Ausstellung und Konzert im DZM
Das Donauschwäbische Zentralmuseum zeigt in seiner Sonderausstellung „Temeswar/Timisoara. Klein-Wien an der Bega” zahlreiche besondere Exponate, die noch nie der Öffentlichkeit präsentiert wurden. In einer Fortsetzungsreihe bis zum 20. Mai präsentieren wir ausgewählte Exponate und erzählen die entsprechende Geschichte dazu. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Temeswar zu einem bedeutenden Industriestandort. Unternehmen wie Zigaretten-, Zündholz-, Spiritus-fabrik und das E-Werk sowie Firmen der Textil- und Lebensmittelbranche haben über viele Jahrzehnte die Stadt geprägt und die Arbeitsplätze ganzer Generationen gesichert. Neben den großen Betrieben haben sich auch kleine und mittelständische Unternehmen niedergelassen. Eine wichtige Voraussetzung für die rasante wirtschaftliche Entwicklung war eine moderne, urbane Entwicklung der Stadt, die die Ansiedlung von Unternehmen förderte, und der Ausbau einer modernen Infrastruktur.
Das Veloziped – eine Art Hochrad – wurde in Temeswar am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts benutzt. Es zählt zu den ältesten Vorgängern des Fahrrads. Die Idee zu einem Fahrrad stammt von Leonardo da Vinci, der im Jahr 1493 die Skizze eines solchen Gefährts angefertigt hat. Die eigentliche Geschichte des Fahrrades beginnt mit der Erfindung des Zweiradprinzips durch Karl Drais Freiherr von Sauerbronn im Jahr 1817. Seine „Laufmaschine“ – bald Draisine genannt – war das erste mechanische Individualverkehrsmittel. Seit dem 19. Jahrhundert wurden Velozipede zum Kauf in Geschäften angeboten, die auch Jagd- und Fechtartikel sowie Waffen und Munition führten. In mehreren europäischen Städten haben die Behörden damals Spezialbahnen für den Velozipedverkehr geschaffen. Wer dieses besondere Fahrrad im Original sehen möchte, ist herzlich in das Donauschwäbische Zentralmuseum Ulm eingeladen. Parallel zur Ausstellung wurde ein umfangreiches Begleitprogramm organisiert. Am Donnerstag, dem 29. April, 19 Uhr, folgt das Konzert „Musik aus Temeswar“ mit Dr. Franz Metz
(Klavier), dem bekannten Organisten und Musikwissenschaftler aus dem Banat, und den Solisten Wilfried Michl (Tenor) und Karl Wilhelm Agatsy (Violine). Das Programm umfasst Werke von Franz Limmer, Martin Novacek, Rudolf Novacek, Heinrich Weidt, Johann Strauss, Béla Bartók, Sabin Dragoi, Richard W. Oschanitzky und anderen. Eintritt 5 Euro.
Am Donnerstag, dem 22. April, um 19 Uhr steht die szenische Lesung „Niederungen“ mit Ulrike und Christian Schulz auf dem Programm. Im Mittelpunkt stehen Texte aus dem Roman von Herta Müller. Öffentliche Führungen durch das DZM: 25. April, 9. und 23. Mai, jeweils 14 Uhr. Anlässlich des Heimattages der Banater Schwaben am 23. Mai in Ulm erhalten die Teilnehmer des Heimattages freien Eintritt in das Museum. Organisiert wird außerdem ein kostenloser Bustransfer von der Donauhalle zum Museum und zurück. Zur Ausstellung ist ein Begleitheft mit zahlreichen Aufsätzen und Abbildungen zur Temeswarer Stadtgeschichte erschienen, das 64 Seiten umfasst und für 6 Euro im Museum erworben werden kann.