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Tagung: Der Beginn einer neuen Ära im Banat vor 300 Jahren

„Kleine Gruppe – Große Wirkung“. So heißt der Vortrag, den Hans-Heinrich Rieser zum Auftakt der 53. Kulturtagung des Landesverbandes Baden-Württemberg am 18. November in Sindelfingen halten wird. Die „kleine Gruppe“ sind diejenigen, die sich aufgrund des „Impopulationspatentes“ des Kaisers Karl VI. nach der Eroberung des Banats durch den Prinzen Eugen von Savoyen und seine Truppen im Jahr 1716 auf den Weg in den Osten gemacht haben, um dort „Banater Schwaben“ oder „Donauschwaben“ zu werden. Der Ansiedlung dieser Menschen vor 300 Jahren ist in diesem Jahr die Sindelfinger Kulturtagung gewidmet. Als zweite Referentin wird Dr. Márta Fata vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen über die Gründungsgeschichte von Hatzfeld  referieren. Einen wirtschaftsgeschichtlichen Aspekt bringt die junge Forscherin Tabea Stegmiller in die Diskussion, sie wird über die Recherchen zu ihrer Magisterarbeit zum Verkauf der Banater Dörfer unter Kaiser Josef II. berichten. Dr. Hans Dama aus Wien beleuchtet einen eher amüsanten Nebenaspekt der Besiedlung, nämlich die „Entfernung“ unliebsamer Personen aus Wien durch einen unfreiwilligen „Wasserschub“ auf der Donau. Thomas Dapper, Filmregisseur mit Banater Hintergrund, legt seine Erkenntnisse über die Pionierleistungen der Ansiedler in der „Banater Sandwüste“ dar. Über die städtebauliche Entwicklung von Temeswar spricht der angesehene Temeswarer Architekturhistoriker Mihai Opriş. Schließlich schlägt sich auch das Reformationsjubiläum im Programm der Tagung nieder: Luzian Geier widmet den evangelischen Siedlungen des Banats im Kontext von Reformation und Gegenreformation
eine eingehende Betrachtung.

Wie immer ist die Tagung im Haus der Donauschwaben Sindelfingen in ein kulturelles „Rahmenprogramm“ eingebettet. Diesmal wird die bereits viel gereiste Ausstellung „Banater Orgeln und Orgelbauer“ des Gerhardsforums Banater Schwaben am Tagungsort gezeigt. Die Eröffnung am 18. November um 16 Uhr ist in das Tagungsprogramm integriert. Dr. Franz Metz, ausgewiesener Kenner der Banater Orgellandschaft und Initiator der Ausstellung, wird sie gemeinsam mit Anni Fay vom Gerhardsforum vorstellen. Die Ausstellung wird danach im Foyer des Hauses noch bis zum 20. Dezember zu sehen sein.

Einen festen Platz hat auch das musikalische Abendprogramm bei der Sindelfinger Tagung. Franz Metz hat einen Reigen aus Balladen, Liedern und Duetten zusammengestellt, die Wilfried Michl (Bariton) und Wilfried Michl jun. (Tenor) mit seiner Klavierbegleitung zum Besten geben werden.

Die Kulturtagung des Landesverbandes Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben ist für alle Interessenten offen. Sie findet wie gewohnt im Haus der Donauschwaben, Goldmühlestraße 30, in Sindelfingen statt. Beginn ist am Samstag, 18. November, um 14 Uhr und Ende am Sonntag, 19. November, um 12.30 Uhr. Der Tagungsbeitrag von 30 Euro schließt Kaffee und Kuchen sowie das Abendessen und den Eintritt zum Konzert mit ein. Für die Übernachtung im Hotel muss ein Eigenbeitrag von 25 Euro pro Einzelzimmer beziehungsweise 15 Euro pro Doppelzimmer entrichtet werden. Da die Anzahl der Plätze aus Kostengründen begrenzt ist, bittet der Landesverband Baden-Württemberg um Ihre baldige Anmeldung, spätestens jedoch bis zum 30. Oktober. Insbesondere Teilnehmer, die eine Übernachtung im Hotel Sindelfingen City by Tulip Inn (früher Nordic Hotel) wünschen, sollten sich dringend anmelden, da wegen einer Messe in Stuttgart das Kontingent kleiner als sonst ist.

Das genaue Programm und alle Informationen finden Sie im Internet auf der Seite des Landesverbandes Baden-Württemberg www.banaterschwaben-badenwuerttemberg.de. Anmeldung in der Landesgeschäftsstelle Stuttgart bei Frau Gudrun Reitz, Tel. 0711 / 625127 (vormittags), E-Mail lmbanaterschwaben-bw @t-online.de.