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Das Banat – Eine Reise nach Europa

Zur Eröffnung der Ausstellung fanden sich zahlreiche Banater Landsleute sowie der BdV-Landesvorsitzende Hartmut Liebscher im Stuttgarter Rathaus ein. Foto: Cornel Simionescu-Gruber

Seit 32 Jahren konnten sich die Banater Schwaben nicht mehr im Stuttgarter Rathaus präsentieren. Die letzte Ausstellung galt dem Banater Maler Stefan Jäger. Nun ist es dem Landesverband Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Absprache mit dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart Dr. Frank Nopper gelungen, die Ausstellung „Das Banat – Eine Reise nach Europa“ am Sitz der Stadtverwaltung zu zeigen. Dass Temeswar, die Hauptstadt der Region, in diesem Jahr Europäische Kulturhauptstadt ist, war Anlass zu dieser Präsentation.

Die von der Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm Dr. Swantje Volkmann realisierte Ausstellung besteht aus 24 Displayelementen und bietet eine kompakte, in Wort und Bild dargestellte Einführung in die Geschichte des Banats.

Zahlreiche Besucher fanden sich zur Eröffnung der Ausstellung am 6. März 2023 im Foyer des zweiten Obergeschosses im Stuttgarter Rathaus ein, wo schon im Eingangsbereich auf die Ausstellung aufmerksam gemacht wird.

Der Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben Richard Jäger ergriff gleich zu Beginn der Feier das Wort und begrüßte alle Anwesenden. Unter den Teilnehmern befand sich auch Hartmut Liebscher, der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen Baden-Württemberg. Jäger bedankte sich bei Oberbürgermeister Dr. Nopper für die Bereitschaft, die Ausstellung im Rathaus zu zeigen. Einen besonderen Dank richtete er auch an die Kulturreferentin für den Donauraum Dr. Swantje Volkmann, die diese Schau überhaupt ermöglicht hatte. Auch Hans Vastag, der Kulturreferent des Landesverbandes, blieb nicht unerwähnt, setzte er sich doch tatkräftig für die Verwirklichung dieses Projekts ein.

Der Chor des Stuttgarter Kreisverbandes unter der Leitung von Wilhelm Hack untermalte die Feierlichkeit mit Banater Liedern, die viel über das Schicksal der Banater Schwaben aussagten.

Die Ausstellung „Das Banat – Eine Reise nach Europa“ widmet sich einer historischen Region im Südwesten Rumäniens, in der seit Jahrhunderten zahlreiche Völkergruppen zusammenleben. Gezeigt werden die wechselvolle Geschichte dieser multiethnischen und multikonfessionellen Region, ihr reiches Kulturerbe, die abwechslungsreiche und schöne Landschaft, herausragende architektonische Zeugnisse sowie Traditionen und Brauchtum der Bewohner. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht jedoch das Kulturerbe der Banater Schwaben  und auch das der anderen hier lebenden Volksgruppen: Rumänen, Ungarn, Juden, Serben, Bulgaren, Slowaken, Tschechen usw. Da das multiethnische tolerante Zusammenleben im Banat seit jeher funktionierte, erscheint die Region wie ein Vorgänger der Europäischen Union.

Kulturreferent Hans Vastag erläuterte kurz den Aufbau und die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausstellung, wonach die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit hatten, einen chronologischen Rundgang durch die Geschichte des Banats zu machen, der von der Vor- und Frühgeschichte, dem Mittelalter und der Osmanenzeit über die neuzeitliche Kolonisation des Landstrichs und dessen Zugehörigkeit zum Habsburgerreich, zur österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie und schließlich zu Rumänien bis in die Gegenwart führte. Gleichzeitig informiert die Ausstellung über den Festungsbau, die städtische Entwicklung, die Wohnkultur, die sakrale Architektur, die Kultur, die Traditionen und das Brauchtum.   

Die Ausstellung im Stuttgarter Rathaus konnte bis zum 5. April besichtigt werden. Für alle, die dies getan haben, war es sicherlich ein lohnender Besuch.