zur Druckansicht

Ortsjubiläum auch in Königsbrunn begangen

Die Vorstandsmitglieder der HOG Lenauheim mit den Ehrengästen des 17. Heimattreffens mit Kirchweihfest vor der festlich geschmückten Bühne im Trachtenheim in Königsbrunn. Foto: Franziska Griebel

Zwanzig Trachtenpaare verliehen dem Lenauheimer Treffen einen besonderen Glanz. Im 250. Jahr der Gründung ihres Heimatortes feierten die Lenauheimer, wie einst im Banat, Kirchweih. Foto: Nikolaus Dornstauder

In diesem Jahr fand das 17. Heimattreffen der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim in Königsbrunn bei Augsburg statt, zu dem die Landsleute über die „Banater Post“ und die neuen Medien eingeladen worden waren. Wie schon die Festlichkeiten in Lenauheim am 9. Juni war diese Veranstaltung dem Jubiläumsjahr „250 Jahre seit der deutschen Ansiedlung von Csatád/Lenauheim“ gewidmet.

Einige Vorstandmitglieder und Helfer hatten das Trachtenheim in Königsbrunn für diesen besonderen Tag schmuck vorbereitet. Den Saal zierten die Fahnen der HOG und der Heimatgemeinde Lenauheim, Banner und Gratulationstafel der Verbandsgemeinde Kirn-Land zum 250. Geburtstag. Es lagen Liedblätter für den Gottesdienst aus, die Texte des Deutschlandliedes und der Banater Hymne, Gedichte von Lenauheimer Autoren. Das frisch gedruckte Heimatblatt und Postkarten der HOG sowie Informationsmaterial der Landsmannschaft und der HOG Lenauheim lagen zum Mitnehmen bereit. Am Bücherstand konnten die Bände „Durch den Steppensand des Lebens“ von Johann Enderle und „Die unsichtbaren Fesseln“ von Gerlinde Gaul erworben werden. In diesem Jahr warteten die Veranstalter auch mit einer Kunstausstellung auf. Christine Oster, bildende Künstlerin mit Lenauheimer Wurzeln, zeigte einige ihrer Werke. Die Ausstellung fand bei den Besuchern großen Anklang.

Kaum waren die letzten Vorbereitungen abgeschlossen, trafen auch schon die ersten Gäste ein. Die Begrüßungen schienen kein Ende zu nehmen. Viele Landsleute halten zwar den Kontakt per Telefon aufrecht, aber gesehen hat sich der eine oder andere schon länger nicht mehr und deshalb ist die Freude des Wiedersehens umso größer.

Den Gottesdienst zelebrierte diesmal Heimatpfarrer Karl Zirmer, Dekan des Dekanats Rüsselsheim. Der aus Sanktanna stammende Geistliche hatte einen weiten Weg auf sich genommen, um mit seinen Banater Landsleuten die heilige Messe zu feiern. Diese wurde mit Orgelbegleitung und von einem spontan gebildeten Chor musikalisch umrahmt. Pfarrer Zirmer ging in seiner Predigt auf unsere gemeinsame Heimat ein und hob den hohen Stellenwert von Glaube und Kirche bei den Banater Schwaben hervor. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der 250-Jahr-Feier von Csatád/Lenauheim sowie der Schutzpatronin unserer Heimatkirche, der Heiligen Teresa von Ávila. Ein Bild der Kirche stand vor dem Altartisch. Die Fürbitten trug Isolde Griebel vor. Pfarrer Zirmer segnete zum Schluss den von Yvonne und Nikolaus Dornstauder geschmückten Rosmarinstrauß.

Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es weiter im Programm mit der Präsentation des Projekts „Ausstellung von Werken Lenauheimer Künstler im Museum in Lenauheim“. Heidrun Hockl berichtete über das von ihr initiierte und realisierte Projekt und stellte die zur 250-Jahr-Feier zusammengestellten DVDs über Lenauheimer Künstler und Poeten vor. Der Verkaufserlös der DVDs sollte einem guten Zweck zugeführt werden. Heidrun Hockl überreichte den von ihr um 30 Euro aufgestockten Betrag in Höhe von 300 Euro am Abend dem Lenauheimer Bürgermeister Ilie Suciu. Das Geld soll dem Museum in Lenauheim zugutekommen. Für ihren besonderen Einsatz verdient Heidrun Hockl, neben den mitwirkenden Künstlern, einen besonderen Dank.

Es folgte das Totengedenken. Ernst Vogel verlas die Namen der seit dem letzten Treffen zu Gott berufenen Landsleute, wonach mit einer Schweigeminute ihrer gedacht wurde.

HOG-Vorsitzender Werner Griebel begrüßte sodann alle Gäste und hieß die Ehrengäste willkommen: Jürgen Griebel, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Dr. Hella Gerber, Vorsitzende des Kreisverbandes Augsburg und der HOG Nitzkydorf, Dr. Norbert Neidenbach, Vorsitzender des Kreisverbandes Rastatt und der HOG Großjetscha, Pfarrer Karl Zirmer. Ein besonderer Gruß galt Bürgermeister Ilie Suciu mit Gattin sowie Altbürgermeister Alfred Mühlroth.

