Wenn es um das Alleinstellungsmerkmal des Temeswarer Schubert-Chores geht, behaupten die einen, er sei eine Institution, andere sprechen gar von einem Phänomen – im Sinne von außergewöhnlich. Wie dem auch sei, dass es sich um eine Ausnahmeerscheinung unter den Banater Chören in Deutschland handelt, dürfte Konsens sein. Doch was ist es, was diese Sonderstellung innerhalb der Chorlandschaft unserer Gemeinschaft begründet? Ist es die einzigartige Geschichte, die in Temeswar ihren Anfang nahm und in Deutschland – noch bevor der Chor im Banat seine Tätigkeit sang- und klanglos eingestellt hatte – ihre Fortsetzung fand? Ist es die Besonderheit, dass der Schubert-Chor nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist, dass seine Mitglieder im gesamten süddeutschen Raum verstreut leben, was zur Folge hat, dass sie sich nur zu ein bis zwei Probenwochenenden im Jahr treffen können? Oder ist es die Tatsache, dass der Chor stets offen blieb für neue Freunde des Gemeinschaftsgesangs, was eine beachtliche Kontinuität der Chortätigkeit sicherstellte? Ist es vielleicht der besondere Geist dieser Singgemeinschaft, der Idealismus, die Begeisterungsfähigkeit, der Gemeinschaftssinn der sie tragenden Sängerinnen und Sänger? Oder liegt es letztendlich an der hohen fachlichen Kompetenz, der Beständigkeit, Empathie und Herzenswärme des Chorleiters, der seit mehr als drei Jahrzehnten den Taktstock führt? Einzeln betrachtet liefern all diese Aspekte keine hinreichende Erklärung für die Einzigartigkeit des Schubert-Chores, zusammen genommen vermögen sie jedoch das „Phänomen Schubert-Chor“ einigermaßen trefflich zu beschreiben.
Dass der Schubert-Chor bis heute so jung im Herzen, so vital in seinem Tun und so liebenswert in seiner ungetrübten Freude am Chorgesang geblieben ist, dass er nach wie vor ein beachtliches künstlerisches Niveau aufweist und die Herzen des Publikums zu erreichen vermag, zeigte sich anlässlich des Festkonzertes zu seinem 50-jährigen Bestehen am 25. Mai in Waldkraiburg. Die Jubiläumsfeier fand im Rahmen der 20. Kultur- und Heimattage der Banater Schwaben in Bayern statt.
Chorgeschichte umfassend dokumentiert
Bei der Gestaltung der Feier ist die Singgemeinschaft dreigleisig vorgegangen. An vorderster Stelle stand natürlich das Jubiläumskonzert im kleinen Festsaal des Hauses der Kultur, das sich zum Ziel gesetzt hatte, den „Zuhörern die Schönheit des Chorgesanges an sich, besonders aber den künstlerischen Wert des Chorschaffens unserer Banater Komponisten klingend (zu) vergegenwärtigen“, wie es Horst Sausmann, der Vorsitzende des Schubert-Chores, in seinem Geleitwort zur Festschrift formulierte. Dem 50-jährigen Jubiläum des Chors waren zudem eine sehenswerte Ausstellung und eine umfassende Festschrift gewidmet. Ausstellung wie Festschrift sind Walter Berberich zu verdanken, der viel Zeit und Energie, Leidenschaft und Herzblut in deren Konzeption und Gestaltung investiert hat.
Auf elf Roll-Ups bietet die Ausstellung mittels Fotos, knappen Texten und Pressestimmen eine Chronik des Schubert-Chores, wobei dessen akribisch erforschte Geschichte chronologisch dargestellt wird. Die Gliederung orientiert sich an der „Amtszeit“ der Chorleiter: Erich Koch und Herbert Weiss (1969-1976, ersterer bis 1970), Matthias Schork (1976- 1979), Adrian Nuca-Batzer (1979- 1983), Franz Metz (1983-1985) und Damian Vulpe (1985-1988) wirkten als Dirigenten in Temeswar, während der 1985 in Deutschland neugegründete Chor bis heute ununterbrochen von Adrian Nuca-Bartzer geleitet wird.
