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Ein Kalender für die Paulischer

Der „Motor“, der auch durch Paulisch fuhr, auf dem Kalenderblatt Foto: Benno Ziegler

Schon anlässlich der Sitzung im Oktober 2020 dachten die Mitglieder des Vorstands der HOG Paulisch darüber nach, durch welche Maßnahmen das Gemeinschaftsgefühl der Paulischer auch zu Corona-Zeiten gestärkt werden kann. Es zeichnete sich schon damals ab, dass auch das Jahr 2021 im Schatten der Pandemie stehen würde, so dass man nicht mit dem üblichen Paulischer Treffen rechnen konnte. Das bedeutete, dass neben dem Verlust der persönlichen Kontakte auch finanzielle Einbußen in der Kasse der Gemeinschaft zu befürchten waren. 
Der Vorschlag der stellvertretenden Vorsitzenden Astrid Ziegler, einen Kalender mit den schönsten Motiven von Paulisch herauszubringen, fand in der Sitzung Gefallen, zumal der zwischen Marosch und Weinbergen gelegene Ort durchaus pittoreske Ansichten zu bieten hat. Mit Unterstützung von Benno Ziegler und Vorstandsmitglied Franz Kassnell, die Bilder zur Verfügung stellten, wurde Anfang Dezember die Gestaltung des Kalenders in Angriff genommen. Durch die Idee, in die Fotos auch Verse aus dem Gedicht der Paulischerin Theresia Reingruber mit dem Titel „Oomol noch“ einzufügen, bekam das Werk auch eine literarische Dimension. In dem Gedicht erinnert sich die Autorin, die viele Jahre Vorsitzende der Paulischer HOG war, an ihre schöne Jugend im Heimatdorf. Durch das Zusammenwirken der berührenden Verse mit den stimmungsvollen Fotos sollte der Betrachter jeden Monat in Gedanken in die alte Heimat entführt werden. 

Das Gesamtkunstwerk glückte jedoch nur mit der Unterstützung von Hans Rothgerber, der souverän dafür sorgte, dass auch die Hürden des Designs im Internet bewältigt wurden.

Mitte Dezember wurden die Kalender verschickt, insgesamt 110 Exemplare. Natürlich wurden auch die Paulischer in der Ferne, wie zum Beispiel in Brasilien, Kanada und den USA, bedacht. Den Kalendern lag ein persönliches Schreiben des Vorstands mit Weihnachtswünschen sowie Glückwünschen für das neue Jahr 2021 bei. Darin wurde auch höflich darum gebeten, bei Gefallen – je nach Möglichkeit – eine freiwillige Spende für die Friedhofspflege zu entrichten.

Ohne Übertreibung können wir sagen, dass die Resonanz auf den Kalender gewaltig war. Wäre der Zweck der Aktion nur gewesen, Spenden zu sammeln, so hätten wir schon einen vollen Erfolg erzielt. Die Paulischer spendeten insgesamt 2540 Euro, so dass die Pflege der Familiengräber für eine lange Zeit gesichert ist. Der Vorstand dankt hiermit auch auf diesem Wege allen Spendern (Liste siehe weiter unten) ganz herzlich. Diese werden alle einzeln ein Schreiben erhalten, in dem wir ganz persönlich unseren Dank ausdrücken werden für ihre großzügige Geste.

Doch auch abgesehen von dem finanziellen Aspekt war der Kalender ein Gewinn für die Gemeinschaft. Dadurch, dass niemand damit gerechnet hatte, kamen die Paulischer ganz neu miteinander in Kontakt. Es wurde wieder verstärkt kommuniziert, per Telefon, E-Mail oder WhatsApp. Sogar in so nüchternen Dokumenten wie den Bankauszügen wurde vermerkt, wie schön der Kalender ist und wie gut die Über-raschung gelungen war. Auch haben sich viele Leute bei uns gemeldet, die sonst in der Gemeinschaft nicht aktiv waren. Wir hoffen, dass die Verbindung der ehemaligen Bewohner der Gemeinde Paulisch untereinander und zu unserem Heimatort erhalten bleibt, ja sogar gestärkt wird. 

Ich selbst habe durch die zahlreichen positiven Rückmeldungen viele Paulischer neu kennen gelernt – über Danksagungen für ein Stück Heimat, die in Zeiten der Pandemie wenigstens als Kalender an der Wand gegenwärtig ist. 

Wir hoffen sehr, „unser Dorf“ bald wiederzusehen, wenn die Corona-Krise vorbei ist und dort endlich „Kirweih“ zu feiern, nicht nur „Oomol noch“, sondern ganz oft.