In seinem Rechenschaftsbericht bot Griebel einen Überblick über die Aktivitäten der HOG Lenauheim in den letzten vier Jahren. Den Zielen der HOG entsprechend, hätten nach wie vor Friedhof, Kirche und Heimatmuseum in Lenauheim sowie die Beziehungen zur Heimatgemeinde Vorrang. Der Friedhof sehe gepflegt aus, die Kapelle habe nun ein dichtes Dach, eine neue Tür und neue Fenster, der Innenraum sei sauber, berichtete der HOG-Vorsitzende. Die Gemeinde habe eine zweite Wasserstelle auf dem Friedhof, auf Höhe der neuen Einsegnungshalle, geschaffen. Die Kirchenrenovierung sei, wie bereits in der „Banater Post“ berichtet, in diesem Jahr einen Schritt vorangekommen. Die Kirche werde zweimal im Monat zu Gottesdiensten genutzt und des Öfteren von Museumsbesuchern besichtigt. Im Juni, zum 250-jährigen Ortsjubiläum, habe sie sich als fast zu klein erwiesen, so Griebel.

Aber nicht nur in Lenauheim sei die HOG aktiv, sondern auch in Deutschland. Griebel erwähnte die Heimattreffen als größte und wichtigste Veranstaltungen sowie die immer gut besuchten Fußballturniere, die von Beisitzer Peter-Heinrich Taugner organisiert werden. Für das nächste Jahr sei wieder ein Fußballtreffen geplant. Mitglieder der HOG Lenauheim wirkten in verschiedenen landsmannschaftlichen Gliederungen und Gremien mit. Zudem halte die HOG den Kontakt zu den Landsleuten mittels Heimatblatt und neuer Medien aufrecht. In diesem Bereich bringen sich vor allem Jürgen Griebel und Nikolaus Dornstauder ständig ein.

Werner Griebel lobte den Einsatz der Vorstandsmitglieder. Jeder hätte sich nach seinen Möglichkeiten in die Arbeit der HOG eingebracht und gemeinsam habe man vieles erreicht.  Zwei Mitgliedern des Vorstandes, die angekündigt hatten, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen, dankte er in besonderer Weise. Hans Taugner wurde für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken seit der Gründung der HOG mit dem Ehrenbrief der HOG Lenauheim ausgezeichnet. Dem bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Helmfried Klein wurde die Ehrenurkunde der HOG Lenauheim überreicht.

Nach den Grußworten von Jürgen Griebel, Dr. Hella Gerber und Ilie Suciu, dem Kassenbericht und dem Bericht der Kassenprüfer sowie der Entlastung des Vorstandes war der Weg zu einer Neuwahl frei. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender: Werner Griebel, stellvertretender Vorsitzender: Nikolaus Dornstauder, Kassenwart: Ernst Vogel, Beisitzer: Jürgen Griebel, Peter-Heinrich Taugner, Hans Schütt, Ewald Weyer und Kevin Back. Als Kassenprüfer wurden Egmond Viel und Horst Neidenbach in ihrem bestätigt.

Die auf den offiziellen Teil folgende Pause nutzten die zwanzig Trachtenpaare, insbesondere die Frauen, um die schönen „schwowischen“ Trachtenkleider für den nachfolgenden kulturellen Teil anzulegen. Die Blaskapelle der Banater Schwaben aus Augsburg hatte sich schon auf der Bühne bereitgemacht, um den musikalischen Part der Veranstaltung zu übernehmen. Zu einem Marsch erfolgte dann der Einzug der Trachtenträger mit dem Rosmarinstrauß. Die Spitze des Festzuges bildeten die Trachtenträger mit Lenauheimer Wurzeln: Sophie und Maximilian Rösner; Isolde und Werner Griebel mit Strauß; Astrid, Sophie und Jürgen Griebel; Yvonne und Nikolaus Dornstauder; Jasmin Dorn-stauder, Dominik Schuld und Jasmin Kirchgässner; Ulrike und Peter Rössner; Helmine und Reinhard Reiter; Herta und Raimund Schuld sowie Lia und Michael Fuchs, gefolgt von der Kinder- und Erwachsenentanzgruppe des Kreisverbandes Augsburg. In ihrer Schönheit und Vielfalt boten die Trachten einen herrlichen Anblick. Nach gemeinsamen Tänzen der Trachtenträger führten die Kindertanzgruppe und die Erwachsenentanzgruppe aus Augsburg abwechselnd Tänze aus ihrem Repertoire vor. Dafür ernteten sie reichlich Beifall. Dieser galt aber nicht nur den Gästen, sondern allen Trachtenträgern. Für das aufwändige Herrichten und Anlegen der Trachten danken wir an dieser Stelle auch allen Helferinnen und Helfern, die dafür keine Mühe gescheut haben.

Zwischen den Tänzen wurden Gedichte mit heimatlichem Bezug von Peter-Heinrich Taugner, Hans Jakoby und Werner Griebel vorgetragen. Auch zwei Kirchweihsprüche gab es, zu der die Kapelle immer wieder „Kerweihstickl“ spielte. Es folgte die Lizitation des Rosmarinstraußes, den Nikolaus Dornstauder für seine Tochter Jasmin ersteigerte. Die beiden bekamen einen Ehrentanz. Nach weiteren gemeinsamen Tänzen verabschiedeten sich die Trachtenträger mit einem prächtigen Ausmarsch. In der Gartenanlage wurde noch ein gemeinsames Foto zum Andenken an dieses Fest gemacht.

Den Tanzgruppen und der Blas-kapelle aus Augsburg, der Vorsitzenden des Kreisverbandes Augsburg, Yvonne und Nikolaus Dornstauder sowie allen Vorstandsmitgliedern gebührt ein herzlicher Dank für die gute Zusammenarbeit und Organisation. Wir werden uns in zwei Jahren wieder treffen und dann, so hoffen wir, auch im Raum Karlsruhe ein schönes Wiedersehensfest feiern.