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Grundlegendes Werk zum Temeswarer Kulturleben

Die von Franz Metz herausgegebene überarbeitete Fassung in deutscher Sprache

Desiderius Braun (1894-1940), prägende Gestalt des Temeswarer Musiklebens in der Zwischenkriegszeit

Die Unterschriften von Joseph Joachim und Johannes Brahms im Gästebuch des Temeswarer Philharmonischen Vereins. Illustrationen: Südosteuropäisches Musikarchiv München

Geht es um die Musik- und Theatergeschichte Temeswars im 18. und 19. Jahrhundert beziehungsweise bis zur Dreiteilung des Banats nach dem Ersten Weltkrieg, gelten mindestens vier Buchpublikationen als Standardwerke: die 1937 in ungarischer Sprache erschienene monografische Arbeit „Bánsági rapszódia. Történeti képek a Bánság zenei és szinpadi multjából“ (Banater Rhapsodie. Bilder aus der Geschichte des Banater Musik- und Theaterlebens) von Desiderius Braun, Maria Pechtols Abhandlung „Thalia in Temeswar. Die Geschichte des Temeswarer deutschen Theaters im 18. und 19. Jahrhundert“, erschienen 1972 im Bukarester Kriterion Verlag (es handelt sich um die 1944 an der Universität Wien vorgelegte Dissertation der Autorin), das im gleichen Verlag 1980 erschienene Buch „Temeswarer Musikleben. Zweihundert Jahre Tradition“ von Josef Brandeisz und Erwin Lessl sowie Nicolae Ivans Studie „Istoria a două secole de teatru liric la Timişoara“ (Die Geschichte zweier Jahrhunderte lyrischen Theaters in Temeswar), die bisher zweimal aufgelegt wurde (die erste, von Smaranda Vultur und Viorel Marineasa herausgegebene Auflage ist 2006 im Marineasa Verlag Temeswar erschienen, die zweite, überarbeitete und ergänzte Auflage brachte Smaranda Vultur 2017 im Temeswarer Verlag Nepsis heraus). Für Pechtol, Brandeisz und Ivan war Brauns „Bánsági rapszódia“ eine unverzichtbare Informationsquelle.

Der Musikwissenschaftler Franz Metz hat sich durch zahlreiche Publikationen und eine rege Konzert-tätigkeit um die Erforschung, Aufarbeitung und Vermittlung der Banater, donauschwäbischen und südostdeutschen Musikgeschichte verdient gemacht. Unter anderem sorgte er vor vier Jahren für eine Neuauflage des Buches „Temeswarer Musikleben“ von Brandeisz und Lessl. Mit Anmerkungen versehen und mit zahlreichen Bildern ergänzt fand es Eingang in den Band „Josef Brandeisz und das Temeswarer Musikleben“. Immer wieder hob Franz Metz die Bedeutung des Werkes von Desiderius Braun für die Musikforschung hervor und plädierte dafür, das in einer relativ kleinen Auflage erschienene und – laut Anton Peter Petri – schon kurz nach der Drucklegung ausverkaufte Buch neu aufzulegen. Nun legte er selbst eine überarbeitete Fassung in deutscher Sprache unter dem Titel „Brauns Banater Rhapsodie. Bilder aus der Geschichte des Banater Musik- und Theaterlebens“ vor. Erschienen ist das umfangreiche, 505 Seiten starke Werk im Münchner Verlag Edition Musik Südost, gedruckt wurde es mit finanzieller
Unterstützung des Departements für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens durch das Demokratische Forum der Deutschen im Banat. Die sich angesichts des eigenwilligen Sprach- und Schreibstils des Autors als schwierig erweisende Aufgabe, das Buch ins Deutsche zu übersetzen, haben Gabriele Dobrozemsky und Eva Bartal gemeistert.

