Einen Tag nachdem sie den BdV-Landesvorstand und die Vorsitzenden der Landsmannschaften im Landtag empfangen hatte, besuchte die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Dr. Petra Loibl, auf Einladung des Bundesvorstandes der Landsmannschaft der Banater Schwaben die Bundesgeschäftsstelle in München. Unsere Landsmannschaft gehört neben den Siebenbürger Sachsen und Sudetendeutschen zu jenen Landsmannschaften, die seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Sitz mit einer eigenen Geschäftsstelle und Zeitung in der bayerischen Landeshauptstadt hat. Dr. Petra Loibl wurde am 8. November 2023 von Ministerpräsident Dr. Markus Söder zur neuen Aussiedlerbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung ernannt. Sie ist promovierte Tierärztin und stammt von einem Bauernhof im Landkreis Deggendorf. Aus den Erzählungen ihrer Mutter erfuhr sie in der Familie vom Schicksal der Flüchtlinge unmittelbar nach dem Krieg. Dr. Loibl gehört seit 2018 dem Bayerischen Landtag an und engagiert sich seit dann auch innerhalb der Arbeitsgruppe Vertriebene, Aussiedler und Partnerschaftsbeziehungen der CSU-Landtagsfraktion. „Jeder Vierte in Bayern stammt aus einer Familie von Vertriebenen und Aussiedler. Ohne sie und ihren Beitrag für Bayern wäre unser Land nicht das, was es heute ist“, sagte die neue Aussiedlerbeauftragte bei ihrem Amtsantritt. Dementsprechend nahm sie sich ausgiebig Zeit um die Organisationen und Vertreter jener Vertriebenen und Aussiedler kennenzulernen.
In der Bundesgeschäftsstelle in der Karwendelstraße 32 wurde Dr. Petra Loibl am 5. März in Begleitung ihrer Mitarbeiter Dr. Mathias Lill und Christa Schmidt von Peter-Dietmar Leber, Karin Bohnenschuh und Michaela Weiler empfangen. Seitens des Kulturwerks Banater Schwaben Bayern waren Bernhard Fackelmann und Dr. Michael Nusser zugegen. Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber informierte die Beauftragte über die Geschichte der Banater Schwaben mit ihren Höhen und Tiefen sowie über die vielfältige Arbeit unserer Landsmannschaft. „Wir agieren europäisch und grenzüberschreitend, wir wirken kulturell und sozial, wir sind zukunftsorientiert aber nicht geschichtsvergessen“, sagte der Bundesvorsitzende. Anhand der wichtigsten Bucherscheinungen der Landsmannschaft konnte er anschaulich die Schwerpunkte unseres Handelns belegen. Der Bayerischen Staatsregierung dankte er für die großzügige Förderung der Kulturarbeit unserer Landsmannschaft, die in der Einrichtung eines Kulturwerks ihren Ausdruck gefunden hat.
Über dessen erfolgreiche Arbeit konnte Kulturwerks-Vorsitzender Bernhard Fackelmann berichten, der anschaulich einige große Veranstaltungen, darunter die seiner Heimatgemeinde Sanktmartin mit Jubiläumsfeier im Banat und zahlreichen Veröffentlichungen, hervorhob. Fackelmann unterstrich auch die politische Bedeutung dieses Wirkens. Ohne entsprechende Förderungen seien Kulturveranstaltungen kaum mehr zu finanzieren. Der zweistündige Austausch war von großem Interesse beider Seiten geprägt. Mögliche Projekte, ein Besuch im Banat wurden thematisiert. Wir bleiben im Dialog.