Zum Beitrag: „Der Zeppelin-Luftschiffhafen von Sanktandres“ von Johann Janzer in der Banater Post vom 5. April 2024:
„Die Zeppelinhalle hat nie zu Sanktandres gehört“, schrieb uns
Tine Slavik aus Augsburg, ursprünglich Neubeschenowa. Genaue
Recherchen ergaben, dass die Zeppelinhalle aus dem Ersten Weltkrieg, die Johann Janzer nach Dr. Jörg Biber beschrieben hat, tatsächlich Neu-
beschenowa und nicht Sanktandres zugeschrieben wird. Ein Beitrag von Siegfried Thiel in der ADZ vom 28. Juli 2015 spricht vom „Militärstützpunkt bei Neubeschenowa“.
Er erwähnt sogar einen spektakulären Unfall, bei dem ein Zeppelin schwer getroffen wurde und bei Temeswar abstürzte, ohne bis zum anvisierten Militärstützpunkt zu gelangen. „Sechs Mitglieder der Mannschaft starben und sind auf dem Temeswarer Heldenfriedhof bestattet“, heißt es in dem Bericht. Nach dem Ersten Weltkrieg blieb die die Fliegerhalle verwaist stehen. Siegfried Thiel berichtet, dass „Dorfbewohner von Neubeschenowa“ versuchten, das Metallgerüst des Hangars zu stehlen. „Dabei stürzte das Gebäude ein und fünf Personen kamen unter den Trümmern um.“
Die Zeppelinhalle hat sich wohl auf der sechs Kilometer langen
Weidefläche zwischen den beiden Ortschaften befunden. Die Fakten sprechen für die Neubeschenowaer Flur, was aber nicht ausschließt, dass es, wie bei Johann Janzer zu lesen ist, auch Beziehungen und Interaktionen der dort beschäftigten Mechaniker zur Bevölkerung von Sanktandres gegeben hat. Dass die riesige Fliegerhalle vor Ort in beiden Ortschaften noch Jahrzehnte später im kollektiven Gedächtnis geblieben ist, kann angenommen werden.
Auf jeden Fall bleibt die Zeppelin-Halle zwischen zwei banatschwäbischen Dörfern ein Meilenstein in der Vor-Geschichte des Temeswarer Flughafens.