Desiderius Braun: ein Leben im Dienste der Musik

Desiderius Braun, der Autor des Buches, hat das Temeswarer Musikgeschehen in der Zwischenkriegszeit entscheidend mitgeprägt. Anlässlich seines Hinscheidens schrieb die „Temesvarer Zeitung“ über ihn: „Ein Musiker durch und durch, ein Kirchenmusiker, der die Kirchenmusik und überhaupt Musik und Gesang als ein lebendiges Gebet schönster Form betrachtete; ein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Musik und ein Dirigent vollen Schwunges und aus ganzem Herzen – doch führte er als Publizist und Kritiker ebenso erstrangig die Feder. Dabei bei jeder Gelegenheit und in jeder Hinsicht immer freundlich, taktvoll, liebevoll.“

1894 in Temeswar geboren, besuchte Desiderius Braun die städtische Bürgerschule und die höhere Handelsschule, wonach er als Kaufmann seinen Lebensunterhalt verdiente. Doch schon in jungen Jahren schlug sein Herz für die Musik. An der Bürgerschule erteilte ihm Anton Gokler, ein bekannter Musikpädagoge und Chorleiter, ersten Musikunterricht, doch sein eigentlicher Musikerzieher und Förderer wurde sein Cousin Desiderius Járosy, Regenschori an der Temeswarer Domkirche, Dirigent des Temeswarer Philharmonischen Vereins und Professor an der Musikakademie in Budapest. Bereits als 14-Jährigen holte ihn Járosy ins Domorchester, wo er Gelegenheit hatte, sich eine gediegene musikalische Bildung anzueignen. Später wurde Braun zweiter Dirigent des Domchors und nach Járosys Tod schließlich Regenschori. Unter seiner Leitung brachte der Domchor nicht nur die großen Werke der Kirchenmusik zur Aufführung, sondern auch Stücke von ehemaligen Temeswarer Domkapellmeistern und Komponisten. Darüber hinaus veranstaltete er Konzerte, die weit und breit bekannt wurden.

Seit 1913 war Braun ausübendes Mitglied des Temeswarer Philharmonischen Vereins, dessen zweiter Präses er 1930 wurde. 1928 übernahm er den Dirigentenstab beim ungarischen Gesangverein „Temesvári Dalkör“, den er zu seiner schönsten Blüte führte. Einige Jahre wirkte Braun auch als Gesangslehrer am Piaristengymnasium, wo er einen Musterchor schuf, der auch in anderen Städten konzertierte.

Indem er Desiderius Járosy bei der redaktionellen Arbeit für die von ihm herausgegebenen Zeitschriften „Zenei szemle“ in ungarischer und „Banater Musikzeitung“ in deutscher Sprache an die Hand ging, gewann Braun schon früh Einblicke in die musikalische Publizistik. In den 1920-er Jahren begann er selber publizistisch tätig zu werden, zunächst als Musikkritiker bei der Zeitung „Temesvári Ujság“, später dann als Kunstkritiker des „Temesvári Hírlap“. Beiträge von ihm sind auch in anderen ungarischen Blättern erschienen.

„Bánsági rapszódia“ (1937): Brauns Hauptwerk

1932, noch im Todesjahr Járosys, veröffentlichte Desiderius Braun dessen Biografie unter dem Titel „Járosy Dezső élete és működése“ (Leben und Wirken des Desiderius Járosy). Doch sein bedeutendstes Werk ist die 1937 im Verlag des Temeswarer „Sonntagsblattes“ erschienene „Banater Rhapsodie“. Hierbei handelt es sich um den ersten Teil des auf zwei Bände angelegten Werkes. Der erste Band widmet sich dem Theater- und Musikleben der Banater Metropole Temeswar von den Anfängen bis zur Jahrhundertwende 1900. Der zweite sollte laut Braun „sämtliche Ereignisse des Banater Musik- und Theaterlebens“ behandeln, doch dazu kam es nicht mehr. Braun hatte die Arbeit am zweiten Band zwar begonnen, doch infolge seiner schweren Erkrankung konnte er sie nicht mehr abschließen. Er starb im Februar 1940.

