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Erste Schritte der Rückkehr zur Normalität - Maiandacht in Augsburg

Die Andacht fand unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften statt und wurde von Kaplan André Schneider (rechts am Marienaltar) gestaltet.

Ehrengäste, Vorstand des Kreisverbandes und Mitwirkende bei der musikalischen Gestaltung der Maiandacht Fotos: Nikolaus Dornstauder

In dem Artikel „Was bleibt, wenn nichts mehr bleibt“ („Banater Post“ vom 15. Dezember 2020) stand am Ende: „… wir freuen uns auf ein wenn auch noch in weiter Ferne liegendes Wiedersehen“. Nun, nach 440 Tagen (das letzte Treffen war der 
Faschingsball am 22. Februar 2020), kam dieses „weit entfernte Wiedersehen“ in Augsburg am 9. Mai 2021 zustande. Zu verdanken ist dies dem Kreisverband unter der Leitung von Dr. Hella Gerber, der zu einer Maiandacht eingeladen hat, denn: „Im Jahres-Kalender der Banater Schwaben spielte und spielt die Maiandacht eine große Rolle, ist sie doch unser aller Herzensangelegenheit“, so die Vorsitzende in ihrer Begrüßungsrede.

Die erste Maiandacht der Banater Schwaben fand zum Muttertag am 9. Mai coronabedingt unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften in der Kirche Heiligste Dreifaltigkeit im Stadtteil Kriegshaber statt. Es war eine kurzfristige Entscheidung des Vorstands des Kreisverbandes, ohne Ankündigung in der „Banater Post“. Die Bekanntgabe dieser liturgischen Veranstaltung erfolgte durch Mund-zu-Mund-Propaganda, vornehmlich wurde die Nachricht telefonisch weitergegeben. Dr. Hella Gerber und Erwin Lehretter erfassten die angemeldeten Personen in Listen, am Kircheneingang wurde die Authentizität der Eintragungen von Otmar Metzenrath geprüft. Die Plätze, 66 an der Zahl, wobei bei einem Haushalt Doppelbelegung möglich war, waren schnell besetzt, so dass insgesamt 100 Personen an der Maiandacht teilnehmen konnten.

Zu Beginn der Maiandacht durfte die Kreisvorsitzende mehrere Gäste begrüßen, so den Bundestagsabgeordneten Volker Ulrich, die Stadträtin Vanessa Scherb-Böttcher, die Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes Kriegshaber Maria Tyroller sowie einige Gläubige aus Kriegshaber. 

Zelebriert wurde die Andacht von Kaplan André Schneider. Der Geistliche hat Wurzeln in Pommern und verbindet damit schöne Erinnerungen an die feierlichen Maiandachten und vertrauten Marienlieder. Musikalisch und gesanglich umrahmt wurde die Andacht von vier Sängerinnen (zurzeit höchstzugelassene Zahl) des Banater Seniorenchors Augsburg: Chorleiterin Aniko Oster, Maria Frensch, Anna Jerger und Katharina Eisele. Die Orgel spielte der Leiter der Blaskapelle Werner Zippel.
„Es war eine festliche, rührende, beeindruckende, coronakonform gut besuchte Maiandacht“, resümierte die Kreisverbandsvorsitzende. Sie bedankte sich bei Kaplan André Schneider, dem sie die letzte Veröffentlichung des Kreisverbandes Augsburg überreichte, bei den Sängerinnen mit je einem Blumenstrauß und bei Werner Zippel mit einer Flasche Wein. Alle Anwesenden erhielten eine gesegnete Rose als Geschenk zum Muttertag. Dr. Hella Gerber dankte allen, die dabei sein konnten, und verabschiedete sich mit dem Wunsch nach einem baldigen Wiedersehen.

Vor der Kirche war die Wiedersehensfreude groß. Man begrüßte sich durch Blickkontakt, Zuwinken oder Kopfnicken. Unter Beachtung der Abstandsregeln fanden sich kleine Gruppen zusammen, um miteinander zu plaudern und sich nach dem Wohlbefinden des anderen zu erkundigen. Die Wiedersehensfreude war an den strahlenden Augen zu erkennen, denn alle waren zufrieden und dankbar für diese Augenblicke.

Und so erwies sich die Kirche wieder einmal als Begegnungsstätte in schweren Zeiten, als Ort der Stille und des Miteinanders. Ein Ort, an dem ein Stück Normalität, verbunden mit einem Stück Lebensfreude eingekehrt war, ein Ort, an dem sich in diesen tristen, trostlosen Tagen ein hoffnungsvoller Lichtblick für uns alle aufgetan hat. Dieser Lichtblick wird sich verstetigen, zumal Ende Mai eine zweite Maiandacht vom Kreisverband Augsburg geplant ist.