Die 60-seitige Festschrift geht ihrerseits ausführlich auf die Geschichte des Schubert-Chores von seiner Gründung bis heute ein, die in Texten und Bildern dokumentiert wird. Sehr aufschlussreich sind die von Walter Berberich erstellten Statistiken, die das Wirken des Chores in Zahlen und Fakten mittels Grafiken und Diagrammen veranschaulichen. Diese beziehen sich unter anderem auf die Anzahl der aufgeführten, einzelnen Genres zugeordneten Werke, die meistgesungenen Werke (Top 20) in Rumänien, in Deutschland und insgesamt von der Gründung 1969 bis Ende 2018, die Entwicklung des Chorrepertoires, die Anzahl der Auftritte oder die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Außerdem werden alle Auftritte des Chores, sämtliche Werke aus dessen Repertoire sowie sämtliche Sängerinnen und Sänger aufgelistet, die dem Chor während seines 50-jährigen Bestehens angehört haben. Durch die Abbildung der Ausstellungs-Roll-Ups gewinnt die Festschrift noch mehr an Dokumentations- und Informationswert.
Vor Beginn des Jubiläumskonzertes fand im Foyer des Hauses der Kultur die Vernissage der Ausstellung „50 Jahre Temeswarer Schubert-Chor. Chronik in Bildern und Presseauszügen“ statt. Walter Berberich stellte die Roll-Up-Ausstellung vor und verwies dabei auf deren Zustandekommen, auf diejenigen, die bei der Realisierung mitgewirkt haben sowie auf die inhaltlichen Schwerpunkte.
Chorgesang vom Feinsten, Labsal für Herz und Seele
Der Schubert-Chor eröffnete anschließend das Festkonzert mit dem Lied „Mein Mund, der singet“ (Text: Johannes Jeep, Musik: Ursula Barthel), wonach Helmine Buchsbaum die zahlreich erschienenen Musikliebhaber willkommen hieß. Im Publikum befanden sich auch der Schirmherr der 20. Kultur- und Heimattage der Banater Schwaben in Bayern, Waldkraiburgs Erster Bürgermeister Robert Pötzsch, Landrat Georg Huber, der Zweite Bürgermeister Richard Fischer, die Stadträtinnen Christine Blaschek und Anneliese Will, der Vorsitzende des gastgebenden Kreisverbandes Waldkraiburg Georg Ledig, Bundes- und Landesvorsitzender Peter-Dietmar Leber, der Ehrenvorsitzende des Landesverbandes Bayern Peter Krier sowie die ehemaligen Dirigenten Herbert Weiss und Dr. Franz Metz.
„50 Jahre! Wer hätte das gedacht? (…) Wer hätte gedacht, dass dieser Chor, diese wunderbaren Menschen hier, die Aussiedlungswelle und – nicht zu unterschätzen – die Streuung der Chormitglieder über ganz Süddeutschland so überzeugend als Chorgemeinschaft überstehen werden?“, fragte Chorleiter Adrian Nuca-Bartzer in seiner kurzen Begrüßungsansprache. Dass der Chor in guter Verfassung sei, zeuge von innerem Zusammenhalt, von Menschen, die nicht nur freundschaftlich miteinander verbunden seien, sondern denen auch die kulturelle Bedeutung ihres Tuns sehr bewusst und wichtig sei. So fügten sich übereinstimmende Überzeugungen und menschliche Nähe zu einer wunderbaren Gemeinschaft. Diese stehe und falle mit den Menschen, die ihr angehören, so Nuca-Bartzer, der, an den Chor gewandt, hinzufügte: „Die Ehre dieses 50. Jubiläums gebührt in erster Reihe euch, den Sängerinnen und Sängern des Temeswarer Schubert-Chors.“
Das Jubiläumskonzert bot eine abwechslungsreiche Melodienfolge, die sich als Querschnitt durch das umfangreiche Repertoire des Schubert-Chores darstellte. Das klug zusammengestellte Programm sorgte zum einen für einen wohltuenden Wechsel von Gesang und gesprochenem Wort und zum anderen für eine kurzweilige Darbietung durch den vierzigköpfigen gemischten Chor, die Singgruppe, den Männerchor und das Gesangsduo. Dabei zeichnete sich das gesamte Konzert durch ein konstant hohes sängerisches Niveau aus – für einen Laienchor eine beachtliche Leistung, auch vor dem Hintergrund erschwerter Arbeitsbedingungen, mit denen ortsgebundene Chöre nicht konfrontiert sind. Der Temeswarer Schubert-Chor hat an diesem Abend erneut unter Beweis gestellt, dass er vor jedem Publikum bestehen und mit den besten Laienchören in Deutschland ebenbürtig mithalten kann, dass er ein Garant für hochwertigen Kunstgenuss ist.
