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30 Jahre Städtepartnerschaft Karlsruhe-Temeswar

Beim Empfang im Temeswarer Rathaus, von links: Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Kreisvorsitzender Werner Gilde und Bürgermeister Dominic Fritz

Besuch im Heimathaus in Billed, von links: Adam Csonti, Bürgermeister Ovidiu Oprisa, Stadträtin Christine Weber, Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und HOG-Vorsitzender Werner Gilde Fotos: Jo Wagner

Gerade in diesen unsicheren Zeiten soll der gegenseitige Austausch persönlich gelebt werden, besonders mit den Partnerstädten. So war vom 18. bis 20. November eine Delegation mit Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup anlässlich der 30-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft in Temeswar. Die Vertreterinnen und Vertreter der Parteien, des Freundeskreises Karlsruhe-Temeswar, des Kulturamts, der Stadtbibliothek, des Stadtjugendausschusses, des Jugendorchesters und der Landsmannschaft der Banater Schwaben führten dabei zahlreiche Fachgespräche und tauschten sich mit der Verwaltung aus. Was 1992 als Städtefreundschaft begann, wurde 1997 in eine offizielle Städtepartnerschaft umgewandelt – und werde gelebt, so der Karlsruher Oberbürgermeister, der auf die vielen bestehenden Kontakte verwies, die diese Partnerschaft auch zu einer Freundschaft machten. 

Temeswar, Hauptstadt des Banats mit rund 320000 Einwohnern, ist als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region im kommenden Jahr Europäische Kulturhauptstadt. Karlsruhe als Partnerstadt bringe sich hierbei gerne und vielfältig ein, bekräftigte Dr. Mentrup im Projektzentrum. Gerade der multizentrale und agile Ansatz der drittgrößten Stadt Rumäniens mit ihren rund 14000 historischen Gebäuden kam bei der Karlsruher Delegation bestens an. Das biete genügend Möglichkeiten, sich einzubringen.

Auf der Agenda der Gespräche standen neben dem politischen Austausch auch Fachgespräche zwischen den jeweiligen Ämtern, die einige Projekte zwischen den Städten weiter konkretisiert haben, sowie der Besuch des deutschsprachigen Nikolaus-Lenau-Gymnasiums, Begegnungen mit dem Deutschen Forum, Raumsuche für ein Projekt des Künstlers Jonas Denzel im Rahmen der UNESCO City of Media Arts Karlsruhe für die Kulturhauptstadt Europas sowie zahlreiche kulturelle Austausche. 

Gewissermaßen angedockt an die Delegation war eine Auswahl der Alten Herren des KSC, die ein Freundschaftsspiel gegen die Rathausmannschaft von Temeswar austrug (0:2 verloren), und eine Bürgerreise über den Freundeskreis Karlsruhe-Temeswar, der in der langjährigen Städtepartnerschaft ein verbindendes Element ist und Europa im Alltag greifbar macht. Am Sonntag hat Frau Salomon, die unsere ständige Begleiterin war, die Delegation durch die Altstadt begleitet und über die Sehenswürdigkeiten gesprochen.

„Auf Wunsch von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup sind wir zusammen mit der Stadträtin Christine Weber von den Grünen am frühen Sonntagmorgen nach Billed ins Heimathaus gefahren“, berichtete Werner Gilde, Vorsitzender des Kreisverbandes Karlsruhe, der HOG Billed sowie Mitglied im Bundesvorstand und im Landesvorstand Baden-Württemberg. „Hier fand eine Führung durch Adam Csonti, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen aus Billed, statt. Wir haben die Kirche besucht und am Kalvarienberg Halt gemacht. Ich konnte den beiden Besuchern sehr viel über das Banat und die Banater Schwaben erzählen und hatte in ihnen aufmerksame und interessierte Zuhörer. Ich hoffe, ich war ein guter Brückenbauer. Für Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup war es schon der zweite Besuch in meinem Heimatort“, so Werner Gilde. 

Eine lebendige Städtepartnerschaft trage dazu bei, das Verständnis über Grenzen hinweg zu schaffen, so Regina Lochner, deutsche Konsulin in Temeswar: Da sei dieses Jubiläum ein schönes Signal. Eine solche Partnerschaft entwickle sich im Laufe der Jahre auch weiter, betonte Temeswars Oberbürgermeister Dominic Fritz, der in Baden-Württemberg geboren ist: Solche Partnerschaften funktionieren, wenn sie mit Leben gefüllt seien, das mache Lust auf weitere Jahre. Da waren sich Fritz und Dr. Mentrup einig – und besiegelten dies beim Festakt mit einer gemeinsamen Erklärung: Diese Partnerschaft soll fortgesetzt, vertieft und weiter ausgebaut werden.