Die „Banater Rhapsodie“ sei „aus Liebe zum Banater Boden und aus Wertschätzung gegenüber seiner Theater- und Musikkultur“ entstanden, schreibt Braun im Vorwort. Denn: „Namen und Geschehnisse hätten es schon tausendfach verdient, verewigt zu werden.“ Das Buch sei „das Ergebnis jahrelanger, ermüdender Forschung“. Für sein monografisches Werk zog Braun alle erreichbaren Quellen heran: Archiv-dokumente, Berichte in deutschen und ungarischen Zeitungen, Arbeiten zur Geschichte und zum Kulturleben Temeswars, mündliche Informationen von Zeitzeugen und nicht zuletzt die zahlreichen Aufzeichnungen seines Cousins und Vorgängers im Amt des Domkapellmeisters Desiderius Járosy. Braun recherchierte im städtischen Archiv, in den Archiven des Temeswarer Bistums und des Temeswarer Philharmonischen Vereins, in der städtischen Bibliothek sowie in den Beständen des Banater Museums. Für die bei seiner Sammel- und Forschungstätigkeit erfahrene Hilfe dankt er im Vorwort allen, die ihm zur Seite gestanden sind, namentlich seinem Jugendfreund Alois Reichardt, dem Direktor der städtischen Bibliothek Romulus Miloş sowie dem Leiter des Banater Museums Ioachim Miloia.

Desiderius Braun wusste aus den ihm zur Verfügung stehenden Quellen ertragreich zu schöpfen. Seine „Banater Rhapsodie“ ist die erste umfassende Darstellung des Theater- und Musikgeschehens in Temeswar, dem kulturellen Zentrum der Region, im 18. und 19. Jahrhundert und bis heute, trotz mancher Unzulänglichkeit, eine unerschöpfliche Fundgrube für Forscher und kulturgeschichtlich interessierte Leser.

Brauns Buch ist in 68 Kapitel gegliedert, wobei die Darstellung der Chronologie folgt. Ab etwa 1840 ist jedem Jahr ein eigenes Kapitel gewidmet. In Abhängigkeit von der Dichte der Ereignisse und der Quellenlage sind die einzelnen Kapitel von unterschiedlicher Länge. Vor dem geistigen Auge des Lesers lässt Braun die stetige Entwicklung des Temeswarer Theater- und Musiklebens, dessen Vielfältigkeit und Reichtum lebendig werden und das Bild einer kulturell pulsierenden Stadt entstehen, das von den verschiedenen hier in einem friedlichen Miteinander lebenden Nationen – Deutsche, Ungarn, Rumänen, Serben usw. – geprägt wurde. Der Autor stellt aber nicht nur die großen Erfolge und die Sternstunden des Temeswarer Kulturlebens heraus, sondern weist auch auf Schwierigkeiten hin, mit denen sich Theaterdirektoren und -ensembles wie auch Musikvereine mitunter konfrontiert sahen, sowie auf Unzulänglichkeiten des Kulturbetriebs und manch schwache künstlerische Leistung.

Solide Dokumentation des Musik- und Theaterlebens

Braun schildert zum ersten Mal ausführlich die Konzertreise Franz Liszts durch das Banat im Herbst 1846 – den von Gottfried Feldinger (später Földényi) verfassten und im „Temeswarer Wochenblatt“ erschienenen Bericht zu den drei Konzerten des Musikfürsten in Temeswar wiedergibt er in extenso – und veröffentlicht erstmals einen Brief des berühmten Komponisten und Pianisten, in dem dieser mit Begeisterung von seinem Empfang und seinen Konzertauftritten in Temeswar, Lugosch und Arad sowie seinem Aufenthalt auf dem Gut des Grafen Guido Karácsony in Banlok berichtet. Ebenfalls zum ersten Mal beschreibt der Autor das von dem Violinisten Joseph Joachim und dem Pianisten Johannes Brahms 1879 in Temeswar gegebene Konzert. Darauf wird noch zurückzukommen sein.