Der Schubert-Chor hatte sich von Anfang an zum Ziel gesetzt, das deutsche Volks- und Kunstlied zu pflegen und dabei vor allem auch die Banater Chorliteratur miteinzubeziehen. Bereits in dem Aufruf zur Gründungsversammlung 1969 hieß es: „Das Volkslied lebt, so lange es gesungen wird. Seine Pflege, die Liedpflege überhaupt, setzt sich der Schubert-Chor (…) zum Ziel.“ Diesem Ziel ist die Singgemeinschaft bis heute treu geblieben, was sich in ihrem Repertoire eindeutig widerspiegelt und auch an diesem besonderen Konzertabend zum Ausdruck kam.
Von Franz Schubert, dem Namensgeber des Chores, brachte der gemischte vierstimmige Chor die Lieder „Zum Rundtanz“ (Text: Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis), „Am Meer“ (Text: Heinrich Heine) – mit einem brillanten Solo von Walter Berberich – und „Wohin?“ (Text: Wilhelm Müller) zu Gehör. Von Johannes Brahms war das volkstümliche Lied „In stiller Nacht“ zu hören, das seinen Ursprung in einem Passionslied des Jesuiten Friedrich von Spee aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts hat. In Erinnerung an den Brahms-Abend, der im Dezember 1983 unter der Leitung von Franz Metz im Temeswarer Musiklyzeum stattfand, wurde bei diesem Lied der ehemalige Chorleiter auf die Bühne gebeten, um den Dirigentenstab zu übernehmen. Auf dem Programm standen auch das von Felix Mendelssohn-Bartholdy vertonte „Frühlingslied“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sowie das wunderschöne Madrigal „Ach Lieb, hier ist das Herze“, ein Werk des Spätrenaissance-Komponisten Hans Leo Haßler. Es wurde im Duett gesungen, wobei die starke und klare Sopranstimme von Irmgard Müller mit der unverwechselbaren, lyrischen Tenorstimme von Walter Berberich hervorragend harmonierte. Zwischendurch sang der Chor die Lieder „Im Wald“ aus der Oper „Preciosa“ von Carl Maria von Weber und „Ach, ich hab in meinem Herzen“ aus Norbert Schultzes Oper „Schwarzer Peter“, wobei bei ersterem die Darbietung als Echo-Chor, bei letzterem das Solo von Walter Berberich hervorzuheben ist.
Bei seinen Auftritten legt der Schubert-Chor stets großen Wert auf die Interpretation von Liedern oder Volksliedbearbeitungen Banater Komponisten. Dabei war und ist es dem Dirigenten Adrian Nuca-Bartzer ein Herzensanliegen, auch Kompositionen seines Großvaters Emmerich Bartzer einem breiteren Publikum bekanntzumachen und sie vor dem Vergessen zu bewahren. Aus dessen Feder stammten die an diesem Abend dargebotenen Titel „Die Lieder sind verklungen“, „Dein Auge“ und „Wanderlied“ – alles Vertonungen von Versen des Hatzfelder Dichters Peter Jung –, wobei die drei Lieder in unterschiedlicher Formation (Singgruppe, Männerchor, gemischter Chor) zu Gehör gebracht wurden. Aus Bartzers Operette „Grüßt mein Banat“ (Libretto: Annie Schmidt-Endres) waren zwei solistische Leckerbissen zu hören: das Duett „Und wenn du von mir gehst“, einfühlsam gesungen von Irmgard Müller und Walter Berberich, und das Lied „Grüßt mein Banat“, eine warmherzige Hommage an die Heimat, glänzend interpretiert von Irmgard Müller.
Natürlich standen auch Werke anderer Banater Komponisten auf dem Programm: Nikolaus Lenaus „Schilflied Nr. 1“ und „An die Entfernte“, vertont von Richard Oschanitzky sen. beziehungsweise Walter Michael Klepper, „Winter“ (Text: Arno Holz), eine Komposition von Johann Sieber-Brach, sowie die von Franz Stürmer bearbeiteten Banater Volksweisen „Die wahre Lieb“ und „Wenn mei Deandel“.
