zur Druckansicht

Landsmannschaftliches Wirken ist vielfältig - Online-Tagung unseres Verbandes

Teilnehmer der Online-Verbandstagung Screenshot: Jürgen Griebel

Der März ist immer der Monat unserer traditionellen Verbandstagung im Donauschwabenhaus in Frankenthal gewesen. Begegnung, Vermittlung, Austausch waren die bestimmenden Konstanten dieses Treffens der Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaften sowie der Landes- und Kreisverbände unserer Landsmannschaft. Nachdem die Tagung aufgrund der Corona-Pandemie 2020 kurzfristig abgesagt werden musste, beziehungsweise 2021 online stattfand, hoffte man dieses Jahr auf ein Treffen in Präsenz. Vergeblich, denn bis zum 20. März galten infektionsrechtliche Schutzbestimmungen, auch für das Haus in Frankenthal. Um dennoch einen Austausch zu ermöglichen, lud der Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben am 19. März zu einer Online-Tagung ein. 

Die technische Organisation und Durchführung der Tagung verantwortete der stellvertretende Bundesvorsitzende Jürgen Griebel. Die Tagung fand in zwei Blöcken zu je zwei Stunden statt und wurde von Anita Maurer, Sprecherin der Heimatortsgemeinschaften im Bundesvorstand, moderiert. Über den Dienst GoToMeeting waren rund achtzig Funktionsträger unserer Landsmannschaft zugeschaltet.

Zu Beginn der Tagung wurde die Hymne der Banater Schwaben abgespielt, wonach Anita Maurer die Teilnehmenden der zweiten Online-Verbandstagung begrüßte. Die Vorfreude auf die Tagung in Frankenthal sei immer groß gewesen, der persönliche Austausch habe der Verbandsarbeit neuen Schwung gegeben, sagte die HOG-Sprecherin. Die vor zwei Jahren ausgebrochene Corona-Krise habe zwar zunächst die landsmannschaftliche Arbeit gelähmt, es hätten sich jedoch neue Wege der Kommunikation und des Austausches gefunden. Mit dem weitgehenden Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen habe man gehofft, in diesem Jahr wieder Heimattreffen abhalten zu können. Doch dann sei eine zweite, durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Krise gekommen, die uns „unerwartet und hart trifft“. „Wir wissen nicht, ob wir feiern können, wollen oder sollen, wenn es beim Nachbarn bereits brennt“, gab Anita Maurer zu bedenken und verlieh damit der Unsicherheit vieler Gliederungen Ausdruck. Sie schloss mit dem Wunsch nach einer Zukunft in Gesundheit und Frieden.

Schwerpunkte der Verbandsarbeit

Den ersten Tagungsblock, der die Vielfalt unserer Landsmannschaft ins Blickfeld rückte, eröffnete der Bundesvorsitzende Peter-Dietmar Leber. Seinen Beitrag hatte er mit „Schwerpunkte, Anliegen, Hoffnungen“ überschrieben. Nach der Begrüßung der Teilnehmer wurde eine Gedenkminute für die seit der letzten Tagung verstorbenen Mitglieder unseres Verbandes und die langjährigen Funktionsträger Waldemar Mayer (Vorsitzender des Kreisverbandes Ostalb/Aalen und des Vereins Deutscher Diplom-Agraringenieure aus dem Banat und Siebenbürgen) und Mathias Egler (Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Giseladorf/ Panjowa) eingelegt.

In Zusammenhang mit dem furchtbaren Krieg, der zurzeit mitten in Europa tobt, erwähnte der Bundesvorsitzende die vom Erweiterten Bundesvorstand am 26. Februar verabschiedete Erklärung, in der unsere Landsmannschaft das kriegerische Vorgehen Russlands in der Ukraine verurteilt und seine volle Solidarität mit der Bevölkerung des völkerrechtswidrig angegriffenen Landes bekundet. „Auch von dieser Stelle aus möchten wir das eindeutige Signal aussenden, dass die Vertreter der Banater Schwaben aus sämtlichen Gliederungen diesen Krieg verurteilen und sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine erklären“, bekräftigte Leber. 

