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Das Fest der Liebe, in der Tradition verankert

Der Karlsruher Chor und seine Solistinnen bezauberten das Publikum mit einem bunten Strauß an Weihnachtsmelodien.

Auch die Kleinen bewiesen ihr Können und wurden dafür mit Weihnachtspäckchen belohnt. Foto: Cornel Simionescu-Gruber

Die Weihnachtsstimmung hat jeden gepackt, der am Nachmittag des 17. Dezember 2022 den herrlich geschmückten Saal der Peter-und-Paul-Kirche in Karlsruhe-Durlach betrat. Der geschmückte Christbaum, die Kerzen auf den Tischen, die duftenden Plätzchen und nicht zuletzt die Weihnachtsklänge im Hintergrund sorgten für eine besinnliche Atmosphäre.

Es trat Ruhe ein, als Gerlinde Gilde ein Weihnachtsgedicht zur Eröffnung der Feier vortrug. Werner Gilde, der Vorsitzende des Kreisverbandes, begrüßte die Anwesenden mit einer zu Herzen gehenden Ansprache, die von Hoffnung und Freude darüber, dass man sich wieder in gemeinsamer Runde treffen könne, geprägt war. Herzlich willkommen hieß er die geladenen Gäste, darunter den Kreisvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen Werner Gohn-Kreuz und dessen Stellvertreter, den evangelischen Pfarrer Hermann Kraus, sowie den Ehrenvorsitzenden des FC Südstern Günter Weber. Pfarrer Kraus sprach besinnliche Worte zur Weihnacht und verstand es, Natur, Mensch und Gott in Einklang zu bringen.

Durch das Programm führte Heidi Müller. Zwischen den einzelnen Auftritten trugen sie und Manuel Geller Weihnachtsgedichte vor, während Julia Gilde eine Weihnachtsgeschichte erzählte. Der Chor der Banater Schwaben Karlsruhe unter der Leitung der Pianistin Sonja Salman eröffnete den musikalischen Teil des Programms, der von Dietmar Giel, dem ersten Vorsitzenden des Chors, moderiert wurde. Seine Erläuterungen zu jedem einzelnen Lied waren nicht nur informativ, sondern brachten auch Abwechslung in den Verlauf. Unter dem Motto „Weihnachten – das Fest der Liebe und Tradition“ trug der Chor schöne Weihnachtslieder und Gedichte vor. Die Sängerinnen und Sänger freuten sich, mit dem Publikum altbekannte Weihnachtslieder zu singen. Die Texte waren im Saal verteilt worden.

Das erste vorgetragene Lied trug den Titel „Wunderschöne Weihnachtszeit“ und stammt aus der Feder von Dieter Frommler. Es versetzte die Zuhörer in die Zeit ihrer Kindheit, als man den Heiligabend kaum erwarten konnte. Als endlich das Glöckchen läutete, versammelte sich die Familie in der „guten Stube“, die Kinder standen mit freudiger Befangenheit da und es wurde gesungen – wie jetzt, da der Chor mit dem Publikum die beliebten Weisen „Alle Jahre wieder“, „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“, „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Leise rieselt der Schnee“ sang. Zur Abwechslung sangen zwischendurch die Solistinnen Irmgard Holzinger-Fröhr und Melitta Giel mit ihren glockenklaren Stimmen die Lieder „Wenn ein Stern vom Himmel fällt“ und „Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit“, am Klavier von Sonja Salman begleitet. Im Saal herrschte eine andächtige Atmosphäre, der sich nicht einmal die Kinder entziehen konnten. 

Der folgende Teil des Programms bestritt der kleine Chor, bestehend aus Hilde Greschek, Leni Klupp, Isolde Reitz, Ortwin Meinhardt, Dietmar Giel und den Solistinnen Irmgard Holzinger-Fröhr und Melitta Giel. Der erste Titel – „Der kleine Trommler“ („Little Drummer Boy“) – war ein amerikanisches Lied, das von einem armen Jungen erzählt, der es sich nicht leisten konnte, dem neugeborenen Jesuskind ein Geschenk zu machen und deshalb mit seiner Trommel spielte. Ihm folgten ein Weihnachtslied von den Bahamas: „Vor langer Zeit in Bethlehem“ (Mary's Boy Child) und das bekannte, von Irving Berlin komponierte und von Bing Crosby gesungene Lied „Weiße Weihnacht“ („White Christmas“). Engelbert Humperdicks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ aus dem Jahr 1890 steht zur Adventszeit auf den Spielplänen vieler Opernhäuser. Einer der musikalischen Höhepunkte ist das Wiegenlied „Abendsegen“, das von den Solistinnen Irmgard Holzinger-Fröhr und Melitta Giel zusammen mit Sonja Salman am Klavier vorgetragen wurde.

Zum Abschluss des musikalischen Teils sang der Chor mit dem ganzen Saal „Stille Nacht, heilige Nacht“.  Dieses Lied wurde vor mehr als 200 Jahren zum ersten Mal gesungen und ist weltweit bekannt.

Auch die Kleinen bewiesen ihr Können mit Instrumentalstücken und Gedichten. Katharina Senn spielte Weihnachtslieder auf der Flöte, Manuel Geller trug ein Gedicht vor. Heidi Müller verabschiedete sich dann mit einem Gedicht und lud alle Kinder im Saal ein, auf die Bühne zu kommen, um aus dem großen Sack auf dem Schlitten ihre Geschenke zu erhalten. Die Abschiedsworte von Heidi Müller ließen alle mit Optimismus in die Zukunft schauen. Zum Schluss sangen alle gemeinsam: „Oh du fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“. 

Bei Kaffee und Kuchen saß man noch lange beisammen, da die besinnliche Weihnacht, die man ja immer gewünscht bekommt, so richtig eingezogen war.

Die weihnachtliche Stimmung ließ aber nicht gleich nach, denn der Chor feierte am 20. Dezember sein internes Fest im Haus der Heimat. In dem schön geschmückten Raum, in dem es nach Kuchen und Kaffee duftete, sah man nur fröhliche Gesichter. Es wurde gesungen, gegessen, getrunken, viel erzählt und gelacht. Für diese Stimmung sorgte Ortwin Meinhardt mit seinem einladenden Klavierspiel. Anna Martini erzählte in ihrer humorvollen Art Erlebnisse und Begebenheiten aus dem Choralltag. Melitta und Dietmar Giel überreichten zum Schluss jedem Chormitglied ein Weihnachtsgeschenk.