zur Druckansicht

Dr. Franz Metz mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens Ungarns ausgezeichnet

Ordensverleihung im Generalkonsulat Ungarns in München: Dr. Franz Metz mit seiner Ehefrau Maria und Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó Foto: Ungarisches Generalkonsulat München

Dr. Franz Metz sind zahlreiche musikwissenschaftliche Veröffentlichungen zur Musikkultur der Deutschen im südöstlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der facettenreichen Musikkultur der Donauschwaben zu verdanken. Erst durch seine jahrzehntelange Forschungsarbeit und seine Entdeckungen konnten viele Werke von bisher mehr oder weniger bekannten deutschen Komponisten ediert, eingerichtet und aufgeführt und so vor dem Vergessen bewahrt werden. Für seine umfassende Forschungs-, Publikations- und Konzerttätigkeit wurde der aus dem Banat stammende Münchner Musikwissenschaftler, Musikverleger und Kirchenmusiker Dr. Franz Metz mehrfach geehrt, unter anderem mit dem Förderpreis des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg (2013) und der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2021). Nun erhielt er mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens Ungarns eine weitere hohe staatliche Auszeichnung.

„Dr. Franz Metz, Musikwissenschaftler, Organist, Dirigent, Kantor der römisch-katholischen Kirche St. Pius in München (wird) in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Erforschung der Kirchenmusik der Deutschen in Ungarn“ das Ritterkreuz des Verdienstordens Ungarns verliehen, heißt es in dem im Amtsblatt „Magyar Közlöny“ vom 23. August 2022 veröffentlichten Beschluss Nr. 231/2022 der Präsidentin der Republik Ungarn Katalin Novák über die Verleihung von staatlichen Auszeichnungen. 

Die Auszeichnung wurde Dr. Franz Metz am 7. Dezember im Ungarischen Generalkonsulat in München ausgehändigt. Den festlichen Rahmen dazu bot das traditionelle Adventskonzert des Generalkonsulats mit anschließendem Empfang. 

In seiner Laudatio präsentierte Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó zunächst eine kurze biografische Skizze des Geehrten, um dann dessen Verdienste zu würdigen. Metz habe musikwissenschaftliche Recherchen in mehreren Ländern – darunter auch in Ungarn – durchgeführt, Konzerte an vielen bedeutenden Orgeln in Europa gegeben, „eine Vorreiterrolle bei der Präsentation von Werken bisher unbekannter Banater Komponisten im Radio, im Fernsehen und auf CDs“ eingenommen und könne auf „eine äußerst reichhaltige Publikationsliste“ verweisen.

„Dr. Metz verfügt nicht nur über tiefe Kenntnisse der deutschen Kirchenmusik in Ungarn, sondern bezieht bei zahlreichen Gelegenheiten auch ungarische und andere mittelosteuropäische (rumänische, serbische, bulgarische) Interpreten in seine internationalen Produktionen ein“, so der ungarische Generalkonsul weiter. Mit seiner professionellen Arbeit stärke er die künstlerische Zusammenarbeit zwischen den Völkern Mittel- und Osteuropas und präsentiere mit großem Erfolg diese reiche Kirchenmusikkultur in Deutschland.

„Ungarn möchte sich mit dieser Auszeichnung für die langjährige, unentbehrliche Arbeit bedanken“, sagte der Generalkonsul zum Schluss und wünschte dem Geehrten beste Gesundheit und weiterhin viel Erfolg. Es sei ihm eine große Ehre, Dr. Franz Metz die Auszeichnung im Namen der Präsidentin der Republik Ungarn aushändigen zu dürfen.

Zu den zuletzt erschienenen Publikationen von Dr. Franz Metz zählt die Dokumentation „Mit frohem Herzen will ich singen. Zur Musikgeschichte der Ungarndeutschen“ (Edition Musik Südost, München 2020). Johannes Killyen bezeichnet sie zu Recht als „ein Standardwerk zur ungarndeutschen Musikgeschichte“. Das musikalische Leben der Deutschen in Ungarn findet seine Widerspiegelung auch in früheren Veröffentlichungen, wie „Die Kirchenmusik der Donauschwaben“ (Academia Verlag, Sankt Augustin 1996) und „Das Kirchenlied der Donauschwaben“ (Edition Musik Südost, München 2008). Zu erwähnen ist auch das von Franz Metz 2004 herausgegebene Tagebuch von Josef Angster, dem wichtigsten ungarischen Orgelbauer.