Der Bundesvorsitzende ging auf die gravierenden Auswirkungen der Pandemie auf das Verbandsleben ein, zumal sämtliche Veranstaltungen in der bisherigen Form abgesagt oder verschoben werden mussten. In den vergangenen zwei Jahren seien Online-Veranstaltungen zu einem Schwerpunkt mancher Gliederungen geworden, aber einige Gliederungen hätten es geschafft, in bestimmten Zeitfenstern Präsenzveranstaltungen zu organisieren, die, wenn auch eingeschränkt, dennoch möglich waren.

Mit bestimmten Einschränkungen und in einer anderen Form werde auch der Heimattag 2022 in Ulm stattfinden. Zum Zeitpunkt, als die Verträge zur Mietung der Messehallen abgeschlossen werden sollten, seien die Auflagen und das finanzielle Risiko zu hoch gewesen, erläuterte Leber. Deshalb habe man davon Abstand genommen, den Heimattag am Pfingstsonntag in den Messehallen stattfinden zu lassen und den Schwerpunkt auf den Samstag gelegt. Geplant seien an diesem Tag Tanzvorführungen in der Fußgängerzone, ein Festzug zum Rathaus mit Empfang durch den Oberbürgermeister, die Gedenkfeier am Auswandererdenkmal, Besichtigungen des wiedereröffneten Donauschwäbischen Zentralmuseums sowie ein Festakt zum 70-jährigen Jubiläum der Landsmannschaft. Am Sonntag werde eine heilige Messe in der Wengenkirche stattfinden, ein Tag der offenen Tür im Kultur- und Dokumentationszentrum der Landsmannschaft mit Schwerpunkt Familienforschung sowie eine Literaturstunde. Wichtig sei, betonte Leber, dass der Heimattag nach dem Ausfall 2020 diesmal stattfinde, wenn auch in kleinerem Rahmen.

Auf die Verbandszeitung eingehend, betonte der Bundesvorsitzende, dass das Erscheinen der „Banater Post“ während der Pandemiezeit gewährleistet worden sei. Dass die Zeitung trotz reduzierter Präsenz in der Redaktion regelmäßig und zuverlässig bei den Mitgliedern angekommen sei, hänge wesentlich mit der Schaffung der technischen Voraussetzungen zusammen, um den Mitarbeitern ein ortsunabhängiges Arbeiten zu ermöglichen. Leber zeigte sich besorgt über die um etwa 20 Prozent gestiegenen Kosten für den Druck der Zeitung. Vor dem Hintergrund der Preissteigerungen auch in anderen Bereichen und sinkender Mitgliederzahlen werde man nicht umhinkommen, auf die Kostensteigerungen zu reagieren. 

Die Mitgliederentwicklung bildete einen weiteren Schwerpunkt der Ausführungen des Bundesvorsitzenden, der sich auf die von Karin Bohnenschuh aufbereiteten statistischen Daten stützte. Nach einem stärkeren Einbruch im Jahr 2018 infolge des Inkrafttretens der Datenschutz-Grundverordnung habe sich das Absinken der Mitgliederzahl zwar etwas stabilisiert, aber trotzdem verliere der Verband jährlich 400-500 Mitglieder, die allermeisten aufgrund von Todesfällen. Demgegenüber betrage die Zahl der Neuzugänge nur etwa 100 pro Jahr. Auch angesichts der Altersstruktur der Mitglieder sei es notwendig, stärker in der mittleren Generation für eine Mitgliedschaft zu werben. Auch die Familienmitgliedschaft biete noch Anwerbungspotenzial, sagte Leber.

Bezogen auf den Berichtszeitraum konnte der Bundesvorsitzende zwei Erfolge vermelden: zum einen die Herausgabe des Bandes mit Erzählberichten von Kindern ehemaliger Russlanddeportierter, zum anderen der Eingang einer testamentarischen Zuwendung in beträchtlicher Höhe, mit der die Landsmannschaft bedacht wurde. Das Buch habe eine sehr gute Aufnahme gefunden, die erste Auflage sei vergriffen. Die zweite erweiterte Auflage werde in wenigen Tagen lieferbar sein, zudem werde der Band ins Rumänische übersetzt und noch in diesem Jahr in Kooperation mit dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat veröffentlicht. Bezüglich der für kulturelle Zwecke bestimmten testamentarischen Zuwendung gab Leber bekannt, dass man sich derzeit fachmännisch beraten lasse, um die Mittel im Sinne der Erblasserin und der Satzung der Landsmannschaft einsetzen zu können.

