Viele von uns sind geprägt durch die Beziehungen zu den Urgroßeltern, Großeltern und Eltern. Deren Schicksal sollten wir kennen, um die Familiengeschichte entschlüsseln und das eine oder andere Ereignis einordnen zu können. Das Befassen mit den Wurzeln, der Herkunft, der eigenen Geschichte kann zu bereichernden Erkenntnissen führen. Dass dem so ist, erfährt die HOG Lenauheim immer wieder. Es sind vor allem jüngere Menschen, die sich auf familiengeschichtliche Spuren begeben und nach Antworten suchen auf Fragen, die sie beschäftigen: Wer waren meine Vorfahren? Wo kamen sie her? Wie haben sie gelebt?
In einem zufälligen Gespräch mit einem Arbeitskollegen bekam ich auf meine Nachfrage, wie es seiner Frau gehe, folgendes zur Antwort: „Ach ja, ganz gut, sie war eine Woche in Schlesien. Ihre Ahnen kommen von dort und sie wollte mal sehen, wie es dort ausschaut.“ Die promovierte Mittdreißigerin, eine ausgezeichnete Organistin, hat diese Reise als wohltuend empfunden.
Ähnlich empfand auch ein Ahnenforscher aus Serbien, der mir schrieb: „Wir waren in Lenauheim und haben sowohl die Kirche als auch das Museum gesehen. Es war sehr emotional und interessant für diejenigen, deren Vorfahren dort lebten.“ Es handelte sich um eine Gruppe von sieben Personen aus den USA und Ungarn, die alle aus Lenauheim stammen. „Wir würden sehr gerne auch das Innere der Lenauheimer Kirche sehen“, ließ mich der Ahnenforscher wissen und erkundigte sich, wie dies zu bewerkstelligen sei.
Solche oder ähnliche Anfragen werden immer wieder an die HOG Lenauheim gerichtet. Und die hilft, wie auch diesmal, gerne weiter. Es ist nur ein Beispiel, welches das Interesse an unserer Heimat bezeugt, aber derer gibt es viele. Genau aus diesem Grund unterstützt unsere HOG nach Möglichkeiten seit Jahren Kirche, Friedhof und Museum im Heimatort. Und es gibt noch weitere Unterstützung, zum Beispiel seitens der Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm, Dr. Swantje Volkmann, die schon seit Jahren unsere Bestrebungen fördert.
Nicht nur für Lenauheim, sondern für das ganze Banat hat die Trachtenpuppenausstellung im Lenauheimer Museum eine besondere Bedeutung. Die Trachtenpuppen aus fast allen Orten der Heide und Hecke sind die letzten stummen Zeugen deutscher Präsenz im Banat. In ihrem Umfang ist die Sammlung einmalig. Um diese Trachtensammlung auch für kommende Generationen zu erhalten, bemühen wir uns seit langem um die Erneuerung der Puppen und Trachten, die in die Jahre gekommen sind und einen fortgeschrittenen Verschleißzustand aufweisen. Dieses Projekt erfreut sich auch der Unterstützung durch den Lenauheimer Bürgermeister Ilie Suciu. Unter Mitwirkung vieler Heimatortsgemeinschaften und Privatpersonen ist es mittlerweile gelungen, zwei Drittel der Puppenpaare zu erneuern. Einige sind noch in Arbeit und ein Teil wartet noch auf eine Erneuerung. Die Liste mit den erneuerungsbedürftigen Puppen wurde den HOG-Vorsitzenden ausgehändigt, aber bei
einigen Heimatortsgemeinschaften hat sich bisher nichts getan.
Die zur Erneuerung anstehenden Puppenpaare können im Museum abgeholt werden. Bei deren Aushändigung durch die Museumsbetreuerin Elfriede Klein gegen Vorlage des Personalausweises wird ein Übergabebeleg erstellt, in dem alle nötigen Angaben sowie der Rückgabetermin festgehalten sind. Es wird gebeten, diesen Termin einzuhalten. Möglich ist auch ein Puppenaustausch, was bedeutet, dass ein Puppenpaar mit neuen Trachten ins Museum gebracht und das vorhandene Paar mitgenommen wird. Diese Variante ist für beide Seiten vorteilhafter. Elfriede Klein ist über die Rufnummer 0040-256-360428 erreichbar. Eine Voranmeldung ist erforderlich, um die nötigen Vorbereitungen treffen zu können und einen unnötigen zweiten Weg zu vermeiden.
Wir bitten um Beachtung folgender Punkte:
- Die Puppenpaare müssen von HOG-Vertretern oder Privatpersonen in Vertretung der HOG in Lenauheim abgeholt und dorthin zurückgebracht werden. Die HOG Lenauheim kann die Transportdienste nicht übernehmen.
- Wenn eine HOG sich in diesem Projekt engagiert, muss immer das Puppenpaar (also ein Mädchen und ein Junge) ausgetauscht werden und nicht nur einzelne Trachtenpuppen.
- Die Höhe der Puppen darf nicht größer oder sonderlich kleiner als 52 Zentimerer sein, da sie ansonsten nicht in die vorhandenen Vitrinenschaukästen passen.
- Der Austausch macht nur dann Sinn, wenn die Puppen neu sind und die Tracht neu angefertigt wurde. Ansonsten können die Puppen vom Museum nicht angenommen werden.
- Bitte schicken Sie keine Einzelpuppen oder Restbestände aus Auf-lösungen ins Museum nach Lenauheim. Diese werden nicht angenommen.
Für weitere Fragen oder bei Problemen wenden Sie sich bitte per E-Mail an hog@lenauheim.de – wir helfen gerne weiter. Herzlichen Dank für Ihre Beteiligung an diesem Projekt.