Die „Banater Rhapsodie“ besticht  durch eine Fülle von Informationen über die Theateraufführungen deutscher, ungarischer, serbischer und rumänischer Ensembles, wobei anzumerken ist, dass es sich – wie damals im deutschen Sprachgebiet und im südosteuropäischen Raum üblich – um ein Mehrspartentheater handelte, das Vorstellungen in mehreren Sparten der Bühnenkunst bot. Zum Sprechtheater, das im 18. Jahrhundert noch dominierte, trat zunächst das Tanztheater (Ballett) hinzu, später auch das Musiktheater, das unzählige Opern, Operetten und Singspiele auf die Bühne brachte. Der Leser erfährt eine Menge über die kulturelle Infrastruktur und die in Temeswar wirkenden Theaterdirektoren, unter denen sich einige große Namen finden, über das Repertoire der jährlichen Spielzeiten, über Stücke, die vom Publikum mit Enthu-siasmus aufgenommen wurden wie auch über solche, die dessen Geschmack nicht getroffen haben, über die mitwirkenden Schauspieler und Musiker, über Gastspiele fremder Ensembles usw.

Breiten Raum widmet Desiderius Braun dem Konzertgeschehen, insbesondere dem Wirken des 1871 gegründeten Temeswarer Philharmonischen Vereins, der für einige Jahrzehnte der wichtigste Kulturträger der Stadt, ja des gesamten Banats war und auch über die Region hinausstrahlte (vgl. hierzu auch Franz Metz: Der Temeswarer Philharmonische Verein. Eine Chronik südosteuropäischer Musikgeschichte 1850-1950. München: Edition Musik Südost, 2005). Der Verein unterhielt einen Männerchor, einen gemischten Chor, ein Kammerorchester und ein sinfonisches Orchester, organisierte regelmäßig Konzerte und lud dazu namhafte Künstler der damaligen Musikwelt nach Temeswar ein. Hier konzertierten im Laufe der Zeit Violinisten und Pianisten, die zur Elite unter den Instrumentalsolisten gehörten, ebenso traten hier große Namen des Opern- und Operettenfachs auf. Die einen wie die anderen setzten Glanzlichter im Temeswarer Kulturleben, sie wurden von der Presse euphorisch gelobt und vom Publikum frenetisch gefeiert.

Auch auf das Musikgeschehen an der katholischen Kathedrale, das von den jeweiligen Domkapellmeistern geprägt wurde und mit herausragenden Leistungen aufwarten konnte, wie auch auf die Tätigkeit verschiedener Chöre und Gesangvereine geht Braun in seiner Rückschau ein. Dabei zitiert er immer wieder großzügig aus den Theater- und Konzertkritiken, die in den Lokalblättern erschienen sind.

Joachim-Brahms-Konzert in Temeswar

Um einen Eindruck – wenn auch nur einen flüchtigen – vom Musik- und Theaterleben in der Banater
Metropole zu vermitteln, wie es von Braun geschildert wird, sei hier das dem Jahr 1879 gewidmete Kapitel herausgegriffen. Überschrieben ist es mit „Joachim – Brahms“, was auf eine musikalische Sternstunde hindeutet. Nachdem er die künstlerischen Leistungen des deutschen Theaters unter Direktor Julius Schwabe und jene des ungarischen Theaterensembles aus Arad unter der Leitung von Béla Mátray einer kritischen Betrachtung unterzieht, fasst Braun zusammen: „In diesem Jahr war sowohl die deutsche wie auch die ungarische Theatertruppe sehr schwach. In der Winterspielzeit fand keine einzige Opernvorstellung statt. Das Publikum wünscht sich eine qualitätsvolle Bühne. Es macht keinen Unterschied zwischen Sprache und Ethnien. Nachdem die Vorstellungen des serbischen Ensembles [aus der Fabrikstadt] im November den Wünschen des Publikums entsprachen, waren diese jederzeit sehr gut besucht.“

Für die schwachen Leistungen des Theaters hätten Konzerte mit hohem Niveau reichlich Ersatz geboten, so Braun. Unter anderem erwähnt er die Auftritte des Florentiner Streichquartetts, des Violinkünstlers Franz Liedl, der Sängerin Vanda Bogdánfy, des Pianisten Rafael Joseffy, des Kammermusikensembles Novacek, der Kammersängerin Maria Wilt, der erst siebenjährigen Pianistin Ilona Eibenschütz oder des in Warjasch geborenen Violinisten Karl Huber, der mit dem Pianisten Karl Aggházy konzertierte, und selbstverständlich das Konzert des Temeswarer Philharmonischen Vereins.

