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Rekascher Jahrgangstreffen: Anders als sonst, aber trotzdem schön

Jubilare, die in diesem Jahr jeweils einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern, wurden beim Rekascher Jahrgangstreffen geehrt. Foto: Stefan Lehretter

Obwohl uns die Pandemie scheinbar noch lange begleiten wird, haben wir Rekascher uns vorgenommen, eine besondere Feier zu gestalten – natürlich unter Beachtung der 3G-Regel. Und so war jeder am Samstag, dem 23. Oktober, im Siedlerheim in Karlsruhe willkommen, der nachweisen konnte, dass er geimpft, genesen oder getestet ist. Jeder eingelassene Gast bekam auch ein buntes Armbändchen – wie vormals in der Disco – und freute sich über das Zustandekommen der Veranstaltung.

Die Freude war umso größer, als sich der ein oder andere diesmal begrüßen konnte, zumal seit dem letzten Treffen an Pfingsten 2019, das ebenfalls in Karlsruhe stattgefunden hatte, 38 Personen aus der Rekascher Gemeinschaft verstorben sind. Dieser Toten wurde in einer Schweigeminute gedacht.

In seiner Begrüßungsrede ging der HOG-Vorsitzende Erwin Lehretter zunächst auf die Friedhofspflege im Heimatort ein, die neuerdings von Ilse Mura (geb. Baumwinkler) statt der jüngst verstorbenen Elisabeth Szablyar (geb. Grundhauser) gewährleistet wird. Auch die Erneuerung der Gräberpacht direkt beim Pfarrbüro in Rekasch war Thema, was dringend nötig ist, zumal die alten Pachtverträge zum Dezember 2020 abgelaufen sind. Wegen Corona und überhaupt, weil man mit Pfarrer Anton Butnaru reden kann, wird dies im laufenden und wohl auch kommenden Jahr noch möglich sein, sollte dann aber endgültig beendet sein, da begehrte Plätze gerne anderweitig vergeben würden.

Ein weiteres wichtiges Anliegen des Vorstandes war und ist es immer noch, alle Berechtigten über die Entschädigung der Kinder von Russlanddeportierten zu informieren. Wer demnach den entsprechenden Antrag nicht gestellt hat, beziehungsweise noch nicht persönlich von Erwin Lehretter kontaktiert worden ist, möge dies bitte baldigst tun, damit die mühsam erkämpften Rechte auf Entschädigung nicht im Sand verlaufen. Deshalb erfolgt hier ein nochmaliger Appell: Keine Scheu vor der Beschaffung der entsprechenden Nachweise und sonstiger Unterlagen wie auch vor der Beantragung der Entschädigungsleistung. Bei Bedarf geben die Vorstandsmitglieder Erwin Lehretter, Franz Tasch, Arthur Wehner und Reinhold Tasch gerne Hilfestellung.

Auch wurde verkündet, dass im kommenden Jahr, am 26. Juni 2022, zum Patrozinium, ein Kirchweihfest in Rekasch veranstaltet wird. Tibi Palikucsan ist der Organisator und das Demokratische Forum der Deutsche im Banat sowie vermutlich auch das Bürgermeisteramt in Rekasch sind die finanziellen Unterstützer. Wir sollten es würdigen und zu diesem Anlass der alten Heimat einen Besuch abstatten. Über die Modalitäten – Reisetermin, Busfahrt, Unterkunft und Kosten – müsste man noch reden, doch kann, realistisch betrachtet, eine Reise nur dann zustande kommen, wenn sich rechtzeitig genügend Interessenten finden. Selbstverständlich steht und fällt auch diese Veranstaltung und Reise mit der weiteren Entwicklung der Pandemie. Vormerken kann man sich bei den erwähnten Vorstandsmitgliedern, die gerne auch nähere Informationen zu dem Vorhaben geben.

Weiterhin hob der Redner den eigentlichen Anlass des Treffens hervor: die Würdigung der Jubilare, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag oder ein Hochzeitsjubiläum feiern. Deren Zahl schrumpft leider von Jahr zu Jahr.  

Die bereits zur Tradition gewordene Würdigung der ältesten Teilnehmer mit Pralinen und heimischem Wein leitete bereits zum unterhaltsamen Teil über, der von den Rekascher Musikanten unter der Leitung von Erwin Birnstill bestritten wurde.  

Ob und in welcher Form ein nächstes Treffen stattfindet, wird zeitnah mitgeteilt werden. Der bereits traditionelle „Pinglball“ im NCR-Clubhaus in Karlsruhe im Februar/März 2022 müsste die folgende Feier sein, zu welcher – vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der Pandemielage – von den Musikanten eingeladen werden soll.
Ganz anders war das diesjährige Treffen, wichtig war aber, dass es überhaupt zustande kam. Erwin Lehretter, die treibende Kraft dahinter, wurde von den Teilnehmern dankend gewürdigt. Wir hoffen auf eine ebenso gelungene Wiederholung im nächsten Jahr.