Zur Tradition der Heimattage gehört die Pfingstmesse im Anschluss an die Kundgebung, wie auch Glaube und Kirche Teil unseres Selbstverständnisses als Banater Schwaben sind. Für viele Besucher zählt die Pfingstmesse zu den Höhepunkten der zweitägigen Veranstaltungsreihe in Ulm. Dank der Teilnahme des emeritierten Freiburger Erzbischofs und ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Robert Zollitsch, wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Heimattage die heilige Messe als Pontifikalamt gefeiert. Erzbischof Zollitsch entstammt der Volksgruppe der
Donauschwaben und hat sich in der Öffentlichkeit stets zu seiner Herkunft bekannt. Er habe stets seine mahnende Stimme erhoben, „wenn es um die wahren Fragen unseres Seins geht“, so Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber in seiner Begrüßungsrede bei der Festkundgebung.
Konzelebriert wurde die heilige Messe von Monsignore Andreas Straub, Erzbischöflicher Geistlicher Rat und Visitator em. für die Seelsorge an den Donauschwaben und Deutschen aus Südosteuropa, Pfarrer Peter Zillich, Bischöflicher Beauftragter für Heimatvertriebene und Aussiedler in der Diözese Regensburg, und Pfarrer Markus Krastl. Zugegen war auch Pfarrer Walther Sinn, der im Banat die evangelische Kirchengemeinde A.B. in Semlak betreut.
Zum Geläut der Glocken von Maria Radna und der Domkirche zu Temeswar erfolgte der feierliche Einzug der Kirchen- und Vereinsfahnen, der Vertreter von über einhundert Heimatortsgemeinschaften mit den Bildern ihrer Heimatkirche, der Trachtenträger, der Geistlichkeit und der Ministranten. Zu Beginn des
Pontifikalamtes segnete Erzbischof Zollitsch die Bilder, Fahnen und Standarten, auf dass sie „Zeichen der Gegenwart Gottes und Zeichen unserer Geschichte“ bleiben.
Die Lesung aus der Apostelgeschichte trug Msgr. Straub vor, das heilige Evangelium verkündete Pfarrer Zillich. In seiner Predigt, die wir in dieser Ausgabe veröffentlichen, wies Erzbischof Zollitsch auf die Heimatverbundenheit und Glaubenstradition der Banater Schwaben hin. Anstelle des Glaubensbekenntnisses sang Pfarrer Zillich mit Akkordeonbegleitung das Lied „Es liegt ein Land in frühlingswarmer Sonne“. Die Fürbitten wurden von Philipp Leber und Doris Donch vorgetragen.
Zur festlichen Gestaltung des Gottesdienstes trugen die Donauschwäbische Singgruppe Landshut (Leitung Reinhard Scherer) und die Original Donauschwäbische Blaskapelle Reutlingen (Leitung Johann Frühwald) wesentlich bei. Der Chor sang Teile der Deutschen Messe von Franz Schubert, aber auch andere Werke der geistlichen Literatur („Lobsinget Gott, dem Herrn“, „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, „Ich bete an die Macht der Liebe“). Den Ministrantendienst versahen Philipp und Benedikt Leber.
Mit dem Segen des Hauptzelebranten und dem Hymnus „Großer Gott, wir loben dich“, von der Blaskapelle begleitet, endete das Pontifikalamt. Zum Auszug sang der Chor das Marienlied „Sei gegrüßt viel tausend Male“.