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Zeitzeugenberichte - Band IV der Buchreihe »Die Deutschen in Rumänien«

Alles nahm seinen Anfang 2009, als Wilhelm Ernst Roth einen Artikel über die Zwangsarbeit in Rumänien in den fünfziger Jahren in der Siebenbürgischen Zeitung, danach auch in der Banater Post veröffentlichte. Aufgrund der großen Resonanz darauf entschloss sich der in Augsburg lebende Siebenbürger Sachse (Jahrgang 1937), Zeitzeugenberichte zu diesem Thema zu sammeln und in einem Band zu veröffentlichen. Dieser ist noch im gleichen Jahr unter dem
Titel „Zwangsarbeit in Rumänien 1950–1961“ erschienen. Um eine Plattform für weitere Zeitzeugnisse über die Geschichte der Rumäniendeutschen in den letzten siebzig Jahren zu schaffen, rief Wilhelm Ernst Roth die Buchreihe „Die Deutschen in Rumänien“ ins Leben. In den Jahren 2010 und 2011 sind drei Bände mit Dutzenden Zeitzeugenberichten erschienen. Zwei weitere Bände brachte er im Herbst dieses Jahres heraus. Damit wird die Buchreihe abgeschlossen.

Band 4 („Das Leben geht weiter“) umfasst 26 Beiträge, die chronologisch die Zeit von 1941 bis 2012 und thematisch einen weiten Bogen umspannen. Zur Sprache kommen Erlebnisse in Zusammenhang mit der Umsiedlungsaktion der Volksdeutschen aus der Südbukowina, der Dobrudscha und dem Altreich, Fronteinsätzen während des Zweiten Weltkriegs in Jugoslawien und Finnland, Kriegsgefangenschaft, Flucht eines Teils der deutschen Bevölkerung vor der herannahenden Roten Armee im Herbst 1944, Hilfen für versprengte Wehrmachtsangehörige, Deportation zur Zwangsarbeit nach Russland, Lebensverhältnisse der Deutschen in Rumänien in den Jahren unmittelbar nach dem Umsturz von 1944, Deportation von Banatern in die Baragan-Steppe, Auswanderung und Neuanfang in Deutschland und Kanada usw.

Der Band enthält auch einige Beiträge von Banater Zeitzeugen und Autoren. Der Journalist und Publizist Luzian Geier (Jahrmarkt/ Augsburg) veröffentlicht den erschütternden Brief einer aus Suczawa stammenden, von der Sorge um ihren vierjährigen Sohn geplagten Mutter, die zur Zwangsarbeit nach Russland musste. An die Russland-Verschleppung erinnert auch Walter Friesenhahn (Deutschsanktpeter / Neumarkt / Oberpfalz). Die Baragan-Deportation ist Thema eines Berichts von Margarete Grün (Warjasch/Augsburg). Aus der Feder von Luzian Geier stammt ein weiterer Beitrag über den Jahrmarkter Handballer Matthias Krämer, der vor kurzem auch in der Banater Post erschienen ist. Nikolaus Langer (Darowa/Thale) schildert aus der Perspektive eines Aussiedlers
seine Eindrücke vom Leben in Deutschland.

Das 219 Seiten starke Buch kann bei Wilhelm Ernst Roth für 15 Euro bestellt werden (Wilhelm-Hauff-Straße 33 in 86161 Augsburg, per Tel. 0821 / 565506 oder E-Mail wilhelm.roth@gmx.de). Eine Besprechung des fünften Bandes der Buchreihe wird in der nächsten Ausgabe unserer Zeitung erscheinen.