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Johann Lippet liest 17. Juli in München aus seinem neuen Heimatroman

Die Landsmannschaft der Banater Schwaben, Landesverband Bayern, lädt im Rahmen der 18. Kultur- und Heimattage der Banater Schwaben in Bayern am Freitag, dem 17. Juli, zu einer Autorenlesung mit Johann Lippet ein. Der Autor liest aus seinem soeben im Ludwigsburger Pop-Verlag erschienenen Heimatroman „Amei und Mari oder Nacherzähltes Leben“. Die von FAZ-Mitarbeiterin Katharina Kilzer moderierte Veranstaltung findet im Haus des Deutschen Ostens in München (Am Lilienberg 5, Raum 202/204, 2. OG) statt und beginnt um 19 Uhr.

Der Roman „Amei und Mari oder Nacherzähltes Leben“ erzählt die Geschichte einer banatschwäbischen Bauernfamilie. Durch Zufall trifft der Ich-Erzähler nach Jahrzehnten eine Bekannte, die er noch aus Rumänien kennt, und lädt sie in ein Café ein. Deren Erzählungen bewegen ihn tief, und er beschließt, die Familiengeschichte seiner Bekannten als Vorlage für einen Roman zu nutzen. Nach ihrem plötzlichen Tod rekonstruiert der Ich-Erzähler anhand seiner Gesprächsnotizen die Fami-liengeschichte auf zwei Ebenen: Einerseits werden Episoden aus dem Leben der Eltern und Großeltern erzählt, es sind fiktionale Entsprechungen aus der Sicht des Ich-Erzählers. Andererseits handelt handelt es sich um Spiegelbilder der Gespräche, die die Lebensgeschichte der Bekannten aus ihrer Sicht erzählen.

Johann Lippet wurde 1951 in Wels/Österreich geboren,  wohin seine Eltern während des Zweiten Weltkriegs aus dem rumänischen Banat geflüchtet waren. 1956 kehrte er mit seiner Familie nach Rumänien zurück und wuchs in Wiseschdia auf. Er studierte Germanistik und Rumänistik (1970–1974) an der Temeswarer Universität und gehörte 1972 zu den Mitbegründern der „Aktionsgruppe Banat“, einer literarischen Vereinigung junger banatdeutscher Autoren, die 1975 von staatlicher Seite zerschlagen wurde. Nach einigen Jahren im Lehramt, wechselte Lippet 1978 als Dramaturg ans Deutsche Staatstheater Temeswar. 1987 reiste er in die Bundesrepublik Deutschland aus. Johann Lippet lebt als freier Schriftsteller in Sandhausen bei Heidelberg.

Johann Lippets literarisches Werk umfasst mittlerweile zwölf Prosa- und acht Gedichtbände. Zudem hat er in dem 2009 veröffentlichten Band „Das Leben einer Akte. Chronologie einer Bespitzelung“ seine Securitate-Akte dokumentiert und einen Übersetzungsband mit Gedichten des rumänischen Schriftstellers Petre Stoica vorgelegt. In den letzten Jahren sind von Johann Lippet folgende Bände (alle im Ludwigsburger Pop-Verlag) erschienen: „Dorfchronik. Ein Roman“ (2010), „Der Altenpfleger“. Zwei Erzählungen“ (2011), „Tuchfühlung im Papierkorb. Ein Gedichtbuch“ (2012), „Bruchstücke aus
erster und zweiter Hand. Roman“ (2012), „Die Quelle informiert. Ein Bericht“ (2014).