Der Bezug zum Banat ist für landsmannschaftliches Wirken prägend. Deshalb ging Peter-Dietmar Leber auch auf die Beziehungen zu Organisationen und Einrichtungen im Herkunftsgebiet ein. Mit dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat stehe man in engem Kontakt, auch im Hinblick auf eine Zusammenarbeit im Kulturhauptstadtjahr 2023. Forum und Landsmannschaft werden eine ganze Reihe von Veranstaltungen im Rahmen der Heimattage der Banater Deutschen organisieren, die über eine ganze Woche im Zeitraum vom 5. bis 11. Juni stattfinden. Stetige Kontakte werden auch zur Heimatdiözese gepflegt. Leber erwähnte die Teilnahme der Landsmannschaft an der Deutschen Wallfahrt in Maria Radna am 2. August 2021 sowie die Ehrung von Altbischof Martin Roos mit der Prinz-Eugen-Nadel, der höchsten Auszeichnung der Landsmannschaft. Außerdem verwies er auf die Verantwortung der Landsmannschaft in Bezug auf die sozialen Einrichtungen im Banat und in Deutschland, zumal der Bundesvorsitzende den Leitungsgremien der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung und des Hilfswerks der Banater Schwaben angehört. 

Der Bundesvorsitzende schloss mit einem Appell an die Vorsitzenden der landsmannschaftlichen Gliederungen: „Ich wünsche Ihnen, ich wünsche uns allen, mit Mut und Selbstvertrauen nach der Pandemie die Vereinstätigkeit wieder aufzunehmen, vielleicht in etwas kleinerem Rahmen. Es ist aber wichtig anzufangen.“

Bewährungsprobe für die „Banater Post“

Als nächstes referierte Walter Tonţa, verantwortlicher Redakteur der „Banater Post“, über die Verbandszeitung in Corona-Zeiten. Da das landsmannschaftliche Leben, wie man es bisher kannte, mit Veranstaltungen aller Art, mit Treffen und Begegnungen, mit Nähe und Geselligkeit pandemiebedingt weitgehend zum Erliegen gekommen ist, sei es in den vergangenen zwei Jahren umso wichtiger gewesen, das Erscheinen unserer Verbandszeitung zu gewährleisten. Die „Banater Post“ sei nicht nur regelmäßig erschienen, sondern auch in üblichem Umfang und in der gewohnten inhaltlichen Bandbreite. Sie sei für unsere Mitglieder noch wichtiger geworden, „zumal sie für viele – vor allem ältere – Leserinnen und Leser in dieser von Kontaktarmut geprägten Zeit die einzige Verbindung zur Gemeinschaft war“. 

Die Pandemie habe auch die Redaktion vor große Herausforderungen gestellt, galt es doch nicht nur die redaktionelle Arbeit neu zu organisieren, sondern auch, die Zeitung zum Teil inhaltlich neu aufzustellen, um das Schrumpfen der Rubriken zu kompensieren, die bisher breiten Raum eingenommen hatten, etwa die Rubrik „Verbandsleben“ oder die Rubrik „Rundschau“. Der Redakteur legte dar, wie es gelungen ist, die Zeitungsseiten mit Inhalten zu füllen, „die einerseits eine möglichst breite Masse der Leserschaft erreichen und andererseits den unterschiedlichen Interessen unserer Leserinnen und Leser Rechnung tragen sollen“. Die „Banater Post“ sei situationsbedingt „mehr Zeitung und weniger Vereinsblatt“ geworden und habe dadurch viel Zustimmung erfahren.
Der verantwortliche Redakteur erwähnte aber auch die kritischen Stimmen und das Bedauern vieler Landsleute, dass über ihren Heimatort nichts oder nur äußerst selten etwas erscheine. Das Phänomen sei nicht neu, habe sich aber während der Pandemie noch verstärkt, zumal „nur wenige Heimatortsgemeinschaften Beiträge zur Verfügung gestellt und sich bemüht haben, in der Zeitung einigermaßen kontinuierlich präsent zu sein“. Die allermeisten Heimatortsgemeinschaften seien kaum noch in Erscheinung getreten, wenn überhaupt, „dann nur mit einer kurzen Nachricht über die Absage oder Verschiebung des Heimattreffens oder mit einer dürren Spenderliste“. Das sei, so Walter Tonţa, unbefriedigend, denn die Landsleute erwarteten zu Recht mehr. 

