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Johannis gewinnt Präsidentenwahl

Der Siebenbürger Sachse wird Staatsoberhaupt Rumäniens. Ab 21. Dezember wird Rumänien ein Staatsoberhaupt aus den Reihen der deutschen Minderheit haben: Der Siebenbürger Sachse Klaus Johannis, Präsidentschaftskandidat der Christlich-Liberalen Allianz (ACL), ging aus der Stichwahl am 16. November als Sieger hervor. Der bürgerliche Kandidat erhielt 54,43 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent Victor Ponta, amtierender Ministerpräsident und Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei (PSD), kam auf 45,56 Prozent.

In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 2. November hatte Victor Ponta mit 40,44 Prozent der Stimmen noch einen komfortablen  10-Prozent-Vorsprung auf Johannis, der 30,37 Prozent erreichte. Der überraschende Erfolg des 55-jährigen amtierenden Bürgermeisters von Hermannstadt bei der Stichwahl ist in erheblichem Maße auf die im Vergleich zu ersten Wahlrunde wesentlich stärkere Mobilisierung der Wähler zurückzuführen. Lag die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang noch bei 53,17 Prozent, erreichte sie zwei Wochen später 64,10 Prozent – für rumänische Verhältnisse ein Rekordergebnis. Johannis siegte in 22 Kreisen, vornehmlich in Siebenbürgen und im Banat, und in der Hauptstadt Bukarest, während Ponta in 19 Kreisen des Altreichs gewann.

Mitentscheidend für den Ausgang der Stichwahl war auch das Votum der Auslandsrumänen, von denen rund 378.000 ihre Stimme abgaben. Das waren mehr als doppelt so viele wie in der ersten Runde. 89,73 Prozent dieser Stimmen konnte Johannis auf sich vereinen.

Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber gratulierte Klaus Johannis im Namen der Landsmannschaft der Banater Schwaben zur Wahl in das höchste Staatsamt Rumäniens. In dem Glückwunschschreiben heißt es:

„Ich gestehe, dass ich nach dem ersten Wahlgang nicht mehr an Ihren Erfolg geglaubt habe, zumal Ihr politischer Gegner im Wahlkampf Gräben aufgerissen hatte, von denen wir alle dachten, dass es sie nie mehr geben würde. Ihre Haltung in diesen Wochen hat mich beeindruckt. Noch mehr beeindruckt hat mich aber, dass die Rumänen in einer überzeugenden Mehrheit ein klares Zeichen gesetzt haben: für eine Politik des soliden Handwerks, für Geradlinigkeit und Berechenbarkeit, für Rechtsstaatlichkeit und Transparenz in allen demokratischen Prozessen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Land, das über Jahrhunderte auch unsere Heimat war und mit dem uns mehr als nur Erinnerungen verbinden, viel Kraft bei der Gestaltung eines neuen Rumäniens. Möge diese beeindruckende Bestätigung einen festen Grundstein bilden, um die Zukunft Rumäniens neu zu gestalten. Dieses Land und seine Bewohner haben es wahrlich verdient.“