zur Druckansicht

Banater Blasmusikkonzert im Ulmer Kornhaus

Am 17. November veranstaltet die Landsmannschaft der Banater Schwaben in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Donauschwäbische Blasmusik anlässlich des Jubiläumsjahres „300 Jahre Aufbruch von Ulm entlang der Donau“ im Ulmer Kornhaus (Kornhausplatz 1, 89073 Ulm) ein Banater Blasmusikkonzert. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Anton Bleiziffer, der wissenschaftliche Beirat des Freundeskreises, wird an diesem Abend in seiner gekonnten Art das Konzert moderieren. Auftreten werden Robert Payers Original Burgenlandkapelle und die Original Banater Schwabenkapelle, die schon mehrfach zusammen musiziert haben. Die Original Banater Schwabenkapelle wurde 1983 in Göppingen von den nach Deutschland ausgereisten Ulmbach/Neupetscher Musikanten neu gegründet mit dem Ziel, die lange Neupetscher Musiktradition in der neuen Heimat fortzuführen. Die Kapelle steht heute unter der Leitung von Horst Stromer. Der 1941 in Ulmbach/Neupetsch geborene Dirigent erhielt seine musikalische Ausbildung bei dem Jahrmarkter Musiklehrer Hans Kelter, bei dem er Flügelhorn und Trompete lernte. 1964 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus und leitete in Chicago eine Blaskapelle. Wieder nach Deutschland zurückgekehrt, übernahm er später die Leitung der Original Banater Schwabenkapelle. 1998 war die Kapelle auf Amerika-Tournee, wo sie beim Tag der Donauschwaben in Chicago, beim Stadtfest in St. Louis, in Cincinnatti und auf dem Oktoberfest in Cleveland auftrat. Den Liebhabern donauschwäbischer Blasmusik dürfte diese Kapelle wohlbekannt sein.

Bereits 1946 gründeten die Vertriebenen aus Westungarn hier in Deutschland eine Kapelle, um die Landsleute bei ihren Kirchweih- und Weinlesefesten mit heimatlicher Musik zu erfreuen. 1956 kam Robert Payer (geboren 1933 in Agendorf nahe Ödenburg) nach Schwäbisch Gmünd, wo er vier Jahre später die Burgenlandkapelle  ins Leben rief. Mit dem Komponieren und Arrangieren hatte er sich schon in der alten Heimat befasst, wo er Tenorhorn in der Blaskapelle seines Heimatortes und später Zugposaune bei der Militärkapelle spielte. Ein privates Studium bei Prof. Fritz Heckler in Heidelberg (1973–1975) schloss Robert Payer mit dem Volksmusikdirigentendiplom ab. 1962 brachte die Burgenlandkapelle  ihre erste Schallplatte heraus. Seitdem sind zahlreiche weitere Tonträger gefolgt. Die Kapelle hat unzählige Tourneen unternommen und ist mehrfach in Rundfunk und Fernsehen aufgetreten. Melodien wie „Wenn der Wein blüht“, „Kleine Anuschka“, „Eine Rose für dich“ sind nur einige Erfolgsstücke der Kapelle, die wohl keinem Blasmusikliebhaber unbekannt sein dürften.

Nachdem Robert Payer den Dirigentenstab im Jahre 2011 niederlegte, wird die über fünfzigjährige Tradition der Original Burgenlandkapelle unter ihrem neuen Leiter Richard Beißer weitergeführt. Gespielt werden weiterhin die aus Robert Payers Feder stammenden beliebten Stücke. Richard Beißer wurde 1951 in Großjetscha geboren. In Klausenburg hat er die Musikhochschule (Fach Klarinette und Pädagogik) absolviert und wirkte anschließend als Soloklarinettist im Orchester der Temeswarer Oper. 1981 kam er nach Deutschland, und ein Jahr später trat er die Stelle eines Lehrers für Klarinette und Saxofon an der Städtischen Musikschule Schwäbisch Hall an, deren Leiter er seit Juni 2011 ist. Neben der Original Burgenlandkapelle leitet Richard Beißer seit über 23 Jahren auch den Musikverein Bühlertann. Beim Konzert in Ulm werden die beiden Kapellen heimatliche Blasmusik vom Feinsten bieten. Eintrittskarten können zum Preis von 8 Euro an der Abendkasse erworben werden.

Der Freundeskreis Donauschwäbische Blasmusik wird an diesem Abend auch seine neue CD „Traditionelle Banater Blasmusik aus dem Schellack-Zeitalter“ präsentieren, die in der nächsten Ausgabe der Banater Post vorgestellt wird.           SHP