Am 26. August kamen mehr als 200 Landsleute zum 22. Heimattreffen und 184. Kirchweifest der Deutschbentscheker ins Donauschwabenhaus in Frankenthal. Dank unserer Frankenthaler und Ludwigshafener Landsleute, Familie Schreiber und Familie Abel, fanden wir bei unserer Ankunft einen schön geschmückten Saal vor und alle Vorbereitungen für die Festlichkeiten waren bereits getroffen.
Der HOG-Vorsitzende Wilhelm Kuhn eröffnete kurz vor 13 Uhr die Generalversammlung und begrüßte als Ehrengast den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Jürgen Griebel. Weiterhin hieß er Ingrid Röhrich, Vorsitzende des Kreisverbandes Rems-Murr und Mitglied im Landesvorstand Baden-Württemberg, sowie die Kreisvorsitzenden Johann Schmaltz (Frankenthal), Gotthold Abel (Ludwigshafen) und Richard Jäger (Mannheim) herzlich willkommen. Ein besonderer Dank für sein Kommen und Mitfeiern galt dem Ehrenmitglied der HOG Deutschbentschek, Jakob Lehmann. Kuhn zeigte sich erfreut, dass so viele Landsleute den Weg nach Frankenthal gefunden hatten, um damit kundzutun, dass sie den Ort ihrer Kindheit und Jugend, in dem viele auch einen Großteil ihres Lebens verbringen durften und in dem viele ihrer Angehörigen die letzte Ruhe fanden, nicht vergessen haben.
Der Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden gab einen Überblick über die Arbeit der HOG in den beiden letzten Jahren und hob das Geleistete hervor. Dazu zählten die Unterhaltung der Kirche und des Friedhofs, eine Aufgabe, die auch in Zukunft finanziell unterstützt wird, die Organisation des Kegelturniers, des Grillfestes, des Silvesterballs und jährlicher Reisen mit Landsleuten sowie die Unterstützung der Teilnahme der Fußballmannschaft an Turnieren. Ganz besonders stolz sei die HOG darauf, dass in den zurückliegenden Jahren das Heimatblatt ununterbrochen erscheinen konnte und auch in diesem Jahr wieder erscheinen werde, betonte Kuhn. Schade sei nur, dass sich wenige Bentscheker mit Berichten oder Bildmaterial an der Gestaltung des Heimatblattes beteiligten. Zum Schluss seines Berichts unterstrich Wilhelm Kuhn die Bedeutung der HOG als gemeinnütziger Verein. Aufgaben der HOG seien vor allem die Pflege, Sicherung und Erhaltung des heimatlichen Kulturgutes.
Festredner Jürgen Griebel übermittelte herzliche Grüße seitens des Bundesvorstandes der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Er appellierte in seiner Ansprache an alle Landsleute, treu zur Dorfgemeinschaft zu stehen und die Heimatortsgemeinschaft zu unterstützen, um auf diese Weise sowohl das eine als auch das andere aufrechtzuerhalten. Die regelmäßigen Treffen hätten große Bedeutung, denn sie widerspiegelten die Heimatliebe und Heimatverbundenheit der Deutschbentscheker, so der Ehrengast.
Nach Vorlage des Kassenberichts und des Berichts der Kassenprüfer wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Dem Vorstand gehören zurzeit Wilhelm Kuhn als Vorsitzender, Norbert Sehler als stellvertretender Vorsitzender und Kassenwart, Gerda Sehler als Schriftführerin und Lotte Blassmann als Kulturbeauftragte an. Die Kassenprüfung obliegt Edmund Hehn und Stefan Neu.
Im Anschluss an die Generalversammlung fand ein von Pfarrer Markus Krastl zelebrierter Festgottesdienst statt. Mitgestaltet wurde die heilige Messe vom Chor der Donaudeutschen Landsmannschaft Frankenthal unter der Leitung von Katharina Eicher-Müller und Gerda Sehler an der Orgel. Die vertrauten Lieder, die Lesung und Fürbitten, vorgetragen von Elisabeth Weiss, sowie die Predigt von Pfarrer Krastl werden noch lange in uns nachwirken. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde auch der Toten in der alten Heimat und in der ganzen Welt gedacht.
Kirchweihstimmung kam auf, als nach dem Gottesdienst zehn Trachtenpaare unter dem Applaus der Zuschauer in den Festsaal einmarschierten. Begleitet wurde der Einzug von der Blaskapelle „Pfalzklang“ unter ihrem Dirigenten Jakob Gross, die den alten Deutschbentscheker Kirchweihmarsch spielte. Den Trachtenzug bildeten die Jugendtanzgruppe des Kreisverbandes Frankenthal unter der Leitung von Lena Winter und drei Paare in Deutschbentscher Tracht: Gotthold und Mini Abel, Heinrich Schicht und Ingrid Röhrich, Erwin und Christa Reith. Nach den obligatorischen drei „Stickl“ für das Vortänzerpaar Gotthold und Mini Abel betraten auch die anderen Trachtenpaare die Tanzfläche. Es folgten der Ehrentanz für die Kirchweihpaare und der Tanz um das Fass, wonach „Hut un Tichl“ sowie der mit Bändern und Blattgold geschmückte Rosmarinstrauß verlost wurden. „Hut un Tichl“ gewann Hannelore Mayer, geborene Hubert, aus Ludwigshafen. In den Besitz des Rosmarinstraußes kamen Eva und Josef Raubach aus Karlsruhe. Wie es bei den Deutschbentschekern Brauch ist, wird das nächste Heimattreffen in zwei Jahren dort stattfinden, wohin der Strauß geht, also in Karlsruhe.
Bei guter Musik, dargeboten von unserem Landsmann Wilfried Bernath und seinem Kollegen Johann Keller, stieg die Stimmung von Stunde zu Stunde.
Den Alten die Ehrʼ, hieß es auch bei diesem Treffen, zu dem wir 21 Seniorinnen und Senioren in unserer Mitte begrüßen durften: Maria Jost aus Pforzheim, Franz Andor aus Wörth, Marianne und Michael Sutter aus Pforzheim, Josef Raubach aus Karlsruhe, Michael Schicht aus Schwabach, Adam Fritz aus Umkirch, Eva und Jakob Lehmann aus Bötzingen, Elisabeth Knöbl aus Ludwigshafen, Katharina Volkmann aus Darmstadt, Eva König aus Karlsruhe, Katharina Lulay aus Freiburg, Johann Heller aus Maxdorf, Franz und Margarethe Huber aus Ludwigshafen, Betty und Andreas Wendling aus Freiburg, Elisabeth Schicht aus Karlsruhe, Katharina Abel aus Göggingen und Peter Mayer aus Karlsruhe. Alle Genannten wurden vom Vorstand mit einem kleinen Geschenk für ihre Anwesenheit und ihre Verbundenheit mit der Heimatgemeinde geehrt. Beim anschließenden Ehrentanz sah man ihnen die Jahre gar nicht an.
Bei guter Stimmung und ausgezeichneter Laune vergingen die Stunden wie im Flug und schon hieß es wieder aufbrechen. Ein besonderer Dank geht an Familie Schreiber, Gotthold Abel und das Team des Donauschwabenhauses, die für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt haben. Für das reichhaltige Kuchenbuffet sagen wir ein herzliches Vergelts Gott den Organisatoren und freiwilligen Spendern.
Unser Dank gilt auch Günther Klein vom Donauschwabenhaus. Allen, die den Weg nach Frankenthal nicht scheuten und zum guten Gelingen unseres Heimattreffens beigetragen haben, nochmals ein herzliches Dankeschön. Auf ein gesundes Wiedersehen in zwei Jahren!