Vom 28. September bis 9. Oktober herrschte in Fürth wieder Ausnahmezustand. In der dreieinhalb Kilometer langen Budenstadt fand Bayerns größtes Straßenvolksfest, die Michaelis-Kirchweih, statt.
Bei der Eröffnung des Volksfestes, das heuer erstmals als immaterielles Kulturerbe überregionalen Glanz verströmte, zeigte sich der Spätsommer noch von seiner besten Seite, mit viel Sonnenschein. Anders am Bauernsonntag, dem 6. Oktober, als sich der Himmel grau und wolkenverhangen präsentierte. Der prachtvolle Erntedankfestzug, umjubelter Höhepunkt der Michaelis-Kirchweih, an dem auch eine Gruppe Banater Schwaben schon zum zehnten Mal teilnahm, ging aber auch ohne Bilderbuchwetter erfolgreich über die Bühne.
94 Gruppen aus ganz Franken präsentierten sich: fahnenschwingend, tanzend, musizierend, schauspielend, auf Kutschen, Traktoren, historischen Gefährten, in Kostümen, Uniformen und Trachten. Auch unsere Trachtengruppe, bestehend aus 19 Erwachsenentrachtenpaaren und sechs Kindertrachtenpaaren, zog durch Fürths Straßen, vorbei an der Ehrentribüne am Rathaus. Hier wurden wir von Fürths Politprominenz, allen voran Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, und vom Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern Dr. Markus Söder, der an diesem Tag die Kleeblattstadt überraschend besuchte, mit starkem Applaus begrüßt.
Treffpunkt für uns Banater Schwaben war auch diesmal das Pfarrhaus der katholischen Kirche St. Heinrich. Als Gruß an die Kleeblattstadt Fürth war der Rosmarinvorstrauß, den das Vortänzerpaar Claudia und Wolfgang Middendorf voller Stolz trug, mit grün-weißen Bändern geschmückt.
Entlang der ganzen Strecke, die von über 100000 Zuschauern gesäumt wurde, stießen unsere herrlichen Trachten aus verschiedenen Banater Ortschaften auf großes Lob und staunende Bewunderung. Nicht nur die Mädchen und Frauen ernteten für ihre wunderschönen Trachten Anerkennung, auch den Burschen und Männern wurden für ihre buntgeschmückten Kirchweihhüte applaudiert.
Ein herzliches Dankeschön gebührt allen Mitwirkenden sowie Melanie Kling und Johann Burger, den Leitern der Banater Jugend- und Trachtentanzgruppe Nürnberg. Gedankt sei auch der Frankenkapelle aus Erlangen unter der Leitung von Hermann Dorn, die unseren Aufmarsch musikalisch begleitete und immer wieder zum Tanz für unsere Trachtenpaare aufspielte. Ohne die Organisatoren Peter Stöckl, Kreisvorsitzender der Banater Schwaben in Fürth, und dessen Frau Angela wäre unsere erfolgreiche Teilnahme am Erntedankfestzug erst gar nicht zustande gekommen. Für sie und auch alle im Hintergrund Wirkenden ist mehr als ein Dank angebracht.
Zum Abschluss des Festzuges traf sich unsere Trachtengruppe noch mit jener der Siebenbürger Sachsen zu einem kurzen Stelldichein bei der Fürther Stadthalle. Hier wurden Gruppenfotos gemacht, wonach wir bei selbstgebackenen Brezeln, Kipfeln und Nusskuchen, bei Limo, Schnaps und Frankenwein zu den Klängen der Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg die Teilnahme an dem prachtvollen Umzug ausklingen ließen. Schön war’s und bis zum nächsten Mal.