In mehreren Rundschreiben des Bundesvorsitzenden seien die Vorstände der Gliederungen zur Mitarbeit aufgerufen und konkrete Wege und Möglichkeiten aufgezeigt worden, wie sich eine stärkere Präsenz der Heimatorte in der „Banater Post“ bewerkstelligen lässt, erinnerte der verantwortliche Redakteur. Die Vorschläge zur Umsetzung dieser Aufgabe fasste er noch einmal stichpunkartig zusammen. 

Jugendarbeit in Corona-Zeiten

„DBJT – Jugendarbeit aktuell“ lautete die Überschrift der Präsentation des DBJT-Vorsitzenden Patrick Polling, der eingangs den neuen, Ende März 2021 in einer Online-Mitgliederversammlung gewählten Vorstand der DBJT vorstellte. Auch für die Jugendorganisation seien die letzten zwei Jahre nicht einfach gewesen, zumal ihre traditionellen Veranstaltungen – Brauchtumsseminare, Sportfest, Zeltlager und Mitwirkung am Heimattag in Ulm – abgesagt werden mussten, betonte der DBJT-Vorsitzende. Es sei ein Umdenken und eine Neugestaltung der Vereinstätigkeit notwendig gewesen, man habe neue Wege eingeschlagen, um Kommunikation und Austausch auch weiterhin zu ermöglichen. Einerseits habe der DBJT-Vorstand auf digitale Formate zurückgegriffen – Polling nannte beispielhaft das Brauchtumsseminar mit verschiedenen Programmpunkten und Workshops sowie die Webinare zum Thema „Flyer- und Plakatgestaltung mit PowerPoint“ und „Social Media für Vereine –, andererseits sei die DBJT in den sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram) aktiver geworden, sie habe einen eigenen Kanal auf YouTube (DBJTube) eingerichtet und einen Podcast  „Gredlhingl un Hanslkokosch“ auf Spotify und SoundCloud gestartet. Als Neuerung erwähnte Polling auch die Bildung einer Jugendredaktion aus vier Vorstandsmitgliedern, die eigenverantwortlich die Rubrik „Jugendforum“ in der Verbandszeitung redigiert und gestaltet. Zudem habe die DBJT ein Malbuch herausgebracht und ein neues Kartenspiel mit Banater Motiven („Schwowe-Poker“) entworfen.

Der DBJT-Vorsitzende plädierte für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen der Jugendorganisation einerseits und den Heimatortsgemeinschaften und Kreisverbänden andererseits. Konkret schlug er vor, gemeinsam neue Mitglieder zu werben, mit den Kindern/Enkelkindern die Veranstaltungen der DBJT zu besuchen und die digitalen Angebote der DBJT zu erkunden sowie die DBJT bei HOG-Treffen oder Veranstaltungen der Kreisverbände einzubinden. Entsprechende Anfragen seien an info@dbjt.de zu richten. 

Hilfswerk und Sozialeinrichtungen

Über die Tätigkeit des Hilfswerks der Banater Schwaben berichtete anschließend dessen stellvertretender Vorsitzender Dieter Probst. Der Referent blickte zunächst auf die Gründung des Hilfswerks zurück, das 1985 zur Unterstützung hilfsbedürftiger, notleidender Landsleute im Banat ins Leben gerufen wurde und aus der Landsmannschaft hervorgegangen ist. Dem Hilfswerk, das seit 1989 ein eingetragener, gemeinnütziger Verein ist und derzeit 62 Mitglieder zählt, sei über viele Jahre eine wichtige Rolle als Mittlerorganisation zwischen dem Bundesministerium des Innern und den Einrichtungen für die Deutschen im Banat zugekommen, sagte Probst. Dank des unermüdlichen Engagements des langjährigen Vorsitzenden Helmut Schneider sei es Anfang der 1990er Jahre gelungen, Deutsche Foren einzurichten und auszustatten, drei Altenheime und zwei Sozialstationen zu eröffnen und Essen auf Rädern anzubieten. Darüber hinaus habe das Hilfswerk besonders Bedürftigen Einzelhilfen und den ehemaligen Russlanddeportierten materielle Unterstützung gewährt.