Absoluter musikalischer Höhepunkt des Jahres war aber zweifelsohne das Joachim-Brahms-Konzert am 15. September 1879. Braun zitiert aus der Presse: „Unsere Stadt kam wegen des Joachim-Brahms-Konzerts in einen starken Trubel. Es begann eine wahre Völkerwanderung, nur um die beiden berühmten Künstler zu erleben, die in ganz Europa bekannt sind. Der große Redoutensaal war überfüllt und sogar auf den Balkonen waren alle Plätze besetzt.“ Die künstlerischen Erwartungen des Publikums seien nicht nur vollständig befriedigt worden, dieses Konzert habe auch „den Enthusiasmus auf
eine neue, bisher unerreichte Höhe gehoben“.

Zu der Musik als solchen lässt Braun den Kritiker der „Temesvarer Zeitung“ zu Wort kommen. Joachims Spiel auf der Violine stehe ohne jedwelchen Vergleich da, es sei einmalig. Sein musikalisches Gefühl hebe ihn über alle Virtuosen der Musikwelt, sein außergewöhnliches Talent stehe nur im Dienste der Kunst und der Authentizität. Es sei unwahrscheinlich, dass es noch einen zweiten Violinisten gebe, der so vollkommen wie Joachim Bachs Chaconne interpretieren könne. Bei Brahms müsse besonders die Reinheit und Perfektion der Interpretation hervorgehoben werden. Er habe die Gavotte von Gluck „magistral“ dargeboten und im Andante, Scherzo und Marsch Schuberts hätten sich Klangfülle und Zauber so miteinander verbunden, dass eine tiefe Empfindung entstehen konnte. Brahms sei einer der begabtesten zeitgenössischen Komponisten, wovon auch sein neues, Joseph Joachim gewidmetes Violinkonzert zeuge, das ebenfalls im Konzertprogramm stand.

Wertvolle Ergänzungen durch den Herausgeber

Nicht zuletzt gilt es auch die Leistung des Herausgebers des hier vorgestellten Werkes zu würdigen. Franz Metz hat der deutschen Fassung von Brauns Buch eine Biografie des Autors sowie Zeitungsberichte über seinen Werdegang und sein Wirken vorangestellt. Im Text selber wurde mancher Irrtum behoben und die Schreibweise vieler Künstlernamen korrigiert. Außerdem wurden Brauns Ausführungen mit Anmerkungen versehen, die zusätzliche Informationen zu den von ihm erwähnten Künstlern enthalten. Die Recherche sei mühsam gewesen, zumal es sich um hunderte, heute zum Teil in Vergessenheit geratene Namen handelt, gesteht der Herausgeber in der Einleitung. Auch die spärliche Bilddokumentation wurde wesentlich ergänzt. Rund 500 Illustrationen – Fotos von Künstlern, Veranstaltungsplakate, Konzertprogramme, Eintragungen im Gästebuch des Temeswarer Philharmonischen Vereins usw. – veranschaulichen das Geschriebene und lassen den Leser in das Temeswarer Musikgeschehen der Zeit vor 1900 eintauchen. Der Namens- und Ortsindex am Ende des Bandes erleichtert den gezielten Zugang zu Informationen, während das umfangreiche Literaturverzeichnis zur Banater Musikgeschichte die Möglichkeit bietet, bestimmte Themen zu vertiefen oder weiterführende Forschungen anzustellen.

Franz Metz gebührt das Verdienst, Brauns wertvolle Dokumentation zum Temeswarer Musik- und Theaterleben nun auch deutschsprachigen Lesern und Forschern zugänglich gemacht zu haben. Die Publikation versteht sich auch als Hommage an Desiderius Braun, an den bis heute eine Gedenktafel auf der Empore der Temeswarer Domkirche erinnert.

Franz Metz: Brauns Banater Rhapsodie. Bilder aus der Geschichte des Banater Musik- und Theaterlebens. München: Edition Musik Südost, 2020. 505 Seiten. ISBN 978-3-939041-33-7. Preis: 17,50 Euro. Bestellung unter Tel./Fax 089 / 45011762 oder per E-Mail an franzmetz@aol.com