Die letzten zwei Stücke, mit denen vor fünfzig Jahren alles begonnen hatte – „Der Lindenbaum“ (Text: Wilhelm Müller; Musik: Franz Schubert) und „Mein Heimatland, Banaterland“ (Text: Peter Jung, Musik: Josef Linster), ein Lied, das seit den 1920er Jahren als inoffizielle Hymne der Banater Schwaben gilt – wurden von Herbert Weiss, dem Gründungschorleiter, dirigiert und gemeinsam mit den auf die Bühne gebetenen Ehemaligen gesungen. Das begeisterte Publikum honorierte die großartige Darbietung des Chors mit langanhaltendem Applaus und verlangte eine Zugabe. Chor und Dirigent kamen dem Wunsch der Zuhörer nach und beendeten den Konzertabend mit dem beschwingten Volkslied „Morgen will mein Schatz verreisen“ (Satz: Quirin Rische).
Alles in allem war das Jubiläumskonzert des Schubert-Chors ein Kunstgenuss. Seine Darbietungen überzeugten und bescherten dem Publikum ein unvergessliches musikalisches Erlebnis. Möge uns diese beherzte Singgemeinschaft noch lange erhalten bleiben und uns bei weiteren Konzerten in die zauberhafte Welt des Chorgesangs versetzen.
Verdienstvolles Wirken erfährt Würdigung
Das erfolgreiche Wirken des Temeswarer Schubert-Chores entlang seines 50-jährigen Bestehens hängt auch mit dem Engagement von Menschen zusammen, die sich in unterschiedlichen Aufgabenbereichen, zum Teil über Jahrzehnte, für die Belange der Chorgemeinschaft eingesetzt haben. Diesen Menschen galt es beim Jubiläumskonzert Dank und Anerkennung auszusprechen, und so wurden im Laufe des Abends mehrfach Ehrungen durch den Chorleiter Adrian Nuca-Bartzer vorgenommen.
Die Reihe der Würdigungen begann mit dem Gründungschorleiter des Temeswarer Schubert-Chores Herbert Weiss. 1969 hatte der junge studierte Musiker, er war damals 25, die Chorleitung (anfangs gemeinsam mit Erich Koch) übernommen und den Dirigentenstab bis zu seiner Aussiedlung 1976 geführt. „Mit großer Begeisterung, überzeugendem Können und mit einer überragenden Sozialkompetenz“ sei er ans Werk gegangen und es sei ihm gelungen, seine Begeisterung auf die Sänger zu übertragen“, sagte Nuca-Bartzer in seiner Laudatio. Weiss habe aus einem Zusammenschluss singfreudiger Menschen einen Chor geformt, dessen Bedeutung für die Banater deutsche Kultur von Anfang an respektvoll anerkannt worden sei. „Sein Engagement, seine künstlerischen und menschlichen Qualitäten haben eine Tradition begründet, die den Schubert-Chor bis heute prägt“, so Nuca-Bartzer. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Herbert Weiss zum Ehrenchorleiter des Temeswarer Schubert-Chores ernannt. Unter dem Applaus des Publikums überreichte ihm Adrian Nuca-Bartzer die Ernennungsurkunde.
Bei der Neugründung des Schubert-Chores in Deutschland stand Peter Krier, der damalige Landesvorsitzende der Landsmannschaft in Bayern, Pate. Er habe sich mit Entschiedenheit und Tatkraft dafür eingesetzt, einen Banater Chor ins Leben zu rufen. „Ohne seine Beharrlichkeit wären weder die Gründungsversammlung am 23. November 1985 noch die Festigung unserer Chorgemeinschaft in den ersten zehn Jahren möglich gewesen“, resümierte Adrian Nuca-Bartzer Kriers Rolle als „großer Ermöglicher“, als „Wegbereiter“. Er überreichte Peter Krier die Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden des Schubert-Chores.
