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Und im Orchesterwald zeppeln alle Tiere im Takt

Teilnehmer des Seminars „Bildrechte in der Jugendarbeit“

Teilnehmer des Seminars „Flyergestaltung mit PowerPoint“

Wie bitte? Tiere, die zeppeln? Ja natürlich, im Land der tausend Tänze. Genauer gesagt, im Traumland, in das Mia in der Gute-Nacht-Geschichte reist, um ihrem langweiligen, coronageprägten Alltag zu entkommen. Genauso wie Mia geht es wohl vielen Kindern und auch Erwachsenen aus den Tanzgruppen: Sie möchten endlich wieder tanzen! Und das ist am Wochenende vom 12. bis 14. März 2021, wenn auch nur in Gedanken, für ein paar Minuten möglich geworden, nämlich durch das Hören der Gute-Nacht-Geschichte, die im Rahmen des Brauchtumsseminars der DBJT auf YouTube hochgeladen wurde. 

Aber mal alles von Anfang: Dass das Brauchtumsseminar für Kinder und Jugendliche dieses Jahr nicht wie gewohnt in Bad Wurzach im Allgäu stattfinden kann, war relativ schnell klar. Ebenso schnell war aber auch klar, dass es keinesfalls in Frage kommt, das Seminar ausfallen zu lassen. Und so wurde, wie auch schon beim letzten Jugendseminar im November 2020, ein digitales Brauchtumsseminar auf dem YouTube-Kanal der DBJT (DBJTube) auf die Beine gestellt.  

Im Mittelpunkt standen diesmal die Kinder, für die die eingangs vorgestellte Gute-Nacht-Geschichte  das Seminarwochenende am Freitagabend eröffnete. Am Samstag kamen dann alle Bastelfreudigen auf ihre Kosten und konnten, passend zu Ostern, unter Anleitung von Ramona Kiefer und ihrer Tochter Greta Sockenhäschen basteln oder T-Shirts kreativ bemalen. Für eine Entspannung der Hände, aber nicht der Lachmuskulatur sorgte das Kasperletheater „Kasperle un de Bozemann“. Weil der „Bozemann“ die Geburtstags-Dobosch für den Seppl verhext hat, bekommt die Kathi nun ganz arges „Panzweh“. Kann der Kaspar die Kathi retten? Antwort gibt es auf YouTube! 

Parallel zur Gute-Nacht-Geschichte trafen sich die Jugendlichen auf dem DBJT-Discord-Server, um sich zu unterhalten und gemeinsam Spiele zu spielen. In einem Spiel, bei dem es um Zeichenkünste und Ratefähigkeiten geht, wurde aus dem Begriff „Ulm 2022“ plötzlich die „Eroberung Temeswars“. Kann nicht sein? Doch! Wer wissen will, wie das geht, kann sich gern beim DBJT-Vorstand melden und im Discord-Server aufgenommen werden. 

Natürlich gab es auch Videos für alle Altersklassen. Zum Wachwerden sorge nicht der traditionelle Weckruf mit der „Wirtschaftskrisentrompete“ der Primtaler, sondern ein Zumba-Kurs von Julia Polling, bei dem einem ganz schön warm werden konnte. Je nachdem, wie früh man aufgestanden war, fand man sich mehr oder weniger außer Atem im Workshop „Bildrechte in der Jugendarbeit“ wieder. Darüber und auch über den Workshop „Flyergestaltung mit PowerPoint“ wird weiter unten separat berichtet. 

Für die kulinarisch Begeisterten wurden gleich zwei typisch schwowische Spezialitäten vorgestellt. Zum einen verriet Patrick das Wurstrezept aus Triebswetter, zum anderen wurden Tipps und Tricks für das Gelingen einer Dobosch-Torte erläutert. Bleibt nur die Frage: Was Deftiges oder was Süßes? 

Egal, wofür man sich entschieden hatte, ein bisschen Sport danach schadete auf keinen Fall. Dafür gab es eine neue Tanzchoreographie, die 9-Uhr-Polka, die – ganz im Sinne der Pandemie-Beschränkungen – komplett ohne Kreisfiguren auskommt und somit mit nur einem Partner geübt werden kann. Wir hoffen, dass alle diesen Tanz fleißig zu Hause üben und wir ihn alsbald in der Gemeinschaft tanzen können!

Ein großer Vorteil gegenüber dem „echten“ Brauchtumsseminar ist es, dass die Videos auf YouTube natürlich nicht verschwinden, sondern jederzeit wieder angeklickt werden können. So bleibt auch für diejenigen, die das Seminar verpasst haben, oder die gerade nicht genügend Eier für die Dobosch zu Hause hatten, die Möglichkeit, alle Videos wieder anzuschauen und mitzubacken, mitzuwursteln, mitzubasteln, mitzutanzen oder mitzulachen. 

Am Samstagabend gab es auch eine Tanzunterhaltung in Form eines „Online-Balls“ mit „Amore Blue“. Bei einer Live-Übertragung nahmen uns Bianca und Patrick Schummer mit in ihr heimisches „Tonstudio“ und brachten damit „Ball-Feeling“ in unsere Wohnzimmer – zumindest ein bisschen. Aber spätestens, als sich auf das Lied „Griechischer Wein“ in den YouTube-Kommentaren gegenseitig in Form von Weinglas-Emojis zugeprostet wurde, kam ein aktuell gut verstecktes, aber tief verwurzeltes Gefühl der Gemeinschaft auf. Es war eben doch ein „Bad-Wurzach-Abend“. 

Über Bildrechte und Flyergestaltung

Das Onlineseminar zum Thema „Bildrechte in der Jugendarbeit“ fand am Samstag, dem 13. März, im Rahmen unseres Brauchtumsseminares für Kinder und Erwachsene statt. Das Seminar wurde von Steffen Adam geleitet, einem Experten in diesem Bereich, der uns von der DJO empfohlen worden war. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich binnen drei Stunden ein breites Wissen über Bildrechte in der Jugendarbeit aneignen und viele Fragen stellen. Beispielsweise wurde gefragt: „Wann darf ich Bilder veröffentlichen?“, „Wie hole ich eine Einverständniserklärung ein?“ oder „Darf ich nur dann veröffentlichen, wenn das Gesicht nicht zu erkennen ist?“ 

Anhand zahlreicher Beispiele wurden verschiedene Situationen in Kleingruppen besprochen und diskutiert. Der umfangreiche theoretische Input führte zur Beseitigung vieler Unklarheiten und ermöglichte rege Diskussionen zwischen den Teilnehmern und dem Seminarleiter. Alle Teilnehmer waren sehr engagiert und interessiert bei der Sache. Sämtliche Fragen wurden von dem Referenten aufgegriffen und verständlich beantwortet. Wir danken dem Seminarleiter Steffen Adam für das gelungene Online-Seminar und unserer Landsmannschaft für die Förderung eines solchen Fortbildungsseminars. 

Im Rahmen des digitalen Brauchtumsseminars der DBJT bot der stellvertretende DBJT-Vorsitzende Lukas Krispin am Sonntag, dem 14. März, ein Seminar zur Flyergestaltung mit PowerPoint an. Um 10 Uhr trafen sich interessierte und motivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer über eine Videokonferenz in Webex. Lukas Krispin hatte die Möglichkeit, den eigenen Bildschirm zu teilen, sodass alle, die sich angemeldet hatten, gespannt seinem Vorgehen beim Gestalten eines Flyers oder eines Plakats folgen konnten. Auf diese Weise lernten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen einzelne Formen einzufügen, zu formatieren oder Texte zu zentrieren. Das vermittelte Wissen ermöglicht ihnen, einen eigenen Flyer oder ein Plakat zu gestalten. Die Ergebnisse können auf unserer Facebook- oder Instagram-Seite eingesehen werden. Nach dem anderthalbstündigen Seminar gab es noch eine kurze Abschlussrunde, in der die nun zu PowerPoint-Experten avancierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit hatten, ein Feedback zu geben und Wünsche für zukünftige Seminare dieses Formats vorzubringen.