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Neuerscheinung: Familienbuch der Pfarrfiliale Pesak

Zur Pfarrgemeinde Lovrin gehört seit 1809 die Pfarrfiliale Pesak. Die Kirche wurde vom Adeligen Joseph Bajzáth erbaut, dem hl. Joseph, Bräutigam der allerseligen Jungfrau Maria, Nährvater Jesu [Ioseph, Sponsus B. M.V.] geweiht und stand jahrelang unter dem Patronat der gutsherrschaftlichen Familie Lipthay. Die relativ wenigenl katholischen (deutschen) Dorfbewohner erlitten dasselbe Schicksal wie ihre Dorfnachbarn in Lovrin und Perjamosch und den anderen Banater Ortschaften. Dass sie ein eigenes Familienbuch ihr Eigen nennen können, verdanken sie der aufopfernden und akribischen Forscherarbeit des bekannten Banater Familienbuchautors Dietmar Giel.
Für die Bereitschaft, das Buch durch die Arbeitsgemeinschaft für Veröffentlichung Banater Familienbücher (AVBF) herauszugeben, dankt der Vorsitzende Dipl.-Rpfl. (FH) Nikolaus Türk dem Verfasser, indem er für diese Neuveröffentlichung ein Vorwort verfasst. Der Autor selbst legt dem Nutznießer kurzgefasste „Erläuterung­(en) des Ordnungssystems und Benutzungsanleitung(en)“ vor. Darin weird erklärt, wie die Einordnung der Familien erfolgte, wie die Familiennamen in ihren Schreibweisen angeordnet sind, wo Familiennummern und Vor- bzw. Rückverweisnummern angebracht sind, wie ein Familienblock aufgebaut ist, warum Anmerkungen beachtet werden sollten. Erwähnenswert sind dem Autor auch die Ausführungen, dass bei allen römisch-katholisch Getauften die Zugehörigkeit zu diesem Bekenntnis absichtlich weggelassen wurde, und dass die jeweiligen Hausnummern nicht mehr aussagekräftig sind, weil sie im Laufe der Zeit mehrmals geändert wurden.
Die Suche nach den verschiedenen Angaben im Familienbuch erleichtert der Anhang. Hier befinden sich: das Register der Ehefrauen, die nicht aus Pesak stammen oder deren Herkunft nicht bekannt ist, das Register der Nachnamen, der Berufe und Funktionen sowie das Ortsregister. Die Auflistung der Banater Familienbücher schließt den Band ab.
Den Hauptteil des Bandes bilden die Familien und Einzelpersonen. Bearbeitet wurden die Daten von 1424 Familien. Jeder Familienblock ist gegliedert und übersichtlich gestaltet. Wenn auch der Band zu den weniger umfangreichen Banater Familienbüchern gezählt werden kann, ist er in seiner Bedeutung für die Forschung nicht minderwertig. Die Gutsbesitzer brauchten für ihre Ländereien Arbeitskräfte. Diese fanden sie in der überschüssigen Dorfbewohnerschaft der an ihre Fluren grenzenden benachbarten Ortschaften sowie in den früher durch Siedler neugegründeten oder beträchtlich erweiterten Dörfern (man beachte dazu die vielen Zahlenverweise im Ortsregister). Die durch den Ortswechsel einsetzende Binnenwanderung birgt für die Familienforschung manche Stolpersteine, wenn die Existenz eines Familienzweiges in einer Ortschaft unterbrochen wird, die Abwanderung im Kirchenbuch nicht deutlich gemacht wurde, durch Heirat Kinder nicht mehr für die Familiengründung verfolgt werden können. Solch späte Besiedlungen bringen oft unerwartete Lösungen für vermeintlich „Verlorengegangene“.
Familienforscher sind jedem Verfasser solcher Banater Siedlungen für seine Mühe dankbar, wenn auch nicht zu viele Stimmen mit Lob und Dankbarkeit laut werden. Dem Verfasser des Buches, Dietmar Giel, sei hiermit volle Anerkennung für seine im Stillen verfasste Arbeit ausgesprochen. Ehre und Achtung, wem diese gebührt!  

Familienbuch der katholischen Pfarrfiliale Pesak im Banat 1809-2023, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Veröffentlichung Banater Familienbücher AVBF, Sankt Georgen, 2024. Bezug bei Josef Michels, Spittelbergstr. 11, 78112 Sankt Georgen, Tel.: 07724-7122, E-Mail: jomichels@gmx.de