Einen weiteren Meilenstein setzte das Hilfswerk mit der Errichtung des Banater Seniorenzentrums Josef Nischbach in Ingolstadt, das seinen Betrieb 1999 aufgenommen hat. Die Einrichtung besteht aus zwei Abteilungen: der stationären Pflege mit 40 Plätzen und dem „Betreuten Wohnen“ mit 50 Mietwohnungen, in dem die Bewohner versorgt, betreut und falls nötig ambulant gepflegt werden können. Das Haus sei gefragt und gut belegt, die Bewohner schätzten das heimatliche Ambiente und die angebotenen Leistungen, berichtete Dieter Probst. Seit einigen Jahren seien die Kredite für das Haus abbezahlt, in Planung sei die Installierung einer Solaranlage, um energietechnisch unabhängig zu werden. 

Laut Probst hatten sowohl das Nischbach-Haus als auch die Altenheime im Banat Corona-Opfer zu beklagen. Er dankte den Mitarbeitern für die große Einsatzbereitschaft während dieser schwierigen Zeit, aber auch den Spendern, die die Arbeit des Hilfswerks finanziell unterstützt haben. Damit könne unter anderem besonders bedürftigen Landsleuten kurzfristig und unbürokratisch geholfen werden. Die Vorsitzenden der Gliederungen bat er, sich in solchen Fällen an das Hilfswerk zu wenden.

Projektförderung durch das Kulturwerk

Die Vormittagsveranstaltung endete mit einer Vorstellung des Kulturwerks Banater Schwaben e.V. durch dessen Vorsitzenden Bernhard Fackelmann. Das im November 2020 gegründete und institutionell durch den Freistaat Bayern geförderte Kulturwerk hat Mitte des vergangenen Jahres seine Arbeit aufgenommen. Es ist mit zwei Stellen dotiert: einen Kulturreferenten in der Person von Kevin Back und einer Assistentin des Kulturreferenten in der Person von Michaela Weiler. Zweck des Vereins ist die Förderung der Pflege und Vermittlung der Geschichte, der Kultur und des Brauchtums der Banater Schwaben durch Vorträge, Seminare, kulturelle Veranstaltungen und Publikationen im Sinne der Erhaltung dieses Kulturguts gemäß Paragraf 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG). Der Vereinsvorstand verantwortet das Jahresprogramm des Kulturwerks, die Ausführung der von der Mitgliederversammlung befassten Beschlüsse sowie die Verwaltung und Verwendung des Vereinsvermögens. Das Kulturwerk verfügt über eine eigene Homepage: https:// kulturwerk-bsb.de.

Der Vorstandsvorsitzende informierte über Möglichkeiten der Förderung (kulturelle Projekte gemäß §96 BVFG und Satzung des Kulturwerks) und die Antragsberechtigung. Zum Kreis der Antragsberechtigten zählen auch die landsmannschaftlichen Gliederungen (Kreisverbände und Heimatortsgemeinschaften) im Freistaat Bayern. Wie Fackelmann mitteilte, sind auch Heimatortsgemeinschaften mit Sitz außerhalb Bayerns antragsberechtigt. Der Antrag muss in diesem Fall von einem Vorstandsmitglied mit Wohnsitz in Bayern gestellt werden und die Veranstaltung muss in Bayern oder im Banat stattfinden. Förderungsanträge stehen auf der Internetseite des Kulturwerks zum Download bereit. 

Bernhard Fackelmann, der auch Vorsitzender der HOG Sanktmartin ist, informierte zum Schluss über die 300-Jahr-Feier, die am 5. und 6. August 2022 in Sanktmartin stattfinden wird, und lud alle Landsleute dazu ein, die in dieser Zeit im Banat weilen. 

Über den zweiten Teil der Online-Tagung berichten wir in der nächsten Ausgabe.