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Was lange währt, wird endlich gut

Endlich wieder tanzen... Darauf haben sich alle riesig gefreut. Foto: Renate Krispin

Aufstellen zur Sauerländer Quadrille. Foto: Lukas Krispin

Es ging auch raus an die frische Luft. Foto: Renate Krispin

Lange haben wir diesem Wochenende entgegengefiebert. Viele Stunden haben wir uns mit den aktuellen Hygienemaßnahmen und Corona-Regelungen beschäftigt. Wir haben uns mit dem Kreisjugendring Esslingen und mit Hartmut Liebscher, dem Vorsitzender der djo Baden-Württemberg und Hausherrn unserer Unterkunft, in Verbindung gesetzt, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, dass unser Tanzgruppenwochenende vom 2. bis 4. Oktober stattfinden kann. Mit fertigem Hygienekonzept und Ausbruchsmanagement im Gepäck konnte es dann endlich losgehen. Die Taschen gepackt mit Sportkleidung zum Tanzen, etwas Lustigem für den bunten Abend, Desinfektionsmittel, Mund-Nasen-Bedeckung und natürlich mit ganz viel Vorfreude auf das gemeinsame Wochenende fanden sich die Teilnehmer am Freitagnachmittag in der Jugendbildungsstätte Haus Südmähren in Ehningen ein.

Nach dem Beziehen der Zimmer folgte das Abendessen unter Einhaltung der geltenden Regelungen. Immer in Kleingruppen ging es bei jeder Mahlzeit zur Essensausgabe, damit genug Abstand eingehalten werden konnte und es keine lange Warteschlange gab. Bekocht wurden wir vom Hausmeister der Jugendbildungsstätte Petr Benatzky, der uns auf eine kulinarische Reise in seine tschechische Heimat mitnahm.

Mit der Begrüßung durch die Gruppenleiter ging es dann auch schon los. Bei der ersten Kennenlernrunde wurde das eine oder andere Geheimnis der Teilnehmer gelüftet, dann die Erwartungen aller an das Wochenende abgefragt und die Hygienemaßnahmen besprochen. Welche Erwartungen hatten die Teilnehmer an das Wochenende? Vor allem Spaß und viel Tanz, und das sollten sie auch bekommen. Besonders das „Mörderspiel“, das über das ganze Wochenende nebenbei gespielt wurde, war sehr beliebt und sorgte für viele witzige Situationen.

Den ersten Abend gestalteten die Mädels der Gruppe 2. Sie hatten verschiedene Spiele für die Jugendgruppe vorbereitet. An den Stationen mit Stopptanzen, Taboo und Lieblingssongs erraten wurde das Eis gebrochen und die Gruppen kamen sich näher. Beim anschließenden „Namenssofa“ wurden die neu gelernten Namen wieder durcheinandergeworfen. Bis zum Ende der Veranstaltung hatte aber jeder die Namen der anderen richtig abgespeichert. Nach einem langen Abend fielen alle erschöpft und nicht allzu spät ins Bett.

Geweckt von rhythmischer Saxofon-Musik von Johannes starteten die Teilnehmer schon beschwingt in den Samstag. Nach dem Frühstück wurde nochmal ein bisschen theoretisch gearbeitet. Lukas stellte Fragen wie: „Welches Tier ist für dich Sinnbild der Tanzgruppe?“ Dies sorgte dafür, dass wir am Ende einen regelrechten Zoo zusammenbekamen, was für zukünftige Öffentlichkeitsarbeit und Berichte Verwendung finden könnte. Und dann ging es endlich mit dem Tanzen los. Franzi, eine Freundin der Tanzgruppe, zeigte den Gruppen verschiedene donauschwäbische Tänze. Die Kinder hüpften dabei wie Flummis durch den Raum. Auch die Jugendlichen wurden ordentlich gefordert. Mit schneller Polka und eingebauten ungarischen Hüpfelementen fegte die Jugendgruppe durch den Raum. Alles selbstverständlich Corona-konform, ohne Partnerwechsel und mit ausreichend Abstand zwischen den Paaren.