Als langjähriger Vorsitzender des Schubert-Chores war Horst Sausmann eine große Stütze für die Chorgemeinschaft. Unermüdlich und stets zuverlässig übte er seine Managertätigkeit aus. Er sei der „unangefochtene Chef“ gewesen, der „allen das Chorleben so leicht und angenehm gemacht“ habe, betonte der Dirigent. Zudem sei Horst Sausmann „der einzige unter uns, der seit 50 Jahren ohne Unterbrechung im Schubert-Chor singt“. Weil er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen müsse, sei dieses Jubiläumskonzert auch das Abschiedskonzert für Horst Sausmann. Adrian Nuca-Bartzer dankte ihm für sein Wirken zum Wohle des Chores und gab bekannt, dass Sausmann zum Ehrenmitglied des Schubert-Chores ernannt worden sei. Er überreichte ihm die Urkunde und seiner Frau Elfriede, die ebenfalls im Chor mitsang und ihren Mann stets unterstützte, einen Blumenstrauß zum Zeichen des Dankes.
Mit einem kleinen Präsent wurden Dr. Franz Metz und Walter Berberich geehrt. Als Leiter des Schubert-Chores von 1983 bis 1985 sei es Franz Metz gelungen, „den Chor auf neue Höhen zu führen“, sowohl in künstlerischer Hinsicht als auch was die Anzahl der Sänger anbelangt, betonte Nuca-Bartzer, sein Vorgänger im Dirigentenamt. Walter Berberich, Sänger und Solist des Schubert-Chores, hat im Vorfeld des Jubiläums in zeitraubender Arbeit, mit Geduld und Ausdauer, sowohl die Roll-Up-Ausstellung als auch die Festschrift konzipiert und gestaltet. Seine Arbeit gebe dem äußeren Rahmen des Jubiläums „das Besondere, das Gehobene“. Dafür dankte ihm Adrian Nuca-Bartzer im Namen der Chorgemeinschaft.
Mit einem Blumenstrauß dankte der Chorleiter auch Sigrid Theil, die mit nur kleinen Unterbrechungen seit 50 Jahren dem Schubert-Chor angehört und in Temeswar selbstlos zum Wohle des Chores gewirkt hatte, sowie Helmine Buchsbaum, die seit vielen Jahren bei den Konzerten durch das Programm führt.
Ehre, wem Ehre gebührt: Nuca-Bartzer ausgezeichnet
Für die Überraschung des Abends sorgte Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber. Er gratulierte dem Temeswarer Schubert-Chor, „die klingende Visitenkarte unserer Banater schwäbischen Gemeinschaft, unserer Landsmannschaft“, zum 50-jährigen Jubiläum und zeichnete Adrian Nuca-Bartzer „als Ausdruck der Dankbarkeit und Anerkennung für herausragende Leistungen um die Banater Schwaben“ die Adam-Müller-Guttenbrunn-Medaille der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Leber würdigte Nuca-Bartzers Verdienste, der 38 Jahre seines Lebens als Dirigent dem Schubert-Chor gewidmet hat, davon vier Jahre in Temeswar und seit 1985 in Deutschland. Neben diesem Chor habe der in Trier lebende Musikpädagoge mehrere Männerchöre und gemischte Chöre in Rheinland-Pfalz geleitet, der Schubert-Chor sei ihm jedoch „liebstes Kind“ geblieben. Nuca-Bartzer verstehe es, die Chormitglieder zu begeistern, ihnen das Singen zur Freude zu machen. „So hat er es nun über bald vier Jahrzehnte geschafft, eine Chorgemeinschaft zu erhalten, die räumlich hunderte von Kilometern trennt, aber durch diese gemeinsame Sprache der Musik eng verbunden blieb“, hob Leber in seiner Laudatio hervor. Gerührt dankte Adrian Nuca-Bartzer für die hohe Auszeichnung.
Auch die Chorgemeinschaft hatte sich was für ihren Dirigenten einfallen lassen. Sie schenkte ihm ein Jubiläumshandtuch und ernannte Nuca-Bartzer zum Primus inter Pares des Temeswarer Schubert-Chores – „in dankbarer Würdigung seiner dirigentischen Fähigkeiten, seiner menschlichen Führungs- und Kommunikationskompetenz, seines unermüdlichen Einsatzes mit Herz, Gefühl und Sachverstand, um die Singfreude und Begeisterung der Chormitglieder am Lodern zu halten und um die Kontinuität des Temeswarer Schubert-Chores zu ermöglichen“, wie es in der von Helmine Buchsbaum überreichten Urkunde heißt.