Ein herzliches Willkommen in Ulm an der Donau, der Patenstadt der Landsmannschaft der Banater Schwaben! Vor genau zwanzig Jahren, im Jahr 1998, haben die Stadt Ulm und das Land Baden-Württemberg diese Patenschaften übernommen und damit ein deutliches Zeichen gesetzt. Ein deutliches und eindrucksvolles Zeichen setzen auch Sie hier und heute, indem wieder Tausende dem Aufruf „An Pfingsten in Ulm“ gefolgt sind. Bereits seit 1974, also seit mehr als 40 Jahren, finden die Heimattage der Banater Schwaben alle zwei Jahre in unserer schönen Stadt statt und wir freuen uns, Sie immer wieder als Gäste und gute Freunde bei uns begrüßen zu dürfen.
Auch in diesem Jahr haben Sie Ihr Treffen unter ein gemeinsames Motto gestellt: „Als Banater Schwaben wirken. Begegnung – Geschichte – Kultur“. Diese drei Schlagworte umschreiben sehr gut, worum es Ihnen geht: Der Heimattag verbindet Gestern und Heute, Jung und Alt, Menschen und Staaten. Aus Brasilien wird ein Chor nach Ulm kommen, aus Temeswar eine Kulturgruppe des Deutschen Forums, die Jugend- und Trachtengruppen haben ein sehenswertes Programm erarbeitet, das Donauschwäbische Zentralmuseum öffnet seine Türen. Diese Beispiele zeigen, wie lebendig Ihre Gemeinschaft auch im Jahr 2018 ist und wie stark der innere Zusammenhalt.
Vor zwei Jahren haben Sie anlässlich Ihres Heimattages auch an die 300-jährige wechselvolle Geschichte der Banater Schwaben erinnert. Diese Geschichte ist zugleich Teil unserer europäischen Geschichte und unserer Identität als Europäer. Zu ihr gehören auch die schmerzhaften Brüche und Verwerfungen, die es auf unserem Kontinent immer wieder gab und die allzu oft das Ergebnis falsch verstandener Nationalismen waren. Vor allem aber ist die Geschichte Europas – wie auch die
Geschichte der Banater Schwaben – eine Geschichte von Aufbrüchen, vom Mut, Neues zu wagen, sich Niederlagen nicht zu ergeben.
Sich solcher Traditionen zu besinnen, ist ein gutes Fundament, auf dem sich die Herausforderungen der Zukunft meistern lassen. Es kann ein sicheres Fundament sein, um offen und tolerant den Traditionen und dem kulturellen Hintergrund anderer zu begegnen. Denn: Wer um seine eigene Geschichte weiß, kann auch die der anderen besser verstehen und wird sie achten.
In diesem Sinne wünsche ich auch dem diesjährigen Heimattag einen guten Verlauf und Ihnen allen erlebnisreiche und schöne Stunden hier in Ulm.
Gunter Czisch, Oberbürgermeister