Für die Jugendgruppe ging das Tanzen im Anschluss direkt weiter. Sie wiederholte Choreografien von ihren Faschingsprogrammen der letzten Jahre mit Ann-Kathrin. Die Gruppe 2 beschäftigte sich währenddessen in dem Workshop von Renate mit Fachausdrücken im Volkstanz und damit, was ihnen der Volkstanz bedeutet und wie man einen Tag der Offenen Tür gestalten könnte, um beispielsweise neue Kinder und Jugendliche für das Mitmachen zu begeistern. Anschließend durften die kreativen Ideen gleich umgesetzt werden. Bei herrlichem sonnigem Wetter wurden draußen im Garten der Jugendbildungsstätte mit Anna Plakate und Flyer gebastelt und gemalt. Am Abend konnte sogar draußen gegrillt und gegessen werden. Wahrscheinlich das letzte Mal in diesem Jahr. Wir hatten echt großes Glück mit dem Wetter.

Und dann war der Tag auch schon fast zu Ende. Gekrönt wurde dieser jedoch noch von unserem „Bunten Abend“, ganz unter dem Motto „Germanys next Kopp-Model“. „Kopp“ bezeichnet im Schwowischen den Kopf. Demnach war der Eintritt nur mit einer außergewöhnlichen, witzigen oder interessanten Kopfbedeckung gestattet. Von Polizeimütze über Fahrradhelm bis hin zum afrikanischen Turban war alles dabei. In mehreren Kleingruppen hatten die Teilnehmer etwas vorbereitet. Ob Spielshow, Filmquiz, Theaterstück, Tanz oder Modenschau – jede Gruppe präsentierte ihre Idee mit viel Herzblut und theatralischem Geschick. Bei allen Beteiligten blieb vor lauter Lachen kein Auge trocken. Ausklingen ließen die beiden Gruppen den Rest des Abends gemeinsam bei der einen oder anderen Runde Werwolf, so lange noch die Augen offengehalten werden konnten.

Der Sonntag begann mit dem Programmpunkt „Fit in den Tag“. Unsere Sonja hatte sich ein abwechslungsreiches Programm mit Elementen aus Akrobatik und Yoga überlegt. Da wurde allen nach dem Frühstück kräftig eingeheizt und auch die letzten richtig wach. Anschließend spielten alle gemeinsam mit David eine etwas andere Art von Schnick-Schnack-Schnuck. Auch am Sonntag war herrliches Wetter, so dass wir dafür wieder den großen Garten des Hauses nutzen konnten. Warm eingepackt lief die Hälfte der Mannschaft vor der anderen weg, wenn sie bei Rotkäppchen-Oma-Wolf verloren hatte. Die Verwirrung war groß, als Rotkäppchen die Oma schlug, sodass es nicht nur einmal vorkam, dass man fast in die Arme der Fänger gerannt wäre.  

Erneutes Tanzen ließ den Sonntagvormittag im Flug vorbeigehen. Nach dem Mittagessen durfte noch einmal präsentiert werden, was alles an dem Wochenende erlernt und wiederholt wurde. Die abschließende Feedbackrunde beendete das Wochenende. Im Anschluss an das Packen und gemeinsame Putzen fuhren alle erschöpft, aber auch sehr glücklich und zufrieden heim. Die Gruppenleiter können sagen, dass es ein voller Erfolg war. Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dass dieses Wochenende trotz erschwerter Bedingungen überhaupt stattfinden konnte und so reibungslos abgelaufen ist. Alle freuen sich jetzt schon auf das nächste gemeinsame Wochenende im kommenden Jahr, dann hoffentlich wieder mit genauso schönem Wetter und guter Laune wie bei diesem.