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Die Arbeit geht weiter mit einer motivierten Mannschaft

Der neugewählte Vorstand des Kreisverbandes Tuttlingen-Rottweil-Schwarzwald-Baar Fotos: KV

Für langjährige Mitarbeit im Vorstand und besondere Verdienste um den Kreisverband ehrte der Vorsitzende Heinz Franzen die scheidenden Vorstandsmitglieder Anni und Franz Rothas (Bild unten) sowie Franz Wagendorf.

Mit Vorfreude fieberten viele Mitglieder des Kreisverbandes Tuttlingen-Rottweil-Schwarzwald-Baar dem ersten Treffen in diesem Jahr entgegen. Und mit dem schönen Gefühl, wieder beisammen sein zu können, eröffnete der Vorsitzende Heinz Franzen die Hauptversammlung des Kreisverbandes am 5. März im Vereinsraum in Spaichingen. 

Viele Ehrengäste waren der Einladung gefolgt, unter anderen der Spaichinger Bürgermeister Markus Hugger, der Vorsitzende der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen Patrick Polling, der Vorsitzende der HOG Darowa Hansi Winze sowie der Gastreferent Dennis Schmidt. Aber auch aus dem benachbarten Balingen war Heidi Haug, die Tochter des langjährigen Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Anton Valentin, angereist und brachte ihre Verbundenheit mit unserer Gemeinschaft zum Ausdruck. Und es sollte für alle eine interessante und abwechslungsreiche Veranstaltung werden. 

Es ist eine schöne Tradition, dass man zu Beginn der Hauptversammlung der verstorbenen Landsleute mit einer Schweigeminute gedenkt. Stellvertretend erinnerte der Vorsitzende an Andreas Burger, der sich über 15 Jahre im Vorstand beispielhaft engagierte und sich um die Gemeinschaft verdient machte. 

Bedingt durch die nach wie vor hohe Inzidenz in der Region wurde beschlossen, die Ehrenurkunden für langjährige Mitgliedschaft – es waren 49 Ehrungen in Gold und 19 in Silber – auszutragen oder per Post zu versenden.

Geehrt wurden auch die scheidenden Vorstandsmitglieder Anni und Franz Rothas sowie Franz Wagendorf. Alle drei haben sich nun schon fast 18 Jahre lang in vorbildlicher Weise für die Belange der Landsleute in unserer Region eingesetzt, viele Aufgaben wahrgenommen und vor allem auch gestalterisch und organisatorisch mitgewirkt. Mit einem Präsentkorb bedankte sich Heinz Franzen sehr herzlich für ihren Einsatz und wünschte den Dreien weiterhin alles Gute, wohlwissend, dass sie dank ihrer ausgeprägten Heimatverbundenheit bei zukünftigen Veranstaltungen gerne als Gäste dabei sein werden. 

In seinem Rechenschaftsbericht wies der Kreisvorsitzende darauf hin, dass die zurückliegenden beiden Pandemiejahre mit Sicherheit nicht die fruchtbarsten gewesen seien, mussten doch viele bereits geplanten und zum Teil kurz vor der Ausführung stehenden Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden. Trotzdem konnte man voller Stolz auf die Teilnahme der von Brigitte Polling und Christine Wollanka geleiteten Tanzgruppe im Mai 2019 beim Landestrachtenfest in Göppingen und im Juni 2019 bei den Heimattagen der Banater Deutschen in Temeswar zurückblicken. Das im Juli 2019 abgehaltene Marktplatzfest mit Tänzen und Vorträge der Kinder und Jugendlichen des Kreisverbands, mit musikalischen Darbietungen der Darowaer Dorfschwabenmusikanten unter der Leitung von Franz Müller und des Original Banater Echos unter der Führung von Manfred Ehmann und mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Banat fand bei den Landsleuten und der Spaichinger Bevölkerung großen Anklang. Erwähnung fand auch der von Fredi Kellner organisierte gelungene Jahresausflug des Kreisverbandes ins Allgäu mit einer Wanderung durch die Breitach-Klamm und einer Stadtführung durch Kempten. 

Bevor die großen Einschränkungen im März 2020 in Kraft traten, konnte man im Januar noch ein schönes Fest beim Winterball in Singen feiern. Mehrere Banater Jugend- und Tanzgruppen, darunter auch die Jugendlichen des Kreisverbandes, boten den Besuchern ein buntes Feuerwerk an tänzerischen Einlagen. Als im Sommer 2021 der Landesverband zu einer Sternenfahrt lud, beteiligten sich auch viele Mitglieder des Kreisverbandes im Verbund mit Landsleuten aus Singen an dieser Fahrradtour mit Start und Ziel an der Donauquelle in Donaueschingen. 

Ein herzliches Dankeschön richtete der Vorsitzende an den Bürgermeister der Stadt Spaichingen Markus Hugger, der seine Verbundenheit mit den Banater Schwaben schon mehrfach zum Ausdruck brachte. So beteiligen sich die Banater Schwaben in diesem Jahr an dem am 16. und 17. Juli geplanten Stadtfest mit Bewirtung und kulturellen Darbietungen. Vorausschauend gibt es aber noch weitere Veranstaltungen, wie den Sommerball am 2. Juli in der Stadthalle Spaichingen zusammen mit der DBJT sowie das Landestrachtenfest und Volkstanzfestival des Landesverbandes Baden-Württemberg am 22. Oktober in Spaichingen.

In den Berichten der Kassenwartin Dorothea Neidenbach wie auch des Kassenprüfers Josef Sutschek waren keine großen Änderungen in der Substanz erkennbar. Der Vorstand unterstützte die in der Region ansässigen Banater Gliederungen jährlich mit einem Geldbetrag und kam, wie sämtliche Vereine in Baden-Württemberg, in den Genuss der aus Landesmitteln stammenden Corona-Zuwendung.

Während der Aussprache zu den Berichten würdigte Richard Wagner die Leistung des geschäftsführenden Vorstands über die Zeit der Pandemie und zollte große Anerkennung den Tanzgruppenleiterinnen, die jede sich bietende Möglichkeit nutzten, um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder und Jugendlichen zu fördern. So möchte man auch, sobald es die Coronalage erlaubt, die Proben wieder aufnehmen. Seitens des Vorstands wurde hierfür jegliche Unterstützung zugesagt.   

In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Markus Hugger, dass die Banater Schwaben ein „großer und zentraler Bestandteil“ des Spaichinger Stadtfestes sein werden und ein Ausdruck für die Vielfalt, die die Stadt unter dem Dreifaltigkeitsberg kennzeichne. Vor dem Hintergrund der schlimmen Kriegsereignisse in der Ukraine betonte er die Wichtigkeit des kulturellen Austausches und der vielfältigen Kontakte zu europäischen Freunden, wie beispielsweise auch zur Gemeinde Darowa, oder die Donauraum-Strategie als zentralen Baustein der Europapolitik der Landesregierung von Baden-Württemberg. 

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands leitete Bürgermeister Hugger die Wahl des neuen Vorstands auf gewohnt sympathisch-witzige Art. Positiv und beruhigend dabei – auch für das Stadtoberhaupt – war, dass sich der Großteil des bisherigen Vorstands erneut zur Wahl stellte und sämtliche Funktionen besetzt werden konnten. Der geschäftsführende Vorstand wird sich in der neuen Amtsperiode aus dem Vorsitzenden Heinz Franzen, den beiden Stellvertretern Horst Neidenbach und Johann Polling, der Kassenwartin Dorothea Neidenbach und der Schriftführerin Birgitt Graumann zusammensetzen. Als weitere Ausschussmitglieder wurden Gerlinde Aicher, Edgar Ardelean, Hans Domokos, Anette Huppauer, Jasmin Kirchgässner, Richard Mahalek, Brigitte Polling, Robert Rausch, Horst Roth, Sebastian Schöps, Helmut Schreiber, Richard Wagner, Hansi Winze und Elfriede Wollmann gewählt. Das ebenso verantwortungsvolle Amt der Kassenprüfer übernehmen in der neuen Wahlperiode Anni Rothas und Josef Sutschek.  

Über die großartigen Referate von Dennis Schmidt, Vorsitzender der HOG Glogowatz und Ortsvorsteher von Ruchheim (Rheinland-Pfalz), wusste man in Spaichingen schon Bescheid. Dass es aber zu so einem faszinierenden, mit viel Wissenswertem und Anekdoten gespickten Vortrag über die Donauschwaben in Entre Rios kommen werde, musste man im Vorfeld nicht zwingend erwarten. Hervorragend aufbereitet, gründlich dokumentiert und anschaulich visualisiert, immer mit einer Prise Humor gespickt, präsentierte Schmidt auf erfrischende Weise nicht nur eine Menge an Daten und Fakten zur Geschichte der Siedlung Entre Rios und zum Leben der Donauschwaben in Brasilien, sondern auch Erlebtes und Erfahrenes. Damit erfüllte der Referent jegliche Erwartungen und begeisterte die Zuhörerschaft.