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Namensindex der zur „Wiederaufbauarbeit“ in die Sowjetunion Deportierten veröffentlicht

Deutsche Zwangsarbeiter aus Rumänien in der Deportation in der Sowjetunion. Foto: Archiv Landsmannschaft

Am 14. November informierte der Nationale Rat für das Studium der Archive der Securitate, (Consiliul National pentru Studierea Arhivelor Securitatii, abgekürzt: CNSAS),  in einer Pressemitteilung, dass die Behörde einen Namensindex jener rumänischer Staatsbürger, deutscher Ethnie, erstellt hat, die zu Beginn des Jahres 1945 unter Androhung von Gewalt ausgehoben und zur sogenannten „Wiederaufbauarbeit“ in die Sowjetunion deportiert wurden.

Insgesamt konnte die CNSAS über 170.000 Namensnennungen in den Archiven der ehemaligen Polizeieinheiten (1945-1948) und nachher der Securitate (1948-1989) belegen. Die Listen in alphabetischer Reihenfolge beginnen mit Abaier Ana aus Chisinau Cris auf Seite 1 und enden mit Zwurtschik Francisc aus Darowa auf Seite 5670. Die Zahl der erfassten Personen ist deshalb so hoch, weil viele Personen mehrmals in verschiedenen Listen erfasst wurden. Dort, wo das Geburtsdatum angegeben worden war, ist das leicht nachzuvollziehen. Die Behörde weist daraufhin, dass viele Namen in phonetischer Umschrift und daher orthographisch fehlerhaft geschrieben wurden.

Die CNSAS erfüllt mit dieser Veröffentlichung einen mehrmals vorgetragenen Wunsch der Landsmannschaften und Verbänden der Deutschen aus und in Rumänien. Auch wenn diese Listen nicht immer Beweiskraft im Zuge des Antragsverfahrens von Entschädigungen gemäß den einschlägigen Gesetzen in Rumänien haben, oft wird nur das Datum der Deportation angegeben und nicht das Datum der Rückkehr, welches für das Verfahren entscheidend ist, manchmal sind Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft mit erfasst, so liegt hier ein wichtiges Datenmaterial für betroffene Familien, für die Forschung, für die Heimatortsgemeinschaften offen, die nun ihre selbst geführten Listen (oft aus der Erinnerung von Betroffenen erstellt, in Heimat- oder Familienbüchern veröffentlicht) ergänzen und vervollständigen können. Herzlichen Dank dem Herausgeber des Lieblinger Rundschreibens, Adam Arnold, der uns auf die Fertigstellung der Listen aufmerksam gemacht hat.

Peter-Dietmar Leber
Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.