischen Tanzeinlagen. Die Gruppe hat nach 35 Jahren ein reiches Tanz-Repertoire mit 40 Choreographien aufzuweisen.
Grußworte sprachen Richard Jäger als Landesvorsitzender und der Bürgermeister von Sanktanna Daniel Tomuţa. Der Bürgermeister stellte in einem virtuellen Rundgang die Entwicklung der Stadt vor. Es sind viele Gebäude, Plätze und ganze Stadtteile neu entstanden und man staunte darüber, wie sich die Stadt gewandelt und modernisiert hat. Aber auch unsere Traditionen, Bräuche und Werte werden in Sanktanna weiterhin gelebt und gepflegt. Dafür gab es viel Wertschätzung von den Landsleuten im Saal. Der Bürgermeister hingegen bedankte sich für Unterstützung durch die HOG. Der Vorsitzende des Fördervereins Mutter-Anna-Kirche e.V. Herbert Hellstern erläuterte am Beispiel der Renovierung der Mutter-Anna-Kirche, wie diese Unterstützung zum Tragen kam. 
Das abwechslungsreiche Kulturprogramm mit Tanz und Liedern, Lyrik und interaktiven Beiträgen wurde von den beiden Vorsitzenden moderiert. Im Hintergrund waren, für alle gut mitzuverfolgen, der Ablauf und die Texte der Lieder stets eingeblendet. 
In einem Losverfahren wurden zwischendurch die Gewinner von Kirchweihstrauß, Kopftuch und Hut ermittelt. Mit Freudenschrei nahm Maria Jäger den Kirchweihstrauß in Empfang. Das Tuch gewann Dr. Anna Henger und den Hut Valentin Schwartz. Den ganzen Nachmittag verwöhnte uns unsere Sanktannaer Blasmusikkapelle mit vielen bekannten Stücken.
Am frühen Abend wurde zur Mitgliederversammlung aufgerufen, da an diesem Tag auch die Wahl des neuen Vorstands auf der Tagesordnung stand. Wahlleiter war Richard Jäger. Die Mitgliederversammlung entschied sich wieder für eine Doppelspitze. Theresia Reiter wurde als Vorsitzende gewählt, später wurde Katharina Schmidt vom Vorstand ebenfalls als Vorsitzende bestätigt. Beide waren von dem Zuspruch der Sanktannaer so überwältigt, dass sie deren Wunsch respektierten und bereit waren, den Verein weiterzuführen. Dem neuen Vorstand gehören an: Gerhard Fuss als Kassier, Dr. Anna Henger als Schriftführerin und die Beisitzer Hans Herrmann, Katharina Hildebrandt, Christine Raab, Franz Hell, Katharina Hell und Michael Reiter.
Für ein schwungvolles Abendprogramm mit Tanz bis in die frühen Morgenstunden sorgte die Band Topklang. Das war zugleich der letzte Auftritt der Band in dieser Gruppenkonstellation, was viele bedauerten. Die beiden Vorsitzenden ehrten die Band und überreichten zur Erinnerung an die gemeinsamen Zeiten ein Präsent der HOG mit Kirchweihsträußchen. Die Fangemeinde der Band ist groß und umso mehr freut es alle, dass ein Teil der Musiker unter dem neuen Namen „Impuls“ weitermachen. Bis zum letzten Takt wurde jede Minute getanzt und der stimmungsvolle Abend genossen. 
Ein herzliches Dankeschön gebührt den beiden Vorsitzenden Katharina Schmidt und Theresia Reiter mit ihrem Team für die Organisation dieses beindruckenden Festes. Mit diesem frischen Konzept will der neue Vorstand sich in den kommenden vier Jahren weiterhin für die Gemeinschaft einsetzen. Sehr herzlich bedanken wir uns bei allen Mitwirkenden, bei den Priestern, den Musikerinnen und Musikern, den Fotografen, der Lektorin Elfriede Mayer, Katharina Hell und Magdalena Schauer-Vidacic für die Gedichtvorträge, den Fahnenträgern Anton Zimmermann, Franz Wiesenmayer und Franz Marksteiner, den Trachtenpaaren und Marienmädchen, der Tanzgruppe und bei allen, die mitgeholfen haben. Für die finanzielle Unterstützung unseres 21. Heimat- und Kulturtreffens bedanken wir uns beim Kulturwerk der Banater Schwaben und beim Staatsministerium für Arbeit und Soziales in Bayern. Viele unvergessliche Momente und Begegnungen an diesen Tag werden uns in Erinnerung bleiben. Die gut besuchte Veranstaltung zeigt ein starkes Interesse an unserer Gemeinschaft nach den Entbehrungen der letzten Jahre. Vielleicht wird die Vorfreude auf das nächste Treffen durch begeistertes Weitererzählen geweckt.