zur Druckansicht

Berührende Ansprache an geschichtsträchtigem Ort

Festzug entlang der Donau zum Auswandererdenkmal am Ulmer Donauschwabenufer Fotos: Cornel Simionescu-Gruber

Der Gedenkfeier am Donauufer wohnten neben Ehrengästen und Trachtenträgern auch zahlreiche Landsleute bei.

Das Auswandererdenkmal am Ulmer Donauufer, 1958 zur Erinnerung an die Auswanderung im 18. Jahrhundert nach Südosteuropa errichtet, hat für die Banater Schwaben – wie auch für alle Donauschwaben – einen hohen symbolischen Wert. Es hat als Erinnerungsort die Aufgabe, das Vergangene im kollektiven Gedächtnis zu bewahren. Seit 1974, seitdem unser Heimattag in Ulm ausgerichtet wird, findet hier die zentrale Gedenkfeier mit Kranzniederlegung statt.

Nach dem Empfang der Abordnung der Banater Schwaben durch Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch im Rathaus, setzte sich ein langer Festzug – Trachtenträger, Ehrengäste und Besucher des Heimattages – Richtung Auswandererdenkmal in Bewegung. Begleitet wurde der Festzug von den Weinbergmusikanten unter der Leitung von Johann Wetzler, die auch die Gedenkstunde am Donauschwabenufer musikalisch umrahmten.

Oberbürgermeister Czisch hieß die Banater Schwaben von nah und fern in ihrer Patenstadt herzlich willkommen. Die Gemeinschaft pflegen, an Vergangenes erinnern und die Tradition aufleben lassen erfordere auch, dies in die heutige Zeit zu übersetzen. Das sei die Botschaft auch dieses Denkmals, so Czisch. Es erinnere einerseits an die Geschichte der Auswanderung, die vor gut 300 Jahren hier begann, rege andererseits auch dazu an, über Heimat, Herkunft und Wurzeln nachzudenken. Das Denkmal sei gleichzeitig Mahnmal gegen Flucht und Vertreibung, die es weltweit zu ächten gelte. Das Ulmer Stadtoberhaupt lud die Banater Schwaben ein, die Vielfalt der kulturellen Identitäten entlang der Donau beim 10. Internationalen Donaufest zu erleben, das vom 1. bis 10. Juli in Ulm und Neu-Ulm gefeiert wird.

Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber dankte sodann Ministerialdirigent Herbert Hellstern vom Innenministerium unseres Patenlandes Baden-Württemberg, für die Bereitschaft, in diesem Jahr die Gedenkansprache hier, an diesem geschichts-trächtigen Ort zu halten. Hellstern sei aufgrund seiner Biografie und  seiner Arbeit in den vergangenen Jahren ein ganz besonderer Brückenschlag ins Banat gelungen, so Leber. Mit seiner ausgefeilten Ansprache, die weiter unten veröffentlicht wird, berührte
Ministerialdirigent Hellstern die Herzen der zur Gedenkstunde versammelten Menschen.