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Sanierungsarbeiten an der Herz-Jesu-Kirche in Sanktanna

Befestigung des reparierten Kreuzes an der Turmspitze im Jahr 2019. Foto: Marianne Hellstern

Erneuerung der Seitendächer im Jahr 2020. Foto: Marianne Hellstern

„Gott ist die Liebe“ steht in großen roten Lettern über dem Altar der Herz-Jesu-Kirche in Altsanktanna, unübersehbar für jeden Besucher und in ewiger Erinnerung für all jene, die in diesem Gotteshaus ein- und ausgingen. Diese Aussage, die kein Menschenherz unberührt lässt, wirft die Frage nach unserer Liebe zu diesem Gotteshaus auf. 

Das Erbe der Ahnen, zu dem diese Kirche zweifelsohne gehört, auferlegt uns, den Nachfahren, die Verpflichtung, sie nicht dem Verfall preiszugeben. Am 29. September 1935 wurde mit dem Bau dieser Kirche auf dem Platz der Prinzinger-Schule begonnen. Die feierliche Grundstein-legung erfolgte am 20. Oktober 1935 und bereits am 24. Mai 1936 konnten beide Turmkreuze geweiht und aufgestellt werden. Die Konsekrierung der Kirche fand am 25. November 1936 statt.

Nach 1990, als die politische Lage es zuließ, machte sich Martin Reinholz sen. (verstorben 2012) um die Rückerstattung von Eigentum der Herz-Jesu-Kirchengemeinde Altsanktanna verdient. Damit konnte nicht nur das Vermögen der Kirchengemeinde (Feld, Weideland, Baugrundstück) gesichert, sondern auch eine zusätzliche Einnahmequelle geschaffen werden. 

In den letzten Jahrzehnten fanden immer wieder kleine Reparaturen an der dreischiffigen Basilika statt. Jeder stärkere Sturm ließ die Ortspfarrer, Marianne Hellstern und den Kirchengemeinderat aufhorchen und nachschauen. 2019 war der Sturmschaden so groß, dass ein Eingreifen unabwendbar war: Das rechte Turmkreuz wurde aus der Verankerung gerissen und blieb am Blitzableiter hängen. Mit Hilfe eines Krans und eines Industriekletterers aus Temeswar konnte das Turmkreuz repariert und sicher befestigt werden. Gleichzeitig fand auch die Reparatur des beschädigten Blechdachs der beiden viergeschossigen Türme statt. Die Kosten für diese Sanierungsmaßnahme in Höhe von 2500 Euro übernahm die HOG 
Sanktanna. Sie konnte auf das Opfergeld des HOG-Treffens, auf eine größere Spende der Blaskapelle der HOG Sanktanna und auf eine zweckgebundene private Spende zurückgreifen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle allen Spendern, die diese Reparatur ermöglicht haben.

In der Seitenansicht der Kirche fallen besonders die vielen kleinen, kunstvoll angeordneten Dächer auf. Mancher Übergang von diesen Dächern zum Mauerwerk erwies sich als Schwachstelle, was das Eindringen von Regenwasser zur Folge hatte und Schäden im Inneren der Kirche verursachte. Auch wenn immer wieder kaputte Dachziegel ersetzt wurden – hier waren vor allem der ehemalige Kirchenrat mit Obmann Martin Reinholz jun. und weiteren Helfern ehrenamtlich zugange –, zeigte sich das Ausmaß des Schadens erst nach der Freilegung der Dachfläche im Jahr 2020. Um Zugang zum Dach zu erhalten, ließ Marianne Hellstern eine 4,80 Meter lange Metallleiter bei einem ortsansässigen Handwerker herstellen. Der allergrößte Sanierungsbedarf bestand bei den mit Moos bewachsenen seitlichen Dächern der Kirche. Hier mussten zerbrochene und vermoderte Holzbalken ersetzt und intakte begradigt werden. Die Dächer erhielten eine neue Lattung und neue Dachziegel.  Zum Einsatz kamen die bewährten „Creaton Rona“-Tondachziegel, die den Vorteil haben, durch den besonderen Glasurbrand besonders glatt und antihaftbeschaffen zu sein. Auch die Mutter-Anna-Kirche in Neusankt-anna war mit diesen Ziegeln eingedeckt worden. Da man mit der Baufirma „Jozef Clas Construct“ gute Erfahrungen bei der Sanierung der Mutter-Anna-Kirche gemacht hatte, wurde sie mit der Sanierung der Seitendächer der Herz-Jesu-Kirche beauftragt. Die beiden Seitendächer wurden neu eingedeckt, die Kehlbleche und Firstziegel wurden ersetzt. Außerdem wurden Blecharbeiten durchgeführt und die Regenrinnen erneuert. Die Kosten in Höhe von 20000 Lei (ca. 4000 Euro) wurden von der Stadt Sanktanna übernommen. Die Ausschüttung dieser zweckgebundenen Zuwendung war an die Vorlage eines Grundbuchauszugs geknüpft. Da die Herz-Jesu-Kirche einen solchen Auszug nicht vorweisen konnte, wurde ein Vermessungstechniker mit der Vermessung von Kirche und Pfarrhaus beauftragt. Nach erfolgtem Eintrag ins Grundbuch konnten diese Gelder noch 2020 fließen. Unser Dank geht an dieser Stelle an das Bürgermeisteramt für die Übernahme der Kosten, an Pfarrer Ioan Ciuraru, der die Dachziegel aus Pankota besorgte und den Fortgang der Arbeiten im Auge behielt, und an Marianne Hellstern, die das Holz und die Latten beschaffte und vor Ort die Sanierungsarbeiten begleitete.

Im Januar 2021 fand ein erneutes Treffen mit der Baufirma in der Herz-Jesu-Kirche statt. Daran nahmen teil: József Pintye, Inhaber der Baufirma „Jozef Clas Construct“, Marianne Hellstern sowie Richard Raab und Zoltan Benedeck vom Pfarrgemeinderat. Ziel war es, einen Kostenvoranschlag für die weiteren Sanierungsmaßnahmen einzuholen. Geplant ist, das gesamte Dach der Kirche unter die Lupe zu nehmen. Die kleinen seitlichen Dächer sollen neu eingelattet werden, Balken sollen begradigt oder, wo notwendig, ersetzt werden, es sollen neue Ziegel und eine neue Regenrinne angebracht werden. Das große Hauptdach soll in gleicher Art saniert werden, wobei die noch guten alten Ziegel zum Umdecken benutzt werden sollen. Zudem sollen alle Kehlbleche und Firstziegel erneuert werden.

Bei dieser Sanierungsmaßnahme handelt es sich um ein größer angelegtes Projekt, durch das sichergestellt werden soll, dass kein Regenwasser oder sonstige Feuchtigkeit von oben in die Kirche eindringt. Der Kostenvoranschlag liegt noch nicht vor. Es ist aber davon auszugehen, dass er sehr viel höher als der letzte ausfällt. Ein Antrag zur Förderung der Maßnahme wurde bereits bei der Stadt Sanktanna gestellt. Das Bistum hat der Verwendung eigener Mittel der Kirchengemeinde zugestimmt und erwartet nach der Realisierung der Arbeiten einen Rechenschaftsbericht. Dennoch bleibt eine größere finanzielle Lücke, die zu füllen ist. Hier, liebe Landsleute, setzen wir auf Ihre Unterstützung und Hilfsbereitschaft. Zur Umsetzung der geplanten Sanierungsmaßnahmen bitten wir Sie um eine Spende auf das Konto der Heimatortsgemeinschaft Sanktanna, IBAN: DE 5976 0501 0100 1201 9600, Betreff: Name, Wohnort und „Spende Herz-Jesu-Kirche“. Diese Überweisung ist zweckgebunden und garantiert, dass das Geld in die Sanierung der Herz-Jesu-Kirche fließt. Für Ihre Unterstützung danken der Vorstand der HOG Sanktanna und die gesamte Gemeinschaft der Alt- und Neusanktannaer. Um eine Spendenbescheinigung auszustellen, benötigen wir Ihre vollständige Adresse. Diese könne Sie im Betreff der Überweisung angeben oder über Mail an HOG-Sanktanna@gmx.de mitteilen.

Die Glocke der Herz-Jesu-Kirche im linken Turm trägt die Inschrift: „Heilige Maria, bitt für uns“. So legen wir in unser Gebet auch unser Anliegen und bitten Maria um ihre Fürsprache: Mögen die Arbeiten unfallfrei ablaufen, wir das notwendige Geld zusammenbringen und der Segen Gottes auf diesem Vorhaben und all seinen Unterstützern und Spendern ruhen.