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Donauschwäbischer Kulturpreis: Förderpreisträger Sarah und Oliver Christian

Die Geschwister Sarah und Oliver Christian empfangen heute den Donauschwäbischen Förderpreis des Landes Baden-Württemberg. 20 bzw. 23 Jahre jung sind die hochbegabten und schon außergewöhnlich erfolgreichen Nachkommen donauschwäbischer Eltern. Als Wettbewerbssieger auf nationaler und internationaler Ebene treten beide auch als Kulturbotschafter in Erscheinung.

Sarah und Oliver Christian treten in die Fußstapfen ihrer Eltern. Der Vater ist Geiger, die Mutter Pianistin. Es ist eine sprichwörtliche Redensart, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Sarah Christian, die Preisträgerin der ersten Yehudi-Menuhin-Medaille, bestätigt dies mit den Worten: „Zur Musik kam ich durch meine Eltern, die zuhause sehr viel musizieren.“ Dasselbe können uns heute alle Preisträger bestätigen, die ebenso eine typisch donauschwäbische Familientradition fortführen. Es waren die Eltern, die ihrer Tochter den ersten Violin- und Klavierunterricht bereits mit drei Jahren erteilten. Die 1990 in Augsburg geborene Sarah Christian verbindet etwas ganz Persönliches mit Mozart, nämlich der gemeinsame Geburtstag am 27. Januar, was sie auch gerne schmunzelnd kundtut. Ihr Bachelor-Studium schloss sie mit höchster Auszeichnung an der Universität Mozarteum Salzburg ab. Derzeit studiert sie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Obwohl jung an Jahren, hat sie schon viel Zuneigung auf großen Weltbühnen erfahren und lässt sich bereits in ganz Europa, in den Vereinigten Staaten von Amerika und auch in China feiern. Hohe Auszeichnungen und Stipendien, wie z.B. eine Geige des Livorneser Meisters Antonio Gragnani aus dem Jahr 1779, wurden ihr zugeteilt. Zurzeit spielt sie eine Violine von Camilus Camili, Mantua 1742, eine Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben. Doch sie will mehr. Sie möchte mit einem Spitzenorchester wie die Wiener oder Berliner Philharmoniker spielen – ein Lebensziel, das mit ihrem Talent wohl auch erreichbar ist und kein Traum bleiben muss.

Oliver Christian, ihr Bruder, spielt seit seinem fünften Lebensjahr Trompete und war Jungstudent an der Musikhochschule Trossingen bei Professor Wolfgang Guggenberger. Als Gymnasiast bei St. Stephan in Augsburg gewann er im Drei-Jahres-Rhythmus 2003 den Regionalwettbewerb, 2006 den Landeswettbewerb und 2009 den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Konzertreisen mit den Augsburger Domsingknaben führten ihn durch Europa bis Südafrika, wo Banater Knabenkapellen schon vor 100 Jahren große Erfolge unter dem legendären Kapellmeister Lambert Steiner feierten. Zu Oliver Christians musikalischer Ausbildung gehörten neben dem Trompetenspiel auch Gesang und Orgelunterricht. Er absolvierte verschiedene Meisterkurse und war Mitglied im Schwäbischen Jungensinfonieorchester, im Juventusias- Orchester des Bezirks Schwaben und im Trompetenensemble der Musikhochschule Trossingen. 2011 erspielte er sich wieder einen ersten Preis beim Solistenkonzert des Sommerkurses des Rotary International Club in Sondershausen. Nach dem Abitur 2012 begann er sein Studium an der Musikhochschule Hamburg und fand Aufnahme in das Trompetenensemble der Hamburger Staatsoper. Ab 2013 ist Oliver Dozent für die Blechbläser bei der Ostermusikwoche in Löwenstein, wo er schon als langjähriger Teilnehmer auch die Musik donauschwäbischer Komponisten